Kapitel 36

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Mittlerweile wusste ich nicht mehr, wo oben und unten ist, aber manchmal konnte ich in der Ferne leuchtende Fische sehen. Also mussten wir ziemlich tief im Wasser sein und wenig später kamen wir am Meeresboden an. „Sind wir da?“ „Ja.“ Plötzlich fing der Boden an, rot zu leuchten und als ich genauer hinsah, erkannte ich ein Pentagramm unter uns, bevor wir einfach nach unten fielen. Wir fielen in eine riesige Steinhöhle, welche von Lavaseen erleuchtet wurde... Wenig später landeten wir auf einer großen Steinplatte, wo T mich endlich runter ließ. Daraufhin sah ich mich ein bisschen um. „Und hier schläfst du also.“ „Ich schlafe nie.“ „Aha... Und wie kommt es, dass du mir diesen Ort überhaupt zeigst? Immerhin kennen wir uns erst seit vorgestern.“ „Es ist mir scheiß egal, wie lange wir uns kennen. Mir ist wichtig, dass ich dir vertrauen kann und dass du mir vertrauen kannst. Und du vertraust mir noch nicht 100 prozentig, auch wenn du es vielleicht glaubst.“ „Und was willst du dagegen tun?“ „Ich zeige dir, wie sehr ich dir vertraue... Setz' dich hin.“ Wir setzten uns, im Schneidersitz, auf den Boden und T schloss seine Augen. „Was machst du?“ „Siehst du gleich.“ Ein paar Sekunden vergingen, als ich plötzlich einen stärker werdenden Wind spürte, welcher um T kreiste. Dann hob sich sein Brustkorb etwas und ein schwarzer, pulsierender Klumpen kam aus diesem. War das sein Herz?... Dieser Klumpen schwebte einfach zwischen uns, doch als T sich wieder entspannte, verschwand der Wind und der Klumpen fiel in seine Hände. „Nimm' es.“ Er gab mir den Klumpen und irgendwie kam mir dieses Gefühl bekannt vor. „Was ist das?“ Er kicherte. „Du hältst gerade mein Leben in deinen Händen. Wenn du mein Herz, oder auch nur ein Stück davon, komplett zerstörst, kannst du mich töten.“ „Ist das die einzige Möglichkeit?“ „Ja. Aber auch nur, wenn mein Herz nicht in meinem Körper ist. Mit Magie kann man es fast unzerstörbar machen, aber dafür haben selbst meine Eltern Jahrhunderte gebraucht... Wenn ich allerdings den Phönixvogel finde und mein Herz in seine Flammen werfe, kann ich unsterblich werden. Aber das hat noch Zeit.“ Ich schluckte. „Kann ich auch unsterblich werden?“

Sohn des Teufels Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt