Sohn des Teufels

Kapitel 81

„Wie dem auch sei, danke nochmal für dein Blut.“ „Klar.“ Für ein paar Sekunden schwiegen wir alle, bevor ich meine Arme vor der Brust verschränkte und mich an die Wand lehnte. „Du bist also eine lebende Legende.“ Mary lächelte. „Ja. Bloody Mary höchstpersönlich.“ „Wie kommt's?“ „Mir war langweilig. Aber da mich Menschen schon immer interessiert haben, auch wenn ich nicht verstehen kann, wie viele so dumm sein können, hatte ich irgendwann beschlossen, mich beschwören zu lassen und so Menschen zu töten.“ „Also sind viele der Videos im Internet echt?“ „Keins der Videos ist echt. Warum sollte ich mich denn bitte filmen lassen?“ „Für Aufmerksamkeit?“ Sie kicherte. „Ich bevorzuge es lieber, die Menschen langsam in den Wahnsinn zu treiben. Das dauert auch teilweise mehrere Wochen oder Monate, wenn ich manche in den Selbstmord treibe. Und bei Beerdigungen erwecke ich dann die nicht verbrannten Leichen wieder zum Leben, nur um zuzusehen, wie sie in ihren Särgen jämmerlich ersticken.“ T kicherte. „Das ist wirklich ein lustiger Anblick. Ich muss dir das mal zeigen.“ Schmunzelnd nickte ich. „Und wie läuft das ab, wenn du beschworen wirst?“ „Also erstmal kann ich spüren, wenn jemand an meinen Namen denkt oder ihn ausspricht und natürlich auch wer es macht. Und wer dann versucht, mich zu beschwören, egal ob es ernst gemeint ist oder nicht, wird von mir gejagt. Wenn es nicht gefilmt wird, erscheine ich im Spiegel und wenn es gefilmt wird, erscheine ich später.“ „Und jetzt gerade?“ „Meine Double jagen Menschen, bis ich sie selbst töte.“ Leicht nickte ich.