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Er taumelte und stürzte auf den dreckigen Boden. Zuerst fluchte er, doch wie er zu mir hoch sah wurde er still wenn nicht sogar ehrfürchtig. Es musste ein groteskes Gesamtbild abgegeben haben.

Regungslos verharrte ich und sah zu ihm hinunter wie die Heiligen auf den Bildern in der Kirche zu den Gläubigen. Meine gespenstische Blässe schien in der dunklen Straße die nur vom Vollmond beschienen wurde noch unnatürlicher, fast strahlend.

Meine Lippen waren ein Stück geöffnet so dass man die Spitzen meiner Reißzähne sehen konnte. Und erst meine Augen, sie hatten damals in meinen jungen Vampirjahren geleuchtet wie sie es nie wieder tun werden.

Man sagt ja dass man das Altern von Vampiren an ihren Augen ablesen kann. Ich weiß nicht ob es bei jedem stimmt, aber mit jenen bei denen ich Jahrhunderte lang gelebt habe stimmt dies mit Sicherheit. verängstigt blickte er zu mir empor »Was sind Sie?« hatte er gefragte.

Ich wollte es sagen doch ich streckte ihm jedoch unbewusst die Hand entgegen um ihm aufzuhelfen. Als er auf den Füßen stand wirbelte er herum und rannte vor mir davon. Ich holte ihn mit Leichtigkeit am Ufer der Themse ein.

Als er dies bemerkte blieb er sprungbereit stehen. Ich zog mein volles Portemonaint aus meiner Tasche und warf sie ihm zu. Verwundert fing er es und sah hinein. Seine Augen weiteten sich vor Staunen als er den Inhalt in das Licht des Vollmondes hielt. Als er wieder nach vorne sah war ich schon längst verschwunden. Ich weiß nicht ob er das Geld behalten hat oder als Teufelsgut in der Themse versenkte.

Die gläserne UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt