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Das Jagdmesser schlitterte über den Boden. Plötzlich erfüllte eine unheimliche Stille die Lagerhalle. Unzählige Leichen und Verletzte, mit den verschiedensten Wunden überzogen, lagen in dem stickigen Raum. Die wenigen Jäger und Vampire die übrig geblieben waren wichen langsam voneinander zurück.

Jeder Anwesende trug Verletzungen, die das weiter kämpfen umgleich machten. Der Anführer der Jäger pfiff plötzlich und befahl barsch »Wir haben genug dieser Monster vernichtet. Die restlichen werden wir bis ans Ende der Welt jagen, wenn es sein muss«. Nach diesen Worten ließ Armon und sein jämmerlich kleines Gefolge die verletzten Jäger zurück. verzweifelt suchte ich den Raum nach Jaron ab.

Doch anstatt meinen Lehrer zu finden, traf mein Blick nur auf ein Meer aus Leid und Elend. Blut floss aus den Körpern und bildete riesige Seen. ich torkelte benommen durch die Lagerhalle und spürte wie das Blut meine Stiefel durchtränkte. Eine zitternde Hand griff nach meinem Knöcheln und ich stellte erschrocken fest, dass es mein alter Freund Benjamin Kingsley war, indessen Brust noch immer ein abgebrochener Degen steckte.

»Vincent«, brachte er schwerfällig hervor, ehe er seine Augen angestrengt schloss. Ein friedlicher Ausdruck legte sich über sein Gesicht. Ich ging auf die Knie und griff nach seiner Hand »Nein«, flehte ich mutlos und spürte eine Hand auf meiner Schulter.

Eine einzelne Träne für all das Elend bahnte sich einen Weg über meine gerötete Wange. Jaronas sprach mit ruhiger Stimme »Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen. Vor uns liegt noch ein langer, schwerer Weg, Vincent«.

Die gläserne UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt