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Der Geruch von Ratten und Rauch füllte meine Lungen. Jeder Zentimeter meines Körpers schmerzte. Nur mühsam schaffte ich es, meine geröteten Augen zu öffnen und mich in der halbdunklen Zelle aus Stein umzusehen.

Auf dem Boden lag Stroh verstreut und durch das kleine, vergitterte Fenster, es glich mehr einer Schießscharte, drang das rötliche Licht der Abenddämmerung herein. Ich stöhnte vor Schmerz auf, als ich meinen Kopf bewegen wollte.

Mit pochendem Schmerzen stellte ich fest, dass meine Arme von leichten Blutergüssen und Kratzern übersät waren. Die Jäger, die mich hierher geschafft hatten, musste ziemlich grob und rücksichtslos gewesen sein.

Durch die Gitterstäbe der Tür sah ich zwei fremde Männer an einem Tisch Karten spielen. Die Wachen hatten nicht bemerkt, dass ich aufgewacht war und lachten sorglos über ihre derben Witze. Von Schmerz gepeinigt kroch ich in die entlegenste Ecke und zog die Beine an meine Brust.

Die Jäger hatten mir den Umhang genommen und so spürte ich die beißende Kälte am ganzen Laib. Eine kribbelnde Taubheit schlich sich in meine Zehen und Finger. Verzweifelt versuchte ich einen Ausweg aus dieser Hölle zu finden, aber mein Blick fiel nur auf die trostlosen Steinwände der Zelle.

Nach einer halben Ewigkeit schaffte ich es, auf meine schmerzenden Beine zu kommen. Mein ganzer Körper fühlte sich an, als wäre er durch halb London geschleift worden. Benommen humpelte ich zum Gitter.

Ich würde mehr Chancen zur Flucht haben, schoss es mir durch den Kopf, wenn ich auf die andere Seite der Zellentür schaffen würde. Meine Finger schlangen sich um die Metallstäbe, so fest, dass meine Fingerknöchel weiß hervor traten. Mit fester Stimme bat ich die Wachen  »Ich will mit eurem Anführer sprechen«.

Der eine, mit dunkelblonden lockigen Haaren, schenkte mir keine Beachtung, während der Ältere belustigt zu mir hinüber sah. Seine braunen Augen glänzten ein wenig vor Trunkenheit »Er aber nicht mir dir«.

Der Jüngere mischte sich ein, ohne von den Spielkarten aufzusehen »Und jetzt halt verflucht noch einst deine Klappe«, murmelte er gereizt. Während er sprach sah ich mich in dem Raum um und stellte fest, dass ich mich in einem alten Weinkeller befand.

Die riesigen, verstaubten Fässer stapelten sich reihenweise an den Wänden. Da ich schließlich erkannte, dass dieser Plan nicht funktionierte, schnaubte ich verärgert um sie zu provozieren »Dann lasst euer verdammtes Gerede auch bleiben«. Der Junge blickte verärgert zu mir hinüber

»Wenn du einen Todeswunsch hast, dann rück bloß raus damit«. Ich lachte gekünstelt sorglos »Du wirst mich nicht töten. Ihr braucht mich noch«. Er hob herausfordernd seine Augenbrauen »Und dürfte ich erfahren, zu was?« »Um den Ort des Zirkels zu finden«.

Die gläserne UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt