Kapitel 59

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NSY 34, Nar Shaddaa

Kylo Ren

Er war Luana auf den Außenbereich, ihres Lagers gefolgt. Sie hatte sich auf den Boden gesetzt. Der Bereich hatte keine Barriere, sie saß am Rand und ließ ihre Beine über den Abgrund hängen. Die Aussicht in die Tiefen Schluchten der Stadt war unglaublich. Durch die Helligkeit der Vielen Lichter am Boden, war kein Stern am Himmel zu sehen. Doch die vielen kleinen Lichter der Schluchten, hätten einen fast denken lassen das alle Sterne sich hier versammelt hatten, anstatt am dunklen Himmel zu Leuchten. Er setzte sich neben sie und fragte in die Stille herein.

„Wer ist dieses Mädchen Luana. Ich konnte spüren, dass sie sich der Macht bewusst ist. Sie kann sie nutzen. Wie kann das sein, warum ist sie nie aufgefallen."

Luana hatte den Blick immer noch in die Ferne gerichtet, als sie anfing zu sprechen.

„Du musst mir versprechen egal was passiert, was zwischen uns sein wird du darfst niemals nach ihr suchen sie ist eine Unschuldige Seele. Sie stellt keine Gefahr da, versprich es mir."

Jetzt schaute sie ihn durchdringend an und Kylo versprach es ihr. Sie schaute wieder in die Ferne.

„Marella ist mein größtes Geheimnis. Ich selber habe nie genau wissen wollen, wo genau ihr Versteck gerade war. Ich sehe sie heute das erste Mal seit, ziemlich genau der Zeit als wir uns trafen. Ich weiß nicht ob du über die Umstände aufgeklärt bist, warum ich die Kopfgeldjäger Gilde verlassen musste."

Er hatte von den Obersten der Gilde, die Geschichte berichtet bekommen. Er hatte sie zu diesem Zeitpunkt aufgesucht, damit die Gilde die Jagd auf Luana beendete. Doch er unterbrach sie nicht und ließ sie fortfahren.

„Es wäre auch egal, denn die Geschichte ist eine Lüge.

Vor ungefähr sieben Jahren, hatte ich den Titel Meisterjäger in der Gilde erreicht. Die Meisterjäger der Gilde, hatten den Auftrag bekommen einige Macht begabte zu finden.

Die Erste Ordnung, hatte diesen Auftrag an die Gilde gestellt. Mich und einen anderen Meisterjäger der Gilde, hatte eine Spur nach Carida geführt. Dort angekommen hatten wir fast Zeitgleich, das Kind gefunden. Der Auftrag besagte die, Ziele..."

Sie machte eine Pause bevor sie weiter sprach und Kylo spürte wie schwer ihr es fiel, darüber zu sprechen.

„Der Auftrag besagte die Ziele zu beseitigen und nicht zu fangen. Ich fand Marella in einem erbärmlichen Zustand, sie war mit ihren gerade mal neun Jahren in Sklaverei. Ich habe sofort gespürt dass sie Machtbegabt war, wenn auch zu diesem Zeitpunkt noch schwach. Ich hatte eine Entscheidung getroffen, wenn ich daran zurückdenke, war es wohl genauso Kopflos wie deine Rettung. Ich hatte keine Wahl und brachte den anderen Meisterjäger der Gilde um, nur so konnte ich Marella retten. Ich musste mich auch um alle Zeugen kümmern. Zum ersten Mal hatte ich mehr als begriffen, das auch ein Mensch der von sich behauptet gut zu handeln, unter den richtigen Umständen Grausam sein kann. Ich hatte drei Zeugen am Leben gelassen, nur um falsche Erinnerungen in ihren Köpfen zurück zulassen. Die einzigen Überlebenden erzählten, ich hätte alle umgebracht den anderen Meisterjäger und das Mädchen, um die Belohnung für mich alleine zu erhalten. Denn durch den Umstand dass wir beide Zeitgleich, das Mädchen gefunden hatten wäre die Hälfte der Belohnung an ihn gegangen. Da wir Meisterjäger waren, brauchten wir keine Beweise für den Tod unserer Ziele, da es auch immer Zeugen gab. Ich hatte keine Wahl, ich wusste wenn ich mich selber schuldig mache, den Kodex gebrochen zu haben. Würde es keiner weiter hinterfragen ob das Mädchen wirklich Tod wäre, den ich hatte einzig und allein aus Habgier gehandelt. Alles andere hätte zu viele Fragen aufgeworfen. Als ich wieder in der Gilde ankam, spielte ich die unwissende um, das gelogene Geständnis das folgte glaubhaft zu machen.

Ich hatte es sehr glaubhaft machen wollen, deshalb verbrachte ich ungefähr einen Monat in den Zellen der Gilde. Dann gestand ich und durch meinen vorherigen Titel und trotz des Bruches des Codex der Gilde, hatte ich Augenscheinlich den Auftrag erfüllt. Dank Belatius, wurde ich nur aus der Gilde entlassen, ohne den Tod finden zu müssen. Er war bis jetzt auch der einzige der die Wahrheit kannte."

Kylo hatte genau diese Geschichte, von der Gilde erfahren, die Geschichte die Luana alle hat glauben lassen. Er wusste sofort, als er damals gehört hatte was angeblich passiert war das, die Tatsache zu Luana passte alle Regeln zu Ignorieren. Doch als der Teil kam in der ihre Beweggründe zur Sprache kam, hatte er diese von Anfang an, für sich selber hinterfragt. Sie schaute immer noch in die Ferne, als sie geendet hatte und so fragte Kylo sie.

„Warum hast du für ein fremdes Mädchen alle Konsequenzen in Kauf genommen, die dich hätten erwarten können?"

Sie schaute ihn immer noch nicht an, als sie ihm eine Antwort auf seine Frage gab.

„Das fragst du noch?"

Jetzt schaute sie ihn an und sprach weiter.

„Aus denselben Gründen, aus dem ich den Menschen rettete der eigentlich mein Feind war...

Ich bin meinem Gefühl gefolgt, ohne an die Folgen zu denken. Manchmal sind auch gute Menschen zu schrecklichen Taten fähig, ich weiß das nur all zu gut. Ich habe etliche Jagden auf Personen gemacht, jeder hatte seine Geschichte manche waren schuldiger als andere. Doch manchmal gibt es ganz bestimmte Momente, in dem es egal ist, auf welcher Seite du stehst. Es gibt nur eine Entscheidung die richtig ist. Du hast ganz Recht, wenn du sagst dass ich nicht weiß was gut für mich ist. Aber nur so kann ich behalten wer ich bin und was wirklich wichtig ist. Das ist für mich die wahre Macht, dass ich für meine eigenen Überzeugungen einstehe. Das kann mir niemand nehmen. Die Grenzen von Gut und Böse verwischen nur allzu oft und deshalb brauch man etwas an das man sich halten kann."

Kylo hatte ihren Worten genau gelauscht und empfand mehr Weisheit in ihnen zu finden. Als in allen Lehren seiner Meister. Er konnte nicht anders, als über Luanas Worte nachzudenken.

Nachdem Traurigen Gesicht das sie hatte, während sie erzählte, was passiert war. Folgte jetzt ein Lächeln, auf ihrem Gesicht.

„Wir wären beide nicht hier, wenn wir das gemacht hätten, was irgendeine Seite uns als das Richtige einreden wollte."

Er konnte nicht anders und sagte zu ihr.

„Du überrascht mich immer wieder."

Er spürte einen Stich den er wusste, dass bald alle vorangegangen Worte hart auf die Probe gestellt werden würden, erneut. Sie beugte sich zu ihm herüber und legte seine Lippen auf seine. Sie warteten noch etwas Marella, doch diese kam nicht so schnell zurück.

Irgendwann entschieden sie, sich noch ein wenig auszuruhen. Luana hatte schnell in den Schlaf gefunden, als er sicher war das sie tief schlief. Musste er nicht mehr länger die Barrieren aufrechterhalten, die er nur um seine wahren Absichten errichtet hatte.

Denn die Gefühle die er empfand bei dem Gedanken, an seine bewegründe waren zu stark. Luana hätte es sofort gespürt, es gelang ihm nicht mehr sehr erfolgreich seine Gefühle vor ihr zu Verbergen. Doch es gab keine andere Möglichkeit. Er hatte ein Ziel vor Augen und um dieses zu erreichen, dürfte er nicht Egoistisch sein. Sie lag so friedlich in seinen Armen und er wünschte sich als er sie betrachtete, dass alles anders wäre.

Leider blieb ihm keine Wahl, er war bereit ohne zu zögern den schwierigen Weg zu wählen. Er hoffte sie würde ihn, im letzten Moment nicht hassen. Seine größte Angst war, ohne dass er es sich eingestehen wollte, dass er in Luanas grünen Augen nur noch Hass sehen könnte, wenn sie ihn ansah. Das Kylo nie mehr ihr Gesicht voller liebe, ihm gegenüber erblicken könnte.

Das letzte sein könnte, was ihm in Erinnerung blieb, das Luana ihn hasste. Er wurde aus seinen düsteren Gedanken gerissen, als er von unten etwas hörte. Vorsichtig legte er Luanas Kopf von seinem Arm, um sie schlafen zu lassen. Dann machte er sich auf den Weg nach unten, nicht ohne nochmal in Luanas friedliches Gesicht zu schauen.

To be poisedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt