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Durch den drastischen Luftmangel und dem hohen Blutverlust wurde mir ganz schummrig und ich spürte meine Finger nicht mehr. Ich öffnete meine Augen, vielleicht zum letzten Mal, was mir unnatürlich schwerfiel. Meine Lider fühlten sich an, als würde an den Wimpern schweres Blei hängen.

Der Jäger hielt das Schwert gesenkt und sah zu wie ich langsam starb. In diesem Moment, hätte sogar ich selbst gedacht das es für immer vorbei sei. Ich hätte nie geglaubt, dass ich diese Nacht überleben würde. Aber es war so. Und als mein Herz aufhörte zu schlagen und das Blut aufgehört hatte meine Lungen zu füllen, lag ich gelähmt am Boden und starrte den Jäger mit glasigen Augen an. Ich lebte, obwohl ich weder atmete noch einen Herzschlag im meiner Brust spürte.

Der Jäger schien zu glauben ich sei tot und wischte seine Klinge mit seinem Hemd ab. Zuerst dachte ich, ich wäre in eine Art zwischen Welt gelangt, aber dann bewegte ich meinen rechte Hand und spürte die Kälte des Bodens. Ich war nicht tot, schoss es mir durch den Kopf. Plötzlich durchzuckte ein Schmerz meine Brust. Es fühlte sich an als ob jemand eine glühende Stange in mein Herz rammte und sie darin stecken ließ.

Ich biss die Zähne zusammen und krümmte mich vor Schmerz. Der Jäger ließ verwundert von seinem Schwert ab und gaffte mich an. »Wie zum Teufel...«, flüsterte er ungläubig und brach seine Frage mitten drin ab. Ich begann wild zu husten und spuckte Unmengen von Blut. Der Jäger begriff, dass er mich anscheinend nicht durch einen Hieb mit der Klinge in das Herz töten konnte, und nahm das Schwert so in die Hand, dass er mich köpfen konnte. Die Klinge sauste auf meinen Hals zu.

Der Husten hatte sich inzwischen wieder gelegt und ich nahm aus dem Augenwinkel das silbige Glänzen war. Die Zeit verlangsamte sich und ich hörte das dumpfe Pochen meines Herzens in der Brust. Ich spürte wie meine Lungen sich zusammenzogen als ich ausatmete. Blitzschnell wandte ich mich um und fing die geschliffene Klinge mit bloßer Hand ab. Sie schnitt in das Fleisch und drang bis zum Knochen vor. Ich knurrte verärgert.

Der Jäger war erstarrt und sah mich mit angsterfüllten Augen an. Ich entgegnete ihm mit einem kalten drohenden Blick. »Was bist du?«, stotterte er und ließ das Schwert los. Ich ließ es zu Boden fallen. Ein paar Haarsträhne hang mir wirr in das blasse Gesicht und meine eisblauen Augen funkelten mörderisch. Der Jäger wich ein paar Schritte zurück. Ich schoss nach vorne und packte ihn am Hals. Er wehrte sich nicht. Ich beugte mich nach vorne und flüsterte kaum merklich »Wütend«.

Die gläserne UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt