Kapitel 51

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NSY 34, Fellfire

Luana Taranis

Sie wollte nicht, dass es aufhörte. Es war paradox, sie fühlte sich so sicher in seinen Armen. In den Armen des Menschen, der ihr so oft den Tod bringen wollte. Sofort als sich ihre Handschellen, von den Handgelenken gelöst hatten, wurde es eine Gewissheit, was sie vorher schon vermutet hatte. Kylo hatte sie gefunden, keinen Moment zu spät. Luana wollte etwas sagen, aber aus ihrem Mund kamen nur unzusammenhängende Wörter. Die Selbst wenn sie nicht geflüstert hätte, keinen Sinn gemacht hätten. Sie bekam das nächste Mal wieder etwas mit, als sie abgelegt wurde. Obwohl der Untergrund weich war und sie fast vergessen hatte, wie sich so etwas angefühlte, kam ein leises stöhnen über ihre Lippen. Zu zahlreich waren die Prellungen und Schürfungen, die sich zweifelsohne auf ihr befinden mussten. Irgendwann legte sich eine kühle Hand in ihr Gesicht und die schmerzen wurden erträglicher. Dann fiel sie wieder in die schwärze die so, allumfassend war das stunden vergangen sein mussten, als sie wieder wach wurde.

Luana wollte direkt in die schwärze zurück. Denn es kam ihr vor, als wenn sie jeden Knochen in ihrem Körper, angefangen hätte zu schmerzen. Zu erschöpft die Augen zu öffnen, nahm sie noch etwas anderes wahr. Kylo musste in ihrer Nähe sein. Doch auch das brachte sie nicht dazu die Augen zu öffnen, zu ausgelaugt für jede Interaktion. Kurze Augenblicke später, glitt sie wieder in die Schwärze.

Als sie diesmal wieder aufwachte, meinte Luana das wieder eine lange Zeit vergangen sein musste. Denn sie fühlte sich wieder, ein klein wenig erholter als vorher. Daraufhin wollte Luana sich umdrehen, doch ihr fehlte die Kraft dazu. Ein leises stöhnen entwich ihrer Kehle und selbst das Atmen schien weh zu tun. Sie hatte die Augen immer noch geschlossen und spürte eine kühle Hand an leicht an ihrem Gesicht. Es war eine Wohltat, da dieses von den vielen Schlägen schmerzte und sich heiß anfühlte. Ihr Verstand war immer noch benebelt, das alles um sie herum keine Rolle spielte, zu glücklich nicht mehr in der Situation von zuvor zu sein. Sie schlief wieder ein, denn die Müdigkeit war so stark, dass diese sie, sofort wieder einholte. Leider begann Luana durch die Erholung des vorangegangen Schlafes, zu Träumen.

Fremde Hände die sie berührten. Sie konnte sich nicht wehren. Ein Schrei kam aus ihrem Mund. So hilflos hatte sie sich nie gefühlt. Ihr kam es vor als wenn sie alle Gefühle, ihrer Gefangenschaft wieder einholten. Die Wut überkam sie kurzzeitig, bis diese von der Verzweiflung abgelöst wurde. Plötzlich durchdrang etwas anderes, die quälenden Bilder. Luana hörte eine bekannte Stimme, die anfing ruhig zu sprechen.

Sie wachte langsam auf, die Hände aus ihrem Träum waren verschwunden. Doch die vertraute Stimme, blieb.

"Ganz ruhig es ist vorbei, Luana du bist in Sicherheit."

Seid sie aus ihrer Martyrium befreit wurde, war sie zum ersten Mal richtig bei Bewusstsein. Sie saß mittlerweile mit angewinkelten Beinen da, denn Kopf auf den Knien liegend. Luana atmete ruhig ein und aus. Nachdem sie sich kurz beruhigt hatte, ergriff sie erneut die Panik. Um sie herum war das Licht dämmerig und sie wusste nicht wo sie war.

Dann wurde ihr aber mit einem mal klar, wer bei ihr war. Sie hatte schon lange keine Angst mehr vor Kylo und hatte ihn auch vorher schon wahrgenommen. Doch trotzdem wurde es jetzt, erst wirklich ihrem Verstand klar. Er musste auch vorher schon neben ihr gelegen haben. Ja er hatte sie geküsst wieder, doch er hatte sie auch gejagt und das bis zuletzt. Luana versuchte auf zu springen, das auch gelang, für ein paar Schritte. Dann Verhedderte sie sich, in etwas und fiel. Sie musste erhöht gelegen haben, bemerkte sie. Bevor sie sich überhaupt bewegen konnte, geschweige denn aufstehen, wurde sie ergriffen. Kühle starke Arme umfingen Luana und ihre Gegenwehr, erstarb nach kurzer Zeit. Kylo Stimme sagte ganz nah an ihrem Ohr.

"ich weiß was passiert ist, auch von dem, kurz bevor ich ankam. Ich war in seinem Kopf, bevor ich ihn, dafür habe bezahlen lassen."

Plötzlich kam es ihr vor als wenn all die Angst und die Anspannung der Gefangenschaft, sich in diesem Moment einen Weg aus ihrem innersten suchte. Heiße Tränen liefen ihre Wange herab, brannten auf den Verletzungen. Ihr war es in diesem Moment egal, welche Schwäche sie zeigte, die Tränen waren nicht aufzuhalten gewesen. Irgendwann wurde sie ruhig und flüsterte.

„Ist dieser Mistkerl entkommen?"

Er zögerte mit einer Antwort, aus diesem Grund kannte Luana die Wahrheit schon, bevor Kylo anfing zu sprechen.

„Nein er ist entkommen, doch wir werden ihn finden."

Entschlossen, jetzt nicht mehr mit der brüchigen Stimme, von zu vor sagte sie.

„Ja ich werde ihn Finden und dann, wird er dafür bezahlen."

Kylo schaute sie an und ein Lächeln umspielte seinen Mund, das Luana auch in der schwachen Beleuchtung sehen konnte.

„Ich bin froh dass ich Recht hatte und du nicht so schnell kleinzukriegen bist. Doch du musst dich noch ausruhen und bist in Sicherheit. Um unnötiges aufsehen zu vermeiden, habe ich dich in meinem Privaten Quartier untergebracht."

Jetzt musste Luana, über die Absurdität der ganzen Situation lachen. Kylo sagte in das Lachen hinein.

„Wie gut dass du dir dein Humor, zu den unpassendsten Momenten bewahrt hast."

Irgendwann schaute sie wieder hoch und fragte ihn.

„Ich muss ganz dringend in eine Dusche, jetzt sofort."

Er half ihr hoch und zeigte auf eine unscheinbare Tür.

Luana wartete nicht weiter ab und ging sofort los. Vorsichtig ein Fuß vor den anderen setzend, um nicht zu stolpern. Sie betrat kurze Zeit später die Dusche und stand eine gefüllte Ewigkeit unter dem warmen Wasser. Irgendwann hatte Luana endlich genug und verließ die Dusche. Ratlos was sie als nächstes tun sollte, da Luana sich etwas angezogen hätte, wenn sie etwas gehabt hätte. Sie nahm sich eines der Handtücher und wickelte sich ein.

Die Decke ließ sie zurück, als Luana den Raum verließ. Irgendwann hatte sie sich ein Herz gefasst, denn er musste sie schon ohne Kleidung gesehen haben. Schließlich hatte sie bei ihrem Erwachen fast nichts angehabt. Bei dem Gedanken schüttelte Luana leicht den Kopf, während sie einfach nicht glauben konnte, wie sich alles entwickelt hatte.

Sie betrat wieder den Dämmerigen Raum und nahm sofort wahr das Kylo schlief. Sie näherte sich langsam dem Bett und stellte sofort fest dass sie ihn nie zuvor, so friedlich gesehen hatte. Einige Augenblicke blieb sie einfach nur stehen und schaute auf ihn herab. Die Müdigkeit von zuvor ergriff sie wieder, bei seinem Anblick.

Kurz dachte Luana nach, dann setzte sich auf den Rand des Bettes, zu dem Schluss gekommen das sie vorher an derselben Stelle gelegen hatte. Aus diesem Grund hinderte sie nichts, es auch wieder zu tun. Das Ganze war sowieso schon mehr als verrückt. Ihre ganze Welt hatte sich auf den Kopf gestellt...

Sie wusste schon lange nicht mehr, was richtig und was falsch gewesen war. Weiter kam sie mit ihren Gedanken nicht, denn ein Arm legte sich um sie mit den Worten.

„Hör auf Nachzudenken und ruh dich aus."

Kylo zog sie an sich und anstatt das es Luana aus der Ruhe brachte, wie sie zu Anfang gedacht hatte. Entspannte sie sich, zum ersten Mal seit langer Zeit konnte sie sich wieder sicher fühlen. Tiefer Schlaf ohne die Angst zu haben, auf der Flucht geschnappt zu werden. Oder wie zuletzt, jederzeit bereit zu sein, sich wieder dem Feind stellen zu müssen.

To be poisedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt