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Mit einem undeutlichen Murmeln und rotem Kopf stolperte Jack mit einer halb leeren Flasche Whiskey in den Raum. »Er wollte zu Ihnen«, erklärte Stephan »Ich habe ihm gesagt das Sie keinen Besuch wünschen, aber er sagte das er von uns weiß und...«. Jaronas machte eine Handbewegung die Stephan zum Einhalten gebot.

Er stand auf und musterte Jack, als sei er ein Problem das notwendiger Weise nach langem Aufschieben endlich beseitigt werden musste. Jack sackte gegen die Wand und murrte »Ich...«, er hickste »Ich sag's ihnen jetzt zum aller...«, seine Stimme war undeutlich. Eben die eines Vollbetrunkenen.

»Aller, aller letzten Mal« er deutete auf mich und schielte ein wenig da er nicht gerade deutlich gerade aussehen konnte. Ich fragte mich wie er es überhaupt in seinem Zustand hierher geschafft hatte. »Ich nehm Mr. Bates wieder mit« er versuchte aufzustehen und stolperte anschließend wieder auf den Boden.

»Ich hab ihn gefunden also darf ich ihn auch...«, wieder hickste er »behalten«. Schwermütig zog er sich an der Wand hoch und kam auf mich zu getaumelt. Er griff nach mir, doch ich wich mit Leichtigkeit aus. Als er nach vorne stürzte griff er auf den Kaminsims und riss mein Glas Scotch mit sich zu Boden. Als er den Alkohol bemerkte grinste er.

»Bekomm ich auch so was?«, ich warf einen Blick zu Jaronas hinüber der alles wortlos mit ansah. Jack rappelte sich auf und ging zielsicher auf die Flasche Scotch zu »Dann muss ich mir den eben selbst holen«, grummelte er. Jaronas sah zu Stephan hinüber der wie eine Statue schon die ganze Zeit stumm zu Boden sah.

»Bring ihn, in irgendein leeres Zimmer. Er soll seinen Rausch ausschlafen«, befahl er gelangweilt. Stephan nickte wortlos. Mit einem Ruck packte er Jack am Arm und brachte ihn hinaus. Natürlich wehrte sich dieser Verrückte mit allem was er hatte, doch Stephan war zu stark für ihn. Erst als Jacks Flüche nicht mehr zu hören waren, bewegte sich Jaronas aus seiner Starre.

»Morgen wird er sterben, oder?«, fragte ich zögernd als er dabei war den Raum zu verlassen. Ohne sich zu mir umzudrehen antwortete Jaronas »Ich will das du eine der wichtigsten und letzten Aufgabe zu Ende bringst«. Ich verstand nicht recht, was er von mir wollte. Aber die Worte die darauf folgten durchzuckten meinen Körper wie ein Stromschlag. »Wenn du nicht mehr als neugeborener Vampir gelten willst, musst du einen fremden Menschen verwandeln.

Die, deiner Schwester, war etwas völlig anderes. Du musstest es tun. Aber bei Jack wirst du jede Sekunde mit vollem Verstand bei dir sein...«. Er wandte sich um und sah mich mit durchdringenden Blick an »Und dieses Mal wirst du nicht versagen, hast du mich verstanden?«

Die gläserne UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt