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Das nachdenkliche Schweigen von Vincent verleitete Alice dazu, mit zögerlicher Stimme ihre Gedanken laut aussprechen  »Es klingt so furchtbar schrecklich...«. Ihre hellbraunen, fast Gold schimmernden, Augen glänzten trüb im Licht der einzelnen Lampe auf dem schweren Eichenholz Schreibtisch in der Mitte des Zimmers.

Vincent saß schweigend am Klavier und sagte schließlich »Es brannte wie Feuer«, seine Stimme klang heiser »Aus diesem Grund, kamen auch die Erinnerungen während des Fiebers zurück. Die Wunden schmerzten wie ein einzelner Hieb«. Müde schlug er ein paar Tasten auf dem schwarzen Flügel an, die kurze Melodie war aus Beethovens »Für Elise«.

Plötzlich hob er seinen Blick und sah auf die Wanduhr ihm gegenüber. Die schwarzen Zahlen auf dem Zifferblatt wurden von dem blassen orangenen Licht, das durch das hohe Fenster fiel, erhellt. Es war kurz nach Mitternacht. Etwas verwundert wandte er sich Alice zu »Du bist noch gar nicht müde?«.

Diese lächelte amüsiert über die Frage, so das ihre kleinen Fangzähne zum Vorschein kamen »Wie könnte ich?«. Ein heiterer Ausdruck legte sich über Vincent Gesichtszüge »Dann willst du also noch mehr von mir hören?« »Ja«, antworte Alice und lehnte sich in dem grauen Sessel zurück »Immerhin bist du mit deiner Geschichte erst im Jahre 1627 angelangt... Wir leben im 21. Jahrhundert«.

Vincent schloss den Deckel des Flügels »Na gut«, seufzte er lächelnd »Es wird dir zwar nicht gefallen, wenn ich sage, dass ich ganze zweihundert Jahre überspringe, aber...«. Alice richtete sich schockiert auf »Nein, das kannst du mir unmöglich antun!«, protestierte sie empört »Ich will wissen was aus den Jägern wurde«.

Die gläserne UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt