Do we love it enough to come back home?

Teil 7

Mein Puls beschleunigt sich in Millisekunden um ein Vielfaches und ich kann förmlich spüren, wie mir die Röte ins Gesicht schießt. Ich schlucke einmal hart. „Na?Wieder frisch?" zwinge ich mich zu einem Lächeln. Aber zum Glück scheint Samu mir meine Nervosität nicht anzumerken, denn er nickt einfach nur, schlurft zum  Tisch und lässt sich auf den Stuhl plumpsen. „Hast du vielleicht ne Kopfschmerztablette für mich?" bittet er mich. „Klar, geb ich dir. Moment." Ichgehe in den Flur, wo meine Taschen noch immer unausgepackt herumstehen und hole das Gewünschte heraus. Ich hole eine Glas Wasser und stelle es zusammen mit der Schmerztablette vor ihn hin. Als er die Tablette eingeworfen hat und das Glas Wasser in einem Zug geleert hat, fällt sein Blick auf den Frühstückstisch. „Wow danke Rick, du bist...du bist...einfach unglaublich", staunt er. Seine Worte machen mich unglaublich glücklich in diesem Moment und ich freue mich, dass ich ihm scheinbar was Gutes tun kann. „Magst du mir jetzt erzählen, was zur Hölle eigentlich los ist? Ich dachte, du bist glücklich verheiratet mit Etel und sie vielleicht schwanger oder so." Er nimmt sich ein Brötchen, schneidet es auf und schmiert es gedankenverloren. Ich warte immer noch auf eine Antwort von ihm.Schließlich fängt er endlich an zu reden. „Es ist alles schief gelaufen, Rick",seufzt er herzergreifend. „Mit Etel und mir, ich weiß nicht, sie hat sich so verändert, ein paar Wochen nach der Hochzeit fing es an. Wir waren zusammen in den Flitterwochen weißt du, auf den Seychellen, es war traumhaft, die Strände,die Sonne, niemand kannte mich, so muss sich Freiheit anfühlen, dachte ich zumindest da noch. Wir hatten so viel Sex, es war einfach der Hammer. Aber nach einer gewissen Zeit, als sie einfach nicht schwanger wurde, fing sie an, immer mehr rum zu meckern und unzufrieden zu sein. Nichts war ihr mehr gut genug. Es läge bestimmt an mir, ich könne bestimmt keine Kinder zeugen. Ich sei zu alt,auf einmal Rick, stell dir das vor." Verzweifelt fuchtelte er wild mit den Armen durch die Luft. „Ich hätte bestimmt zu viel gesoffen und geraucht und sei deshalb unfruchtbar geworden. Auf die Idee, dass es auch vielleicht an ihr liegen könnte, kam sie gar nicht. Und selbst wenn, ich hätte auch ohne Kinder mit ihr glücklich zusammen leben können, wenn sie das gewollt hätte, ich wollte ihr die ganze Welt zeigen. Aber sie war kein Stück bereit, auch nur ein bisschen von ihren Tanzarrangements zurück zu schrauben für uns." Wow, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, dass die beiden auf einmal so unglücklich geworden waren und das schon kurze Zeit nach der Hochzeit. Sie waren immer so harmonisch zusammen, haben immer viel gelacht und Samu hat mir immer wiedererzählt, wie toll alles ist, wie harmonisch zwischen den beiden alles läuft und dass er sich sein Leben mit keiner anderen Frau mehr vorstellen kann als mit ihr. „Und was jetzt?", will ich von ihm wissen. „En tiedä", er zuckt mit den Schultern. „Wir leben so nebeneinander her. Sie ist viel unterwegs, bei Freundinnen oder beim Tanzen, naja und wenn sie zuhause ist, dann verkrich ich mich in der Halle, wie gestern." Er beißt sich verschämt auf die Lippen. Ich merke, wie peinlich es ihm ist, dass ich ihn so dort vorgefunden habe. „Und was ist mir dir? Wo warst du die letzten 2 Jahre? Du warst auf einmal verschwunden und hast dich nicht einmal in der ganzen Zeit gemeldet." Ich weiß, ich hätte wenigstens mal kurz ein Lebenszeichen von mir geben können, als ich weg war, aber ich konnte einfach nicht. „Ich bin viel gereist. War hier und dort. ..." Ich erzähle ihm, was ich so getrieben habe, wo ich war, wen ich dort alles getroffen und kennen gelernt habe. Samu hört mir aufmerksam zu und isst nebenbei sein Frühstück. Ich bin froh, denn er ist zwar immer noch unglaublich attraktiv, hat aber ziemlich abgenommen. Seine Muskeln, die er sich beim Kampfsport drauftrainiert hat, sind fast komplett verschwunden und ich mache mir wirklich ernsthafte Sorgen um ihn und um seine Gesundheit.