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Lucas brachte mich, aus Dank über die lang erhoffte Rettung, zurück nach Highgate, nach dem er Elena in deren Versteck, das sich in einem kleinen verlassenen Haus im East End befand, gebracht hatte.

Mein Blutverlust war inzwischen drastisch hoch und der Ritt zum Anwesen schien endlos zu zu dauern. Lucas half mir schließlich vom Pferd »Ich kann dir gar nicht oft genug danken, Vincent«, wiederholte er zum gefühlten hundertsten Mal.

Ich presst meine Hand gegen die Wunde auf mein Bauch »Ist schon gut«, röchelte ich unter Schmerzen und torkelte in der Dämmerung zum schmiedeeisernen Tor. Lucas folgte mir jedoch nicht. Verwundert wandte ich mich zu ihm um »Willst du nicht noch kurz mit rein kommen?«.

Er schüttelte den Kopf »Nein, es ist besser wenn du dich umgehend verarzten lässt und ich so schnell wie möglich zu Elena zurückkehre«. Aber ich bemerkte die Furcht in seinen Augen und fragte daraufhin »Warum hältst du dich wirklich vom Anwesen fern?«.

Mit einem leisen Seufzen nahm Lucas die Zügel der Pferdes in die Hand »Es ist verboten eine unsterbliche Frau zu erschaffen«, erklärte er schmerzlich »Ich wurde damals verbannt und Elena zu Tode verurteilt, aus diesem Grund halte ich sie versteckt. Wenn die anderen Vampire sie finden, würde sie sterben«.

Mit diesen Worte verschwand er schließlich hinter den Bäumen des Moores. Ich hätte ihm am liebsten versprochen, dass es sicher eine Lösung geben würde, da er mir immerhin ebenfalls das Leben gerettet hatte.

Aber ich kannte Jaronas, er würde nie über jemanden der gegen die Regel verstieß Gnade walten lassen. Dazu war er einfach zu kalt und herzlos. In seiner Welt musste jeder in dieser Struktur handeln und leben, wenn sie nicht im Chaos versinken sollte.

Die gläserne UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt