119. Ganons Fluch läutet das Ende einer Geschichte ein

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Mit gezücktem Schwert ging Raisa auf Vah Inazuma zu. Der Titan hatte sein blaues Leuchten verloren und erschien stattdessen in einem dunklen rot. Genau wie dieses, welches den Himmel färbte. Dort drinnen konnte sie nicht mehr auf Inazuma's Unterstützung hoffen. Sie wusste nicht genau, was mit ihrem Titanen war, doch wusste sie, dass dort drinnen ein Monster auf sie wartete.
Im Vorbeigehen hob sie den Falkenbogen mitsamt Köcher vom Boden auf, mit dem sie immer trainiert hatte. Sie legte beides um und betrat nun die Höhle des Löwen - im wahrsten Sinne des Wortes. Raisa war vorsichtig und sah sich genau um, doch konnte sie niemanden entdecken. Bis zu dem Zeitpunkt, als weiße Lichtstrahlen an ihr vorbeizogen und sich vor der Steuerungseinheit zu einer Kugel sammelten. Aus dieser Lichtkugel entstand der Fluch Ganons, den sie bereits erwartete.
Ihr Schwert vor sich halten, ließ sie dieses Monster nicht eine Sekunde aus den Augen. Es konnte, was sie selbst konnte, was die Fähigkeit der Vorhersehung betraf. Das war dann aber auch schon alles, was sie wusste. Nun, es kämpfte wie sie mit dem Schwert und das leider auch nicht schlecht.

Der Fluch gab einen ohrenbetäubenden Schrei von sich und verschwand erneut in seiner Lichtkugel, nur um hinter ihr zu erscheinen. Das Ganze ging so schnell, dass sie es gar nicht mitbekommen hätte, wären da nicht diese Bilder von dem Angriff in ihrem Kopf erschienen. Raisa drehte sich um und parierte, dabei merkte sie wie, was für eine körperliche Kraft der Fluch besaß.
Bei dem Kräftemessen rutschte sie zurück. Mit einer Bewegung ließ sie das blaue Schwert ihres Feindes wegrutschen und sie wagte den Angriff nach vorn. Doch der Fluch konnte ihre Bewegung ebenfalls vorhersehen und reagierte auch dementsprechend. Noch bevor Raisa sehen konnte, was geschah, griff das Monster an, mit einem Angriff, der sie zurückfliegen ließ.

Raisa konnte das Risiko nicht eingehen, dass sie sich bei ihrem Fall mit ihrem Schwert selbst verletzte, weshalb sie es fallen ließ. Noch bevor sie auf den Boden aufschlug, zückte sie den Bogen. Da nun alles wieder in Zeitlupe war, konnte sie genau zielen. Der gespannte Pfeil flog in das Auge des Fluches. Raisa schlug auf dem Boden auf, fern ab von der Steuerungseinheit - da ließ das Monster sie sowieso nicht hin - doch das schmerzhafte Schreien des Fluches bestätigte ihr, dass sie seine Schwachstelle gefunden hatte. Dieses Auge...es war ihr schon immer so auffällig vorgekommen.

Sie richtete sich wieder auf, die Schürfwunden ignorierend. An ihr Schwert war momentan kein Herankommen, somit legte sie den nächsten Pfeil ein und spannte den Bogen, um dem Fluch noch einmal in das Auge zu schießen. Doch hatte es seine freie Hand auf sie gerichtet. Sie sah aus, wie die Augen dieser Wächter. Und als dieser rote Strahl herauskam und auf sie zielte, suchte sie sich die nächst beste Säule und verstecke sich hinter dieser. Der Schuss war so stark, dass die Säule hinter ihr fast weggesprengt wurde. Wenn sie damit getroffen wird, war es aus, und zwar sowas von.

Raisa schloss ihre Augen und versuchte sich voll und ganz auf ihren Gegner zu konzentrieren. Das hier war etwas komplett anderes, als die Kämpfe, die sie zuvor in ihrem Leben bestritt. Und wenn sie ihr Schwert nicht bald zurückbekam, dann sah es ganz schön schlecht für sie aus. Doch wie sollte sie das anstellen?

Raisa spannte ihren Bogen erneut, denn ihr Plan war es, den Fluch noch einmal auszuknocken, bevor er angreifen konnte. In den Sekunden, in denen er dann benommen war, würde sie sich ihr Schwert zurückerobern. Kaum hatte sie einen Schritt von ihrer Säule gewagt, machte sich auch schon ihre Fähigkeit bemerkbar. Mit Müh und Not konnte sie dem explosiven Strahl dieses Monsters ausweichen und nutzte dies direkt zum Gegenangriff. Wäre da nur nicht diese wirklich störende Tatsache, dass Ganons Fluch ebenfalls ihre Angriffe voraussehen konnte. Und tatsächlich schien er schneller zu sein, als Raisa, was diesen Kampf nur noch mehr erschwerte.

In einem Schlagabtausch, der hauptsächlich aus Vorhersehen und Ausweichen bestand und dennoch mit heftigen Angriffen geführt wurde, schaffte Raisa es, an ihr Schwert heranzukommen. In einer schnellen Bewegung hatte sie es vom Boden aufgehoben. Sie erwartete den nächsten Angriff, doch es kam keiner. Den Fluch sah sie auch nicht. Das bedeute...
Raisa drehte sich schnell um und schaffte es noch ihr Schwert schützend vor sich zu halten, schon kam das blau leuchtende Schwert des Fluches auf sie zu. Ihr Schwert rettete ihr grade das Leben, denn ohne dieses wäre sie nun in zwei Hälften geteilt. Jedoch... Der Fluch hatte solch eine Kraft in diesen Schlag gelegt, dass sie förmlich wegflog. Das Schicksal schien nicht mit ihr zu sein. Sie flog auf eine offene Stelle ihres Titanen zu. Wenn sie dort hinunterfiel, und Inazuma war nun wirklich nicht klein, würde sie entweder direkt sterben oder sich sämtliche Knochen ihres Körpers brechen.

Number 6Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt