NSY 35, Resurgent
Armitage Hux
Armitage war wie so viele male zuvor auf dem Weg zu Luanas Quartier. Leider hatte sich herausgestellt, das die Informationen über die Basis des Widerstandes ein Trick gewesen war. Der Widerstand hatte gewusst, dass die Letzte Ordnung ihre Nachrichten abgefangen hatte. Sie waren in einen Hinterhalt geraten und hatten einige Verluste erlitten. Kylo Ren befand sich noch auf dem Planeten und verhörte einige der Widerständler.
Bei Luanas Quartier angekommen, musste er nicht lange warten bis ihm Einlass gewährt wurde. Armitage betrat das Quartier und zu seiner Verwunderung konnte er Luana nirgendwo entdecken. Normalerweise wartete sie, immer schon auf ihn. Immer am Tisch sitzend, mit dem blick aus dem Großen Panorama Fenster. Das einzige dass er jetzt sah war ihre schwarze Jacke, die achtlos auf dem Boden lag. Er Räusperte sich, damit sie ihn bemerken würde.
Als nichts geschah schaute er sich unschlüssig um, ob er sich einfach setzen sollte. Doch er legt nur das Datenpad ab und ging zu der Jacke die auf dem Boden lag. Armitage bückte sich und hob die Jacke auf. Er da sah er dass der Stoff feucht gewesen war. Laut rief er Luanas Namen und nach einigen Augenblicken erschien sie am Durchgang, zum hinteren Teil des Quartiers. Man konnte ihr die Schlacht und die damit verbundenen Strapazen deutlich ansehen. Zusätzlich hatte sie einen großen Kratzer in ihrem Gesicht. Dieser verlief von einem Auge bis herunter zum Hals. Doch das konnte nicht die Verletzung sein die er erwartet hatte. Vorsichtig fragte er.
"Ist alles so weit in Ordnung? Ich kann auch später wiederkommen."
Sie lehnte im Türrahmen und erwiderte.
"Wir haben keine Zeit zu verlieren, mein Kopf funktioniert noch. Bei meinem Körper, bin ich mit allerdings nicht so sicher."
Nachdem sie die Worte ausgesprochen hatte, lachte sie. Ihm war es schon öfter aufgefallen das sich ihr Humor, den sie zweifelsohne besaß, zeigte wenn man nicht damit rechnete. Sie hatte sich immer noch nicht bewegt und so sagte Armitage.
"Was ist es, das ich für dich tun soll?"
Jetzt sah er dass sie wieder lachte und kurz darauf antwortete.
"Ohne große Worte, wie immer."
Als er jetzt seine Jacke glatt zog, musste sie erneut lachen. Allerdings blieb ihm im Verborgenen warum. Sie sprach jetzt weiter.
"Ich werde dich wahrscheinlich, um noch einen weiteren Gefallen bitten müssen."
Neugierig und fragend schaute er sie an.
Doch anstatt etwas zu sagen, ging sie auf ihn zu. Sie hatte etwas in der Hand, das sie ihm jetzt reichte. Es handelte sich um ein Medipack, wie er jetzt feststellte. Armitage schaute wieder hoch, während Luana sprach.
"Mich hat es etwas erwischt und bevor du etwas sagst. Einen Gang zur Medistation kann ich mir sparen, wir können lieber dabei besprechen was als nächstes passieren soll. Außerdem muss keiner Wissen, das ich verletzt bin."
Sie ging an ihm vorbei und setzte sich verkehrt herum auf einen der Stühle und band ihre langen roten Haare zusammen. Jetzt konnte Armitage das ganze Ausmaß der Verletzung sehen. Luana hatte nur noch ein Oberteil an ohne Ärmel und der helle Stoff hatte sich oberhalb am Rücken, dunkel rot verfärbt. Die Wunde schien immer noch offen, denn rote Streifen verliefen nach unten. Das Blut hatte sich am Bund der Hose Gesammelt und war immer noch feucht. Für ihn fühlte sich die ganze Situation seltsam an, doch es schien nur ihm so zu gehen. Denn Luana fing ohne Umschweife an zu berichten, wie sie in den Hinterhalt geraten waren. Armitage zog vorsichtig den Stoff herauf und legte die Schulter, an der einen Seite frei. Zwischen den Worten ihres Berichts, entfuhr ihr einige male ein zischen durch die schmerzen der Verletzung. Sorgfältig reinigte er die Wunde und ihm fiel direkt neben der Verletzung eine Narbe auf die etwas kleiner war.
Irgendwann hatte Luana geendet und verstummte. Er spürte wie ihr Körper leicht zuckte und sie angespannt wartete, bis es vorbei wäre. Nachdem ihr Rücken sauber war, konnte er noch einige andere alte Verletzungen sehen. Diese waren schmerzhafte Erinnerungen, aus vergangenen Tagen. Genauso wie auch er, sie mit sich trug. Er war fast soweit die Wunde verschließen zu können und sagte.
„Du hast noch nicht erzählt, wie das hier passiert ist. Ich bin gleich soweit, die Wunde verschließen zu können."
Luana atmete tief aus und schüttelte den Kopf, als sie anfing zu sprechen.
„Ich habe nicht aufgepasst und die Sprengladungen zu spät gespürt. Deshalb musste ich mich entscheiden Commander Pyre oder das was du gerade siehst. Er kann weiter Leben und ich habe eine weitere bleibende Erinnerung."
Ein keuchen kam über ihre Lippen, als er nachdenklich die Wunde verschloss. Zum Schluss sprühte er noch einen Schutz über die Verletzung und sagte.
„Kann es sein das du ständig deine Feinde vor dem Tod bewahrst? Das könnte irgendwann dein Ende sein."
Sie drehte sich leicht zu ihm um und erwiderte ohne jede Regung in der Stimme.
„Ich befürchte du könntest Recht haben."
So wie sie einen mit ihrem Sinn für Humor überraschte, tat sie es genauso mit ihrer nüchternen Abgeklärtheit, selbst wenn sie über ihren eigenes Ende sprach.
Nie war er zu jemandem so offen gewesen und fragte deshalb ohne die sonstige Distanziertheit.
„Was hast du den gedacht, als du mich gerettet hast. Sogar ein zweites Mal."
Armitage stand jetzt am Tisch und drehte sich um. Luana hatte dasselbe getan und beide schauten sich jetzt an.
„Das erste Mal habe ich es getan, um mich damit selbst zu retten. Doch ich konnte sehen wer du wirklich mal gewesen bist, deshalb konnte ich dir vergeben. Beim zweiten Mal habe ich es einfach getan, für den der du heute bist. So absurd es vielleicht klingt doch ich weiß ganz sicher ,dass du es nicht sein wird, der mein Ende bedeutet. Selbst in Anbetracht der Dinge, die du gleich von mir hören wirst."
Armitage konnte nicht anders und wollte es auch nicht. Er empfand ein Gefühl der Freundschaft, ihr gegenüber. Die einst so verhasste Kopfgeldjägerin, hatte ihn gerettet und ihm vergeben. Er empfand ihre Handlungen nicht als Schwäche, sondern für eine der größten Stärken die er je erlebt hatte. So stark ihren Feinden zu vergeben, doch genauso unerbittlich zu jenen die ihre angebotene Chance nicht nutzten. Aussprechen konnte er jedoch nur ein Wort.
„Danke."
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To be poised
FanfictionEine Star Wars FF Zwei Leben erblicken am selben Tag das Licht der Welt, doch ihre Geburt hätte nicht unterschiedlicher sein können. Aber es gab eins was sie dennoch verband, die Stärke die beiden innewohnte. Die Macht war stark in ihren Familien...