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»Der blaue Umschlag hat mir so gefallen«, erzählte sie »Ich wollte es lesen, aber es ging ja nicht wegen den verzauberten Wörtern« »Also hast du hier, in den Büchern über Magie«, schlussfolgerte ich »Versucht herauszufinden wie du die Worte lesen kannst«.

Sie knickte stumm »Aber als ich dich gesehen habe, ist mir wieder eingefallen das du einmal mit diesen magischen Worten einen Brief für Jaronas geschrieben hast. Also könntest du es doch lesen und dann mir erzählen was dort steht, oder?«. Ich fand die Vorstellung einfach extrem lustig, dass meine Schwester die Französische Sprache für eine verzauberte Sprache hielt.

Aber ich wollte sie in dem Glauben lassen, weil es einfach zu unterhaltsam war. Außerdem war ich für sie nun eine Art großer Zauberer, was das Ganze noch besser machte. »Kannst du mir das auch beibringen?«, wollte sie wissen als ich sie nach oben in den Salon brachte während Blair unten in der Bibliothek die Bücher wieder einordnete.

»Frag doch Jaronas«, gab ich zur Antwort, weil er gerade aus seinem Arbeitszimmer trat. Er wirkte müde und vollkommen ausgelaugt. Unter seinen Augen lagen tiefe Schatten. Sein Gesicht erhellte sich ein wenig, als meine Schwester ihre Bitte hervorbrachte und es genau so erklärte wie mir vorhin. »Ich denke dein Bruder kann es besser.

Und außerdem brauche ich dringend Blut«, entschuldigte er sich und verschwand aus dem Raum. Elly wandte sich mit einem breiten Grinsen zu mir um. Das Buch vor ihrer Brust festumklammert. Meine Schwester wollte unbedingt wissen um was es in dem Buch ging. Den restlichen Spätnachmittag verbrachte ich damit, ein halbes Werk zu übersetzen. Ich habe seit diesem Tag, das blaue Buch nie wieder angerührt.

Die gläserne UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt