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Langsam grub sich der Dolch in mein Fleisch, ein warmes Rinnsal Blut kroch über meinen Hals. Jaronas wandte sich abrupt um "Armon", murmelte er drohend "Lass ihn sofort gehen". Dieser lachte nur höhnisch, so das durch die Gemäuer ein verzerrter Laut echote "Ansonsten was?", spottete er und stieß mich gewaltsam zu Boden.

Unsanft landete ich neben Marie, die aus ihrem Trauma langam zu erwachen schien. Von unzähmbarer Wut getrieben stürzte Jaronas nach vorn und packte Armon. Mit einem leisen Knurren stieß dieser seine Klinge in seine rechte Schulter. Verärgert wich Jaronas zurück, seine Augen funkelten verhasst in Armons Richtung "Ich hätte dich niemals erschaffen dürfen", fauchte er "Du bist eine Schande für unsere Art... ein kaltblütiger Verräter".

Unbeeindruckt senkte Armon die Klinge "Unsere Art ist eine einzige Schande, Jaronas", er deutete kurz darauf zu Marie "Bist du denn wirklich so verzweifelt, um selbst unschuldige Frauen zu verwandeln, weil dein halber Zirkel sich von dir abgewandt hat?". Plötzlich traten hinter Armon vier weitere Jäger hervor. Ein schwarzhaariger Junge packte Marie an den offenen Haaren und zerrte sie unsanft auf die Füße.

Ich versuchte sie derweil verzweifelt zu befreien, doch zwei andere Jäger bemächtigten sich meiner. Sie schleppten mich vor Armon, der mich abschätzig musterte "Du hast letzte Nacht einen meiner besten Männer getötet", sagte er kalt. Mit einem angewiderten Ausdruck spuckte ich ihm vor die Füße "Dieser Bastard hat es verdient zu sterben". Ein kräftiger Fausthieb traf meine linke Wange.

Der pochende Schmerz von Armons Schlag machte mich rasend. Mit Händen und Füßen versuchte ich mich aus den eisernen Griffen der Jäger zu winden. "Du hast genau so eine große Klappe wie dein Vater", murmelte er. Daraufhin meldete sich Jaronas zu Wort, der starr vor der Waffe eines Jägers seine Hand auf die Stichwunde auf der Schulter presste.

Unmengen von dunklem Blut hatten inzwischen seinen grauen Mantel durchtränkt "Zumindest habe ich etwas, dass ich mein eigen Fleisch und Blut nennen kann", stachelte Jaronas. Armons hellgraue Augen verdüsterten sich schlagartig "Ich denke, es ist an der Zeit, dass die Welt von einem Übel wie dir endlich befreit wird", raunte er matt und griff in die Tasche seines Mantels.

Die gläserne UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt