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Am nächsten Morgen wache ich zum Glück relativ ausgeruht auf. Ich war einfach zu erschöpft und fertig vom Tag zuvor. „Samu", schießt es mir durch den Kopf und ich schnappe mir mein Handy vom Nachttisch. Keine Nachricht. Ist das jetzt gut oder schlecht? Ich beschließe, den positiven Gedanken den Vortritt zu lassen und gehe erstmal unter die Dusche, um mich frisch zu machen. Sollte Samu wach sein, will ich gut für ihn aussehen. Ich weiß, ein blöder Gedanke, denn das ist bestimmt sein geringstes Problem. Nachdem ich mir die Haare geföhnt habe, angezogen bin und ein kleines Frühstück gegessen habe, mache ich mich sofort auf den Weg in die Klinik. Mir tut meine Seite weh, schon seit ein paar Tagen. Dort, wo die gebrochene Rippe ist, aber ich schiebe die Gedanken und das kleine Ziehen dort beiseite und fahre aufgeregt zu Samu.

Ich eile über den Krankenhausflur und hoffe auf gute Nachrichten. Als ich vor der Zimmertür stehe, höre ich Stimmen und ziehe verwundert die Stirn kraus. Vorsichtig öffne ich die Tür und sehe, dass Eve und ein Arzt aufgeregt vor Samu's Bett stehen. „Riku", begrüßt mich Eve freudestrahlend mit einer herzlichen Umarmung. „Er wacht langsam auf, es ist so gut, dass du da bist." Ich schlucke hart. „Wirklich?" Ich nehme vorsichtig seine Hand in meine und setze mich an sein Bett. Samu's Augen flackern und er beginnt, sich langsam zu regen. Dann endlich öffnet seine Augen eine Spalt und ich kann nach viel zu langen Stunden endlich wieder in das wundervolle Ozeanblau eintauchen, das ich so liebe und was mein Herz höher schlagen lässt. „Ri....", er kann kriegt kaum meinen Namen raus, weil seine Stimme so belegt ist. „Sschhh, langsam Babe, du hast so lange geschlafen. Ich bin da." Er zieht seine Mundwinkel nach oben zu einem vorsichtigen Lächeln und drückt leicht meine Hand. Nie zuvor hätte ich gedacht, dass solch eine einfach leichte Berührung solch ein Glücksgefühl in mir auslösen kann. Samu holt tief Luft und setzt erneut an. „Riku", flüstert er leise. Oh Gott, mir schießen augenblicklich die Tränen in die Augen und auch Eve wird sentimental. Ich bin wirklich eine Heulsuse geworden. Dieser Kerl kocht mich einfach butterweich. Ich kann es nicht steuern. „Ich bin hier Babe, bei dir und ich werde nicht mehr von deiner Seite weichen. Es tut mir so leid, dass ich dich allein gelassen habe, dann wäre das alles nicht passiert." Schon wieder laufen mir die Tränen über die Wangen. Samu hebt langsam seine Hand und wischt sie zärtlich mit dem Daumen weg, aber ich sehe, dass es ihm nicht besser ergeht. Auch aus seinen Augen laufen Tränen. Ich kann nicht anders, ich beuge mich zu ihm herunter und nehme ihn in die Arme. Auch er nimmt mich in den Arm und wir halten uns einfach fest und weinen zusammen. „Ich liebe dich, Samu", sage ich leise in sein Ohr, woraufhin er sich noch fester an mich klammert. „Rick", krächzt er. 

Do we love it enough to come back home?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt