Kapitel 95

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NSY 35, Resurgent

Darth Vellaris

Luana drehte sich um und sah noch wie Kylo das Quartier verließ. Erst wollte sie noch etwas sagen, doch ließ es schließlich. Luana hatte nicht gewollt das er ging, sie wusste aber auch das es vielleicht besser war. Der Anblick der sich im Geboten hatte, als es das Quartier betreten hatte war daran schuld. Er hatte ihr auf Dagobah gesagt das er ihre Entscheidung, mit Hux akzeptierte. Doch sie hatte ihm auch keine Wahl gelassen.

Sie konnte nicht anders, den ihnen lief die Zeit davon. Sie ging auf den neben Raum zu und holte sich frische Kleidung. Sie brauchte dringend Schlaf, dann könnte sie sich weiter darum Gedanken machen. Sie steuerte sofort die Dusche an und das warme Wasser stellte sich als Wohltat heraus. Nachdem sie nach langer Zeit unter dem Wasser hervorkam, schaute sie sich ihr Spiegelbild an. Der rote Kratzer würde etwas brauchen, bis er verschwunden war doch sie lebte. Commander Pyre lebte auch und Kylo hatte eigentlich recht mit dem was er gesagt hatte. Doch sie hatte nicht anders gekonnt, sie mochte Pyre.

Von Anfang an hatte er ihre Sympathie gehabt. Sie hatte einige Einsätze mit ihm zusammen erledigt und er hatte sich als guter Kämpfer herausgestellt. Doch niemals hatte sie ihn vorsätzlich grausam handeln sehen. Leider ist der Tod immer mit einer Grausamkeit verbunden, von der auch sie sich nicht Freisprechen konnte. Luana wusste nur allzu gut das, es immer darauf ankam auf welcher Seite man gerade stand. Luana zog sich an und ging in den Nebenraum, sie brauchte dringend Schlaf. Doch leider hielten sie ihr Gedanken davon ab. Seufzend ging sie herüber zu dem großen Fenster und setzte sich davor. Sie lehnte den Kopf an das Glas und schaute heraus in die Dunkelheit. Dieselbe Dunkelheit die nur das dicke Glas von ihr trennte hatte ihren Geist umhüllt. Würde Armitage es schaffen, Marella zu finden und würde er sich am Ende vielleicht doch gegen sie stellen, wenn er die ganze Wahrheit erfährt? Sie wusste es nicht und würde auch erst in der Zukunft Antworten auf diese fragen bekommen. Ein fester Faustgriff aus Angst hatte ihr Herz gepackt wie schon soft zuvor. Die Angst um Marella verfolgte sie jetzt schon so lange. Es durfte einfach nicht sein, das sie von Luana gerettet wurde nur um dann doch ihr Leben zu lassen. Alles hatte sie damals weggeschmissen nur um sie zu retten, sollte das den alles umsonst gewesen sein?

An diesen Gedanken konnte und wollte sie nicht denken. Armitage musste einfach erfolgreich sein und sie konnte nur hoffen, dass sie nicht in den Fängen des Imperators war. Ihre Kehle schnürte sich zu bei diesem Gedanken. Außerdem musste sie Rey finden, den sie dachte immer noch das Luana, von Darth Vellaris umgebracht worden ist. Denn durch die Position die sie jetzt zwangsläufig hatte, war es ihr unmöglich gewesen Kontakt mit dem Widerstand aufzunehmen. Sie hoffte das Rey ihr freiwillig folgen würde, so könnten sie weiteres Blutvergießen vermeiden. Doch sie würde Rey damit in den Tod führen, auch wenn Luana es nicht wollte. Doch es gab keine andere möglichkeit, es zu beenden. Ein direkter Angriff wäre nicht möglich. Luana spürte die eisige Kälte an ihrer Wange, die draußen außerhalb des Raumschiffes herrschte. Ein Schauer durchlief ihren Körper, deshalb nahm sich Luana, die Decke die dort immer lag. Nachdem sie sich diese um die Schulter gelegt hatte, war es etwas besser.

Sie dachte an Dagobah zurück und das Gespräch das sie mit dem Machtgeist geführt hatte, Joda hatte gesagt.

„Was ist richtig oder falsch sein, nicht mehr deutlich klar. Die Macht seit Anbeginn, immer das Gleichgewicht gesucht hat. Die Zeit der Jedi vorbei sein und mit ihnen auch Sterben die Sith. Die Macht so vielleicht finden das Gleichgewicht."

Sie durften nicht scheitern, sonst würde es nie enden.

Sie versank wieder in ihre Gedanken, die immer träger wurden. Zuletzt dachte sie an Kylo und die Wut mit der er sie verlassen hatte. Nachdem sie ihn auf Fondor wieder getroffen hatte, fühlte sie sich noch enger mit ihm verbunden. Sie konnte nicht beschreiben was es war, ein Verbindung die anders war, nicht direkt greifbar. Luana hätte ihn jetzt gerne bei sich gehabt, den wer wusste schon wieviel Zeit ihnen noch blieb. Jeder einzelne Atemzug, jeder Schritt brachte, den ende des Weges immer näher. Den Weg den sie ging, den das Schicksal für sie ausgesucht hatte, machte ihr klar wie kostbar jeder schöne Moment war. Dies war das einzige das ihr gegen die Angst half, Luana hatte das Glück gehabt jemanden zu lieben und geliebt zu werden. Auch wenn es enden würde, das könnte ihr keiner nehmen.

Irgendwann forderte die Müdigkeit ihren Tribut und sie schlief ein. Als Luana schon fest am schlafen war, fing sie leicht an zu zittern. Sie zog die Decke noch enger um sich und schlief zusammen gekauert weiter. Sie wurde nicht mal wach als die Türen ihres Quartiers aufgingen und licht auf sie fiel. Normalerweise hätte sie es auch im schlaf, über die Macht gespürt. Doch ihre Sinne drohten wie so oft in dunkle Träume, ihrer Visionen abzudriften.

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