Do we love it enough to come back home?

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RIKU

Samu schläft jetzt mittlerweile schon 2 Stunden und ich sitze hier mit einem Kaffee und meiner Gitarre in meinem Studio und feile an schon bestehenden und neuen Songs. Ich bin völlig vertieft, wie immer, wenn es um die Musik geht, als mich die Türklingel aus meinen Gedanken hochschrecken lässt. Vorsichtig stelle ich meine Gibson in den Ständer und gehe hoch zur Tür. Als ich die Tür öffne, stehen 2 Polizeibeamte davor. „Guten Tag Herr Rajamaa, wir haben vom Krankenhaus die Information bekommen, dass Samu Haber sich selbst entlassen haben soll und sich jetzt bei Ihnen aufhält, ist das richtig?" Ich nicke. „Ja, das ist richtig. Allerdings schläft er gerade." „Das tut uns leid, aber könnten sie ihn bitte aufwecken? Es ist wirklich wichtig, dass wir ihm ein paar Fragen stellen, damit wir die Sache so schnell wie möglich klären können." Ich muss seufzen, weil ich weiß, dass sie ja Recht haben. Ich will auch, dass das Ganze so schnell wie möglich endlich zu Ende ist, damit wir wieder in Frieden und ohne Angst, dass einem von uns etwas passiert, leben können. „Ok, kommen sie bitte rein." Ich führe die beiden in die Küche. „Setzen sie sich, ich wecke ihn." Schweren Herzens gehe ich nach oben ins Schlafzimmer, wo ich einen friedlich von sich hin schlafenden blonden Finnen finde. Es bricht mir das Herz, ihn wecken zu müssen, aber es bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Vorsichtig setze ich mich auf die Bettkante zu ihm und streiche ihm liebevoll durch seine blonde Wuschelmähne. Ein wohliges Brummes ist die Resonanz auf meine zärtliche Geste. „Hey Babe, da sind 2 Polizeibeamte, die dir gern ein paar Fragen stellen wollen", informiere ich ihn mit warmer Stimme, damit er langsam aufwachen kann. „Was, wie?", brummelt er ins Kissen. „Die Polizei ist da Samu. Meinst du, du schaffst es, aufzustehen und mit mir runterzukommen?" Endlich räkelt er sich und öffnet die Augen. „Polizei?" Oh man ist der verpeilt. Ich muss grinsen. „Die möchten dir Fragen stellen, damit sie die Schweine endlich fassen können, die dir das angetan haben." Samu setzt sich auf und fährt sich mit der Hand durch die Haare. „Oh man, bin wohl eingeschlafen, hm? Tut mir leid. Und du hast mir extra Kaffee gebracht, wie lieb von dir." „Das ist doch nicht schlimm, Babe. Schlafen ist immer gut. Nur leider musste ich dich jetzt wecken. Soll ich dir helfen?" Er nickt. „Hm, kannst du mir meine Jogginghose reichen?" Ich angle die Hose vom Stuhl und er setzt sich an die Bettkante. Ich helfe ihm beim Anziehen wie ein Baby, denn bei jeder Bewegung, die er macht, verzieht er schmerzvoll das Gesicht. „Geht's?" erkundige ich mich besorgt.„Kyllä. Geht schon." „Komm", ich strecke ihm die Hand hin und ziehe ihn vorsichtig vom Bett hoch. „Ahhh, fuck", schimpft er vor lauter Schmerzen. Oh man, mir schießen die Tränen in die Augen. Ich kann ihn einfach nicht leiden sehen, das tut mir im Herzen weh und es tut mir so leid, dass ich ihn jetzt aufwecken musste. Als endlich vor mir steht, guckt er mir direkt in die Augen.„Don't cry, Babe", haucht er und gibt mir einen sanften Kuss auf den Mund. Wie ich ihn liebe, eigentlich müsste ich ihn ja trösten. Sanft wischt er mir die Tränen weg. „Let's go" sagt er und ich nehme ihn so, dass ich ihn beim Gehen stützen kann, falls er fällt oder wegsackt oder was auch immer. Im Schneckentempo gehen wir die Treppen runter in die Küche, wo die Beamten zum Glück geduldig gewartet haben. „Tut mir leid, dass sie warten mussten", entschuldige ich mich. „Kein Problem. Wie geht es ihnen Herr Haber?" „Naja, den Umständen entsprechend würde ich sagen", sagt Samu und ich helfe ihm, sich auf einen freien Stuhl hinzusetzen. „Möchte jemand Kaffee?" frage ich in die Runde. Alle drei nicken und ich hole die Tassen aus dem Schrank. „Also, wir müssen ihnen ein paar Fragen zu dem Abend stellen, an dem das alles passiert ist. Es ist wichtig, dass sie uns jedes Detail erzählen, auch wenn es noch so klein ist." Samu nickt und fängt an zu reden. Er erzählt, wie er vor der Tür stand, als ihm plötzlich jemand von hinten in die Kniekehlen getreten hat und ihm so die Beine weggesackt sind. Als er anfängt davon zu sprechen, wie viele Tritte und Schläge er am Körper gespürt hat, muss ich hart schlucken und wische mir verstohlen die Tränen weg, die sich unweigerlich ihren Weg an die Oberfläche bahnen. Seine wenigen Dinge, die er von den Typen gesehen hat, passen auch zu meiner Erinnerung. „Können sie das so bestätigen Herr Rajamaa? Waren es dieselben Täter, die auch sie zusammengeschlagen haben?" Ich nicke. „Ja, das müssen dieselben gewesen sein, alles andere macht auch überhaupt keinen Sinn für mich." Der Beamte nickt. „Ich habe die Stimme meiner Frau erkannt", fährt Samu fort. „Sie hat ganz klar angewiesen, dass die mich fertig machen sollen." „Was soll denn ihrer Meinung nach das Motiv sein?", will der eine Beamte wissen. „Rache, weil ich mich von ihr getrennt habe und wieder meiner Band zugewendet habe." „Wie meinen sie das genau?" haken die beiden nach. Samu erzählt die ganze Geschichte von unserer Trennung von vorn und die Sache mit Etel, damit die beiden Polizisten einen Gesamtzusammenhang haben. Ich sehe, wie anstrengend das für Samu ist. Deshalb setze ich mich neben ihn und halte seine Hand. Er drückt meine zurück und lächelt mich an. Nach fast 2 Stunden sind sie endlich fertig. „Gut, Herr Haber, Herr Rajamaa. Danke für ihre Zeit. Wir werden versuchen, für das Haus von Herrn Röhr und seiner Familie per richterlichem Beschluss so schnell wie möglich einen Durchsuchungsbefehl zu erwirken. Vielleicht finden wir so etwas heraus. Jedenfalls halten wir sie auf dem Laufenden, was die Ermittlungen betrifft. Falls ihnen noch etwas einfällt, rufen sie uns bitte jederzeit an." Ich begleite die beiden zu Tür. Der eine gibt mir noch seine Visitenkarte und dann sind sie weg. Samu sitzt ziemlich kaputt in der Küche und nippt an seinem Kaffee. „Willst du wieder ins Bett?" frage ich ihn sorgenvoll. Er schüttelt mit dem Kopf. „Ich würde gern duschen, kannst du mir helfen?" bittet er mich.