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Das Chaos, dass binnen Minuten entstanden war, glich einem dunklen Ölgemälde das ein Schlachtbild zeigte. Die Vampire und Jäger gingen sich gegenseitig in die Kehle. Ein paar von ihnen besaßen Revolver, während andere mit Degen kämpften.

Es schien mir, als würde jeder mit der Waffe kämpfen, die er bevorzugte. Während ich einem Jäger die Klinge und die Seite seiner Kehle stieß, bemerkte ich wie Jaronas von vier anderen Jägern eingekreist wurde. Hastig zog ich die Klinge aus dem Fleisch wieder hervor und spürte wie ein Schwall aus warmen Blut aus der Stichwunde hervor sprudelte. Ich rannte auf meine Lehrer zu und schaffte es einem jungen Mann den Dolch in den Rücken zu jagen.

Mit einem hastigen Ruck beförderte ich den Jäger zu Boden und griff nach seinem Revolver. Indessen hatte Jaronas aus dem Spazierstock einen Degen hervorgezogen und warf die leere hörerzne Hülle zu Boden. Mit einem gekonnten Hieb verteidigte er sich. Der dritte Jäger wollte mit seinem Messer seine Kehle erwischen, als ich plötzlich den Abzug löste und ihm in den rechten Arm schoss. Die Schneide der Waffe rutschte ihm aus den Händen und streifte Jaronas, unmittelbar unter dem linken Auge.

Kurzeitig verlor dieser die Fassung und übersah den Degenhieb seines Gegners. Im letzten Moment verpasste Joseph dem Jäger eine Kugel in die Brust. Während er zu Boden ging, sprudelt dunkles Blut aus seinem Mund. Dem vierten Jäger war es gelungen mich in die Enge zu treiben, als ich mit zittrigen Fingern versuchte den Revolver neu zu laden. Sein langes Jagdmesser glänzte matt im Licht, dass durch das Fenster über uns hereindrang. Er hob es mit einem grimmigen Ausdruck und ließ es surrend auf mich niedergehen.

Ich sah mein ganzes Leben in dieser einen, kostbaren Sekunde an mir vorbei ziehen. Plötzlich ließ der Jäger die Klinge aus seiner Hand gleiten. Überrascht sah ich, wie Lucien ihm seinem Revolver an die Schläfe hielt und abdrückte. Erschrocken warf ich meine Hände schützend vor mein Gesicht. hastig half mir Lucien auf »Danke«, flüsterte ich heiser und nahm im Augenwinkel eine Bewegung war. Ein Jäger, keine sechzehn Jahre alt, stürzte auf uns mit erhobenem Revolver zu.

Sein Finger lag auf dem Abzug. Mein Cousin bemerkte es ebenfalls stieß mich, im selben Moment in dem der Schuss fiel, zur Seite. Ich landete unsanft in einem Haufen alter Säcke. Ich fühlte wie Blut an meinen Wangen herunterlief. Zuerst dachte ich, es wäre mein eigenes und der Jäger hätte mich erwischt. Doch dann sah ich voller Entsetzen wie Lucien vor mir auf die Knie ging. Seine Hände verkrampften sich.

Ich hörte die schrecklichen, gurgelnden Geräusche aus seiner Kehle. Die Kugel hatte sich in seine Lunge gebohrt. Lucien erstickte an seinem eigen Blut. Ich wollte ihm zur Hilfe kommen, aber ich spürte plötzlich wie der junge Jäger mir die Klinge des Jagdmessers seines toten Komplizen an die Kehle heilt. Mit einem kräftigen Ruck zurück, wollte ich mich aus seinem tödlichen Griff winden.

Die Klinge schnitt in meine rechte Schulter. Von Schmerz gepeinigt schrie ich auf. Von dieser unsagbaren Wut angetrieben packte ich den Jäger und schleuderte ihn in einem unbeachtet Moment zu Boden. Mit einem bestialischen Knurren packte ich seinen Kopf und drehte ich schlagartig nach hinten.

Die gläserne UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt