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Es musste gefühlte vierzig Minuten gedauert haben, bis Jack durch die Tür des Arbeitszimmers trat. In seinem Gesicht lag ein unverhoffter Ausdruck. Er lächelte. Mein erster Gedanke war in diesem Moment das er seinen Verstand verloren hatte.

Seinen ehrgeizigen und sturen Verstand. Das ganze musste ihn wohl ziemlich übel mitgenommen haben. Bei genaueren Hinsehen sah ich, dass es ein zufriedenes und selbstsicheres Lächeln war das auf Jacks Lippen lag. Fast schon zu selbstsicher.

Ohne mich nur eines Blickes zu würdigen ging er an mir vorbei die Treppe hinunter. Ich war vollkommen perplex und reagierte erst als er die Mitte der Treppe erreicht hatte. Was war in diesem Raum geschehen? Ich stolperte fast über meine eigenen Füße und bekam Jacks Arm zu fassen.

Er blieb stehen, wandte sich ruckartig um und sagte mit einem unheimlichen Glitzern in den Augen »Endlich«. Ich ließ seinen Arm los. Sein Grinsen wurde noch breiter »Endlich weiß ich dein Geheimnis« »Welches Geheimnis?« das Glitzern wurde immer wilder »Dein Dunkelstes«. Jack setzte seinen Weg fort.

»Morgen wird ganz London... Nein, ganz England von deinem Geheimnis wissen! Ich sehe schon die Schlagzeile vor mir! Die Daily Courant wird mich auf Knie anflehen die Story drucken zu lassen und mich wieder einzustellen!« träumte er laut vor sich hin. »Jack, warte!« bat ich, weil mir in diesem Moment klarwurde über was Jaronas mit ihm geredet hatte. Ich wusste nun den Plan meines Lehrers.

Der völlig ahnungslose Jack spazierte den Gang entlang Richtung Ausgang. Völlig trunken von seiner Naivität und Selbstsicherheit. Bevor er gehen konnte zerrte ich ihn grob in die Kapelle des Anwesens. Ich musste ihn irgendwie wieder zu Sinnen kommen lassen bevor ich ihm alles erklären konnte. »Hör mir zu Jack!« ich packte ihn am Kragen und stieß ihn gegen eine Wand. Dieser lachte nur.

Die gläserne UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt