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Der Klang seiner schweren Schritte hallte an den kahlen Wänden wieder. Das rhythmische Geräusch drang durch die schwere Dunkelheit die endlos schien. Kälte. Sie lag in der Schwärze und kroch unter die Kleidung.

Die Schritte verstummten. Ich horchte auf. Mir war kalt und ich verspürte Angst. Ein heftiges Zittern schüttelte meinen Körper. Die Dunkelheit umhüllte mich wie ein Mantel aus schwererem Stoff. Ein gelblicher Lichtschein kam näher und vertreib die Schwärze. Der Jäger bog um die Ecke und entzündete eine Fackel an der Wand und ließ dann den Leuchter achtlos zu Boden fallen.

Das Silber klirrte und hallte gespenstisch an den Wänden wider. Ich war zu schwach um aufstehen und davon zu laufen. Mein Bein schmerzte zu sehr. Der Jäger trat näher an mich heran. Völlig kraftlos sah ich ihm in die dunklen, gnadenlosen Augen. Er hob seine geschliffene Klinge an und ließ sie mit einem dünnen Surren die Stille durchschneiden.

Ich rollte zur Seite und hörte das Klirren, als die Stahlklinge auf dem kalten, rauen Steinboden auftraf. Ich sah verängstigt nach oben. Mein Herz pochte wie wild. In der Dunkelheit blitze wieder das silbrige Glänzen des Schwertes auf. Es traf mich wie ein Faustschlag aus dem Nichts heraus, als ich begriff, dass ich all das hier schon einmal durchlebte.

Es klang verrückt aber es passte alles zu dem Traum den ich vor fast über einem Jahrhundert hatte. Waren es wirklich hellseherische Fähigkeiten? Der Jäger ließ ein weiteres Mal die Klinge auf mich herniedergehen. Wie im Traum, schoss er mir durch den Kopf. Doch jetzt reagierte ich auf seinen geübten Angriff und schaffte es in aller letzter Sekunde, mich zur Seite zu rollen.

Das Schwert bohrte sich wieder in den Steinboden. Ein Adrenalinschub durchfuhr meinen Körper und ich stürzte mich wie ein Raubtier auf ihn.

Die gläserne UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt