104

348 17 1
                                    

RIKU

Ich sitze vor meinem Liebsten und schmachte ihn förmlich an. Wie er da so sitzt und singt und spielt. Ein paar Strähnen fallen ihm dabei ins Gesicht und seine Muskeln am Arm bewegen sich beim Gitarre spielen. Ich spüre, wie ich einen ganz trockenen Mund bekomme und mir furchtbar heiß wird. Als der Song zu Ende ist, starre ich ihn förmlich an und bin wie festgetackert auf meinem Stuhl. Samu legt die Gitarre weg und seine Hände zärtlich an mein Gesicht. „Alles ok, Babe?", haucht er mit seiner rauhen, dunklen Stimme und holt mich damit aus meiner kleinen Zuckerwattewelt, in der ich gerade schwebe zurück in das Hier und Jetzt. Ich schlucke hart. „Das war wunderschön", krächze ich mit belegter Stimme und Samu lächelt mich schelmisch an und haucht einen zarten Kuss auf meine Lippen. „Ich war gerade ganz woanders", gebe ich offen und ehrlich zu. „OH, wo denn? Kann ich da auch mit hin?", fragt er dunkel und streicht mir eine Haarsträhne aus den Augen. „Ja, unbedingt, nur wir zwei", hauche ich und küsse ihn erneut. Dabei ziehe ich ihn auf meinen Schoß und wir verfallen in einen leidenschaftlichen Kuss. Ich schiebe meine Hände unter seinen Hoodie und lasse meine Hand über seine Brust gleiten. „Rick", seufzt Samu in den Kuss und ich muss lächeln. Er kann körperlichen Zärtlichkeiten einfach nicht widerstehen, dazu liebt er Nähe einfach zu sehr. Auch bevor wir zusammen kamen, hat er mich schon ständig umarmt, einfach so, als guter Freund und hat mir mal einen Kuss auf die Wange gedrückt.

„Da sind ja unsere beiden Turteltäubchen", höre ich Sami's Stimme und Samu rutscht sofort von meinem Schoß herunter. Schade. Es war so schön gerade. „Hey, was macht ihr denn hier?" tönt es von Osmo. Ich blicke über die Schulter und sehe, wie sie alle so nach und nach eintrudeln, als hätten sie sich verabredet. Sogar unser Manageri ist da. „Na, dann sind wir ja komplett", stellt Letzterer fest und verschwindet in Richtung Küche, um eine Runde Bier für alle zu holen.

„Erzählt doch mal, gibt es schon was Neues von der Polizei?", will Raul jetzt wissen. „Von da kommen wir gerade", berichtet Samu und fängt an zu erzählen, was da abgelaufen ist. Alle hören gebannt zu und als wir fertig sind, ist es erstmal mucksmäuschenstill im Raum. Sami kommt auf Samu zu und drückt ihn fest. „Ich hoffe wirklich, dass dann alles vorbei ist und ihr nach vorne schauen könnt. Ich gönn es euch so." Wenn ich mich nicht irre, hater sogar ein Tränchen im Auge. Seit wann ist er denn so emotional? „Ok", sagt Mikko und klatscht in die Hände. „Wenn wir schon mal alle hier sind, können wir auch produktiv sein, also. Die Rechner sind ja schon hochgefahren. Sami muss noch seinen Drumpart für „Heartbroken" einspielen. Ab mit dir nach hinten, Sami." „Sklaventreiber", brummelt Sami leise vor sich hin, aber Samu und ich können es hören und grinsen uns an. Wir setzen uns vor die Rechner und die Kopfhörer auf. Sami nimmt hinter dem Drumkit Platz und wir starten den Sound. Das Lied nimmt immer mehr Formen an und mir läuft eine Gänsehaut über den Rücken. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das die erste Single Auskopplung aus dem Album wird. Der Song geht wirklich direkt unter die Haut, da hat Samu ganze Arbeit geleistet mit dem Text. Und was er nicht weiß, ist, dass ich nachher für ihn noch eine kleine Überraschung habe. 

Do we love it enough to come back home?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt