Die gläserne Unsterblichkeit

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Sein Gesichtsausdruck wirkte entspannt und gleichgültig. Entweder kochte er innerlich vor Wut oder er tat meine Worte als lächerliches Gerede ab. Völlig ruhig erhob er sich aus seinem Sessel »Komm Eleonora, Paris wartet«. Jaronas half Elly in ihren kleinen Mantel. Ich saß schweigend am Klavier und bereute keines meiner Worte.

»Wir sind bald wieder zurück«, ließ er mich wissen bevor er mit meiner Schwester in die Nacht hinaus verschwand. Ich rieb mir die müden Augen. Es wurde Zeit, dass ich dem Zirkel und somit auch Jaronas den Rücken kehrte. Viele Vampire hatten es nach dem tragischen Finale in Whitechapel getan. Einige waren sogar in die Neue Welt aufgebrochen. Warum also nicht auch ich? Was hielt mich noch davon ab? Finanziell war ich abgesichert.

Der Zirkel konnte jedem seiner verbleibenden Mitlieder hohen Summen zukommen lassen ohne auch nur ein Viertel seines Vermögens zu verlieren. Ich könnte heute noch mit Elly an die Küste flüchten und dann zwei Schiffskarte nach Amerika ergattern. Ich hätte sogar genug Geld um Marie mitzunehmen und für sie ihr ganzes restliches Leben zu sorgen. Ich zog die dunkelroten Vorhänge ein wenig zur Seite und sah nach draußen in den dichten Schneefall. Würde Marie mit mir kommen?

Ich überlegte nicht lange nach einer möglichen Antwort, sondern nahm umgehend das Briefpapier zur Hand. Ich begann zu schreiben ohne lange zu überlegen. Ich kritzelte mit tiefschwarzer Tinte am Anfang die üblichen höfflichen Phrasen hin und machte ihr bereits im dritten Satz klar was ich für sie empfand. Das zog sich einen ganzen Absatz, bestehend aus acht Sätzen, hin.

In dem darauffolgenden Absatz erklärte ich ihr, dass ich wohlhabend sei und dass ich jeden englischen Penny mit ihr teilen würde. Und am Ende des Briefes schrieb ich mit ruhiger Hand meine Frage nieder. Ich sah den Brief mindestens zehn Mal durch ehe ich unterschriebe und in den Umschlag steckte, den ich kurz danach adressierte. Zufriedenen saß ich in dem grauen Sessel am Kamin und ließ ich die Tinte trocknen. Den Brief mit beiden Händen fest umklammert.