Während sie neben ihm ritt, hatte sie das Gefühl, dass sie etwas sagen sollte. Und dieses dämliche Gefühl wurde sie einfach nicht los, weshalb sie seufzte und überlegte, wie sie das angehen sollte. Das Problem war nur das altbekannte, dass sie nicht mit Worten umgehen konnte. „Also... Das mit Zelda vorhin war ziemlich knapp. Ich denke, ich sollte dir danken", fing sie an.
„Ich weiß nicht, was du meinst", stellte er sich dumm. Sie verkniff sich die Bezeichnung Bastard und seufzte stattdessen nur noch einmal genervt. „Als Zelda mich auf meine Fähigkeit angesprochen hat, hast du mich nicht verraten, sondern mir aus der Situation geholfen. Also danke." Die restlichen Worte murmelte sie zwar, doch schien er damit zufrieden zu sein. „Auch wenn du eher deine Charakterzüge beschrieben hast, als meine. 'Dann hätte sie diese bereits präsentiert'... Wer von uns beiden ist hier der Angeber?", fragte Raisa und zerstörte somit seinen triumphierenden Gesichtsausdruck.
„Stellst du jetzt noch Ansprüche? Du bist so undankbar", erwiderte er. Undankbar? Hatte sie sich eben nicht bei ihm bedankt? „Wenigstens bin ich kein Feigling", konterte sie. Dieses Gespräch entwickelte sich wieder zu einem Streit, auf welchen sie eigentlich keine Lust hatte. Doch, wenn sie nicht konterte, sah es so aus, als würde ihr nichts mehr einfallen. „Feigling?", hakte er nach.
Nun war sie sich sicher, dass er ein Spatzenhirn hatte. Heute Morgen war das Gespräch und schon hatte er es wieder vergessen? „Heute Morgen im Schloss. Du wolltest mir etwas sagen, hast aber gekniffen." Zum ersten Mal sah sie während des Rittes zu ihm herüber. Ihre goldenen Augen hatten etwas Belustigendes mit sich, da er nun keine Ausflüchte mehr suchen konnte. Allerdings schwieg er und schien gänzlich davon abgeneigt, ihr davon zu erzählen.
„Das meine ich mit Feigling. Deine sonst so große Klappe schafft es nicht, diese Worte zu sagen." Vielleicht war es keine gute Idee ihn zu reizen, doch in gewisser Weise ärgerte sie dies auch ein wenig. „Man kann dir das eben nicht sagen, weil du eine so grauenhafte Person bist." Das nannte er seinen Grund? „Du versuchst schon wieder auszuweichen", erwiderte sie bloß. Als Revali daraufhin genervt stöhnte, wusste sie, dass sie ihn nun doch dazu gebracht hatte, zu zwitschern.
„Als die anderen erzählt haben, was sie so tolles von dir haben, ist mir aufgefallen, dass eine deiner Devisen sogar für meine Wenigkeit brauchbar ist. Niemals aufgeben, bis zum bitteren Ende kämpfen und die Hoffnung nicht verlieren."
Raisa verlor ihren amüsierten Ausdruck, jetzt war ihr die Situation schon fast unangenehm. Es war nur halb so schlimm, als die Recken 'diese Person' gesagt hatten. Doch seine Worte waren direkt an sie gerichtet. „Nun...gut", sagte sie, um dieses Thema abzuschließen.
Nun reisten beide Stumm weiter. Innerlich war sie nun doch verärgert darüber, dass sie ihn dazu gedrängt hatte. Aber sowas wusste man eben erst im Nachhinein.
Nach einiger Zeit erreichten beide die Hylia Brücke, bei der sich die Wege der beiden trennten. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, flog er davon. Sie schaute ihm noch kurz hinterher, ritt aber ihren Weg weiter. Bis Phirone war es nicht mehr weit. Sie konnte die hohen, tropischen Bäume bereits sehen.
Nachdem sie die Hylia Brücke überquert hatte, ritt sie direkt in Richtung Tropengebiet. Das einzige Schöne daran war, dass der hässliche Schnee für eine Zeit lang weg war. Und die Veränderung des Klimas missfiel ihr auch nicht. Langsam verschwand das weiße, glitzernde Zeug und es wurde immer wärmer. Nur in Hyrule gab es so viele Klimazonen.
Kaum war sie in Hyrule angekommen, stieg sie vom Pferd und hielt Ausschau nach der Heilpflanze. Auffällig an dieser waren die lila-weißen Blütenblätter, jene, die sie benötigte. Aber Phirone war groß, weshalb es schwierig werden würde genügend von dieser Pflanze zu sammeln. Als sie mit den Zügeln in der Hand über die große Brücke des Floria-Sees ging, schien das Glück ihr aber hold zu sein. Auf der anderen Seite, nahe den Floria-Fällen wuchsen einige Clematis. Allerdings beschlich sie ein ungutes Gefühl, während sie über diese Brücke ging. Und wann wurde sie schon von ihrem Instinkt schon getäuscht? Allerdings passierte – wider ihrer Erwartungen – nichts.
Misstrauisch begab sie sich zu den Pflanzen, pflückte ihre Blätter ab und verstaute diese den Satteltaschen. Während sie sich wieder auf das schwang und langsam auf die Brücke zuritt, sah sie auf der exakt anderen Seite einen Moblin. Woher er kam, wusste sie nicht, doch sie hatte nicht umsonst ein ungutes Gefühl. Raisa zog ihr Schwert und ohne den Blick von den Moblin auf der anderen Seite abzuwenden, stach sie mit ihrer Klinge nach hinten. Erst, als sie keinen Widerstand mehr spürte, drehte sie sich um. Ein weiterer Moblin, allerdings erledigt von ihrem Schwert. Wie gut, dass die Göttin ihr eine wundervolle Gabe zukommen lassen hat. Ansonsten hätte sie den Feind hinter sich tatsächlich nicht bemerkt. Zu Schade, dass sie keinen Bogen hatte.
Sonst würde sie den anderen Gegner während des Rittes mit Pfeil und Bogen erledigen. Nichtsdestotrotz galoppierte sie los und dachte gar nicht daran ihr Tempo zu zügeln. Nicht einmal, nachdem der Moblin sie bemerkt hatte und mit dem Zweihänder ausholte.
Sie ritt an dem Moblin vorbei und dabei... Nun, man könnte sagen dieses Monster war nun einen Kopf kürzer. Für sie war es ein wundervolles Gefühl, nach so viel Stress ihren aufgestauten Gefühlen durch das Töten dieser Monster freien Lauf zu lassen. Am liebsten würde sie sogar weitermachen, doch sie hatte eigentlich vorgehabt noch vor Sonnenuntergang wieder im Schloss zu sein. Die Vergifteten brauchten ihr Heilmittel!
Somit trieb sie ihr Pferd erneut an, darauf achtend, dass es auf dem Schnee nicht ausrutschte. Schloss Hyrule kam immer näher und ehrlich gesagt, war sie etwas gespannt, wie das nun aussehen würde. Wenn Mipha versagte, würden unzählige sterben, unter ihnen auch Urbosa. Das hätte zur Folge, dass ein Titan weniger im Kampf gegen die Verheerung zur Verfügung stehen würde. Und Angesicht der Tatsache, dass Zelda ihre Siegelkräfte nicht erwecken konnte, wäre dies ein fataler Nachteil im Kampf. Also würde nun alles von der kleinen Zora abhängen.
Raisa drosselte das Tempo ihres Pferdes, als sie in Hyrule Stadt ankam. Das Pferd gab sie, nachdem sie die heilenden Blätter an sich genommen hatte, wieder beim Hofe ab. Und mit der Beute machte sie sich auf ins Schloss.1. Der sechste Recke2. Der Vogel und das Biest3. Am Todesberg4. Rose oder Paradies5. In der Wüste6. Hass7. Leben oder Tod8. Wut und Verzweiflung9. Der Tag der Recken10. Vorbereitungen11. So bekannt und doch so fremd12. Wiedersehen im Schloss13. Die Götter, die einem in den Rücken fallen14. Uneinigkeiten15. Getrennte Wege16. Ein harter Kampf17. Ankunft in Epysa18. Informationen19. Geh mir aus dem Weg20. Ein Weg ins Schloss21. Diskussionen22. Flucht23. Helden24. Gedanken25. Eine dunkle Vorahnung?26. Unglauben27. Das Schicksal entscheidet28. Kampfgeist29. Verständnis30. Eine brillante Idee31. Mipha's Heilkünste32. Ein langes Gespräch33. Sidon und Raisa34. Die Quelle des Mutes35. Die Gabe der Voraussehung36. Konfrontation37. Ein Bruchteil ihres Leides38. Der Platz, der Erinnerungen weckt39. Ein längst vergangener Tag40. Ein alter Bekannter41. Die Stadt der Frauen42. Revali und Ehrlichkeit?43. Moldora44. Die Kraft, die jeder in sich trägt45. Dank von Revali? - Wohl kaum!46. Ein kleiner Schwertkampf47. Auf nach Tabanta48. Auf nach Hebra49. Schneeball50. Déjà-vu51. Gleiche Gefühle?52. Absturz53. Erinnerungen54. Erzwungener Körperkontakt55. Ein interessantes Erwachen56. Das Geheimnis der Hebra Berge57. Einträge von vor zehntausend Jahren58. Ohne Worte59. Falle60. Zerbrochenes Metall61. Freiheit62. Sie würde keinen retten63. Audienz beim König64. Wiedererkennung65. Lauschen66. Der Unterschied zwischen 'nicht mehr verachten' und 'mögen'67. Auf dem Weg nach Goronia68. Raisa's List69. Wenn Sturheit auf Sturheit trifft70. Das beste von Sterblichen geschmiedete Schwert71. Der 24. Dezember72. Eine schmerzhafte Erinnerung - Abschied für die Ewigkeit73. Unaufhaltsame Tränen74. Mondblumen für die Mondgöttin75. Ein Geschenk vom Herzen76. Bestechung77. Fragen78. Ein neues, letztes Jahr?79. Feigling80. Schicksalsschlag81. Ein unausweichlicher Tod?82. Instinktives Handeln83. Danke?84. Unterstellungen85. Der Spuk hat ein Ende86. Gerüchte aus Necluda87. Auf der Suche in Necluda88. Die Suche beginnt89. Vollkommen unerwartet90. Verwirrung91. Ein Kampf, der in die Geschichte eingeht92. Pflicht oder persönliche Gefühle?93. Unwohlsein94. Wie eine Leiche95. Genesung96. Windbrecher97. Innerer Konflikt98. Der verschwundene Prinz99. Dem Sonnenuntergang entgegen100. Du wirst eine Heldin!101. Zwischenmenschlich102. Erneut im fremden Heim103. Den Tatsachen ins Auge blicken104. Sind wir wirklich so verschieden?105. Geständnis?106. Ein letzter Rückblick107. Wahrheit108. Veränderungen109. Training110. Raisa - Meisterin des Schwertkampfes111. Raisa's Weisheit112. Eine Unmöglichkeit!113. Versteckte Anspielungen114. Ein verzweifelter Akt?115. Eine dumme Idee jagt die nächste116. Das Gerichtsverfahren117. Aufbruch zur Ranelle-Spitze118. Abschied119. Ganons Fluch läutet das Ende einer Geschichte ein120. Epilog
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Number 6
FanfictionDie Hylianer fanden einen weiteren Titanen, der gegen die Verheerung Ganon eingesetzt werden sollte. Kurzerhand entschloss sich Prinzessin Zelda noch einen weiteren Recken aufzunehmen. Doch wen? Alle Völker Hyrules waren bereits vertreten. Nach lang...