To be poised

Kapitel 45

NSY 33, Ajan Kloss

Luana Taranis

Hinter sich hörte sie Rey die ihren Namen rief, sie brauchte einen Moment um sich vom Fleck zu bewegen. Sie wollte wissen was Kylo über ihre Vergangenheit wusste, doch er könnte auch gelogen haben und so rannte sie los. Nach einem kurzen Sprint hatte sie die dichte Vegetation erreicht, in der Rey schon auf sie wartete.

Nasse Blätter streiften sie während, sie durch den Wald lief. Jeder schnelle schritt ihrer Füße über den nassen Waldboden, spiegelte den schnellen schlag ihres Herzens wieder. Am Raumschiff angekommen, rannte sie weiter durch zum Cockpit und startete ohne abzuwarten. In der Luft angekommen, hängte sie noch einige Jäger der Ersten Ordnung ab.

Sie konnte Kylo noch genau auf Scarif spüren, bis sie in den Hyperraum sprang. Sie dachte an die Offenbarung die Kylo ihr gemacht hatte. Warum hatte er die ganze Zeit nichts gesagt, wenn sie ihre Verbindung über die Macht genutzt hatten. Kylo hatte sie Täuschen wollen damit sie sich ihm freiwillig anschließt, so musste es gewesen sein. Rey betrat das Cockpit und setzte sich neben sie.

„Luana ich bin so froh das es dir gut geht."

Luana schaute sie direkt an und erwiderte.

„Dasselbe kann ich nur zurückgeben, seid ihr auch Angegriffen worden? Was ist passiert."

Rey erzählte ihr was geschehen war seit sie sich getrennt hatten. Doch als sie geendet hatte schaute sie Luana an und stellte fest.

„Luana ist irgendetwas passiert, als du gegen Kylo Ren am Strand gekämpft hast. Ich kann deine Traurigkeit spüren."

Seit sie und Rey zusammen Trainierten, war ihr Band noch stärker geworden. Doch nie hatte sie Rey, von der Verbindung die sie mit Kylo Ren hatte erzählt. Wenn sie Rey sagen würde, was sie von Kylo erfahren hatte, müsste sie auch die Verbindung offen legen. Sie hätte Rey gerne die Wahrheit erzählt, doch Luana wusste das würde alles noch komplizierter machen. Also beließ sie es dabei und sagte, das was eigentlich der Wahrheit entsprach.

„Rey ich glaube wenn ich ihn das nächste Mal sehe, werde ich ihm nicht mehr entkommen können."

Für Luana fühlte es sich in diesem Moment an, als wäre das vorenthalten der Wahrheit, ein Dolch und genau dieser stach in Herz. Denn Rey lächelte sie an und sagte.

„Du bist nicht alleine."

Luana schenkte ihr trotzdem, ein echt gemeintes Lächeln zurück. Denn die Wärme die sie für Rey empfand war echt. Nie hatte Luana jemanden gehabt der an ihrer Seite gekämpft hatte. Aber was es so außergewöhnlich für sie machte, war die Tatsache das Rey es für Luana tat. Luana hatte sich stets alleine durchkämpfen müssen. Ihr Herz wurde schwer bei dem Gedanken an den einzigen anderen Menschen der ihr Leben gerettet hatte. Denn dieser war eigentlich, ihr beider Feind.

Was die Situation noch schlimmer machte war, das Luana sich dessen schon lange nicht mehr sicher gewesen war. Luana versuchte alle Überlegungen bei seite zu schieben, bis sie ruhe hätte um Klarheit zu finden. Auf Ajan Kloss gelandet hatten sie sich sofort zu Leia begeben und Luana versteckte alle Gedanken die sie plagten tief in sich. Nachdem sie sich ausgetauscht hatten, trennten sich alle. Die Daten die sie aus den Archiven bergen konnten, war ein bedeutender Schritt gewesen. So würden sie mehr über die Pläne, der Ersten Ordnung erfahren, um ihnen einen Schritt voraus zu sein. Luana hatte sich in ihre Unterkunft zurückgezogen, sie hatte ihren Geist völlig verschlossen.

Kylo war der letzte gewesen den sie jetzt hätte gebrauchen können. Die Grenzen waren immer weiter verwischt, wer Freund und wer Feind war. Genau wie die Grenzen der Hellen und der Dunklen Seite es taten. Unter den richtigen Umständen kann jede Seite Grausam sein, das kommt auf die Seite an auf der man stand. Luana war klar das die Erste Ordnung, ganz klar nicht für das einstand, was sie als richtig empfand. Doch könnte Kylo das vielleicht ändern oder sich gar abwenden?

Sie hatte sich schon lange eingestanden, das sie Kylo nicht töten könnte und mittlerweile war sie sich sicher das ihr Verstand noch genauso gut arbeitete wie vorher. Dadurch dass sie immer vertrauter mit der Macht wurde, ist dieser Umstand nur noch klarer für sie geworden. Schon bei den ersten malen als sie aufeinander getroffen waren, hatte sie einen Schmerz gefühlt. Denn es war ein Spiegel ihrer eigenen Gefühle gewesen. Der Schmerz der Vergangenheit, so gleich und doch, aus so unterschiedlichen Gründen. Luana lag auf ihrem Schlafplatz und irgendwann, forderte die Anstrengung der voran gegangenen Ereignisse, ihren Tribut. Erst war ihr Schlaf unruhig gewesen und Luana fand keine Erholung. Bis jemand ohne ihr Wissen, dabei half ihr den Schlaf zu geben, den sie brauchen würde.