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Meine Kehle brannte vor Schmerz als ich wieder zur Besinnung kam. Ich brauchte Blut, war mein erster Gedanke den ich klar fassen konnte. Ich spürte meine trockenen Lippen und lechzte danach die lauwarme dunkelrote Flüssigkeit zu schmecken.

Plötzlich vernahm ich das Rascheln von Papier direkt vor meiner Nase. Ich spürte sogar den leichten Windhauch. Langsam konnte ich mich wieder erinnern was geschehen war. Mit nur einem einzigen Wort wurde ich meiner Situation bewusst: Jack.

Wieder raschelte das Papier, dieses Mal roch ich sogar die frische Tinte. Meine Augenlider flimmerten. Ich nahm Licht wahr. Es kostete mich viel Kraft nicht wieder in diese Dunkelheit zurück zu sinken. Das erste was ich sah, war Jacks grinsendes Gesicht. "Willst du dir es vielleicht einmal durchlesen?" Fragte er boshaft und legte die Blätter auf meinen Schoß.

Ich spürte das meine Hände gefesselt worden waren. Ich saß gefangen in seinem Zimmer an den großen schweren Eichenholz Kasten gefesselt. "Warum bin ich gefesselt?" Fragte ich heiser und bemerkte an den Flecken meines Hemdes den hohen Blutverlust dem der plötzliche Durst zu zuschreiben war. "Damit du nicht wegläufst" entgegnete Jack.

Ich lehnte meinen Kopf erschöpft zurück "Wieso tust du das?" Fragte ich weiter. Jack ließ sich mir gegen über auf einen Stuhl sinken. Er deutete mit seinen Augen auf die Blätter "Deshalb" ich musste fast lachen. "Weil dir sonst niemand glauben würde" stellte ich erschöpft und dennoch amüsiert fest. Ich fing an zu lächeln

"Jaronas wird mich früher oder später hier raus holen" erklärte ich Jack der selbstsicher und zufrieden auf seinen Gefangen hinab sah. Er reagierte darauf nicht, sondern sagte nur "Ich weiß jetzt alles über euch". Erst jetzt wurde mir seine Besessenheit klar. Er war nicht verrückt nach unserer Art, sondern der Vorstellung ewig zu leben. Jaronas hatte Jack von diesem unbeschreiblichen Wunsch der Menschheit kosten lassen.

Die gläserne UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt