Do we love it enough to come back home?

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RIKU

Bevor mein Blick an Samu's Augen haften bleiben kann, kommt Mikko auf mich zu. „Riku? What the fu...? Du siehst furchtbar aus. Bist du sicher, dass du nur ne Erkältung hast?" Hastig blicke ich zu Samu und ich sehe in seinen Augen, dass er sagen will. „Ich sehe, dass du lügst." „Geht schon, Mikko. Mir tun halt nur die Knochen weh bisschen, ok?" Mikko seufzt. Er weiß, wenn ich so genervt reagiere, ist es besser, wenn man mich in Ruhe lässt. Samu rollt mit den Augen. Er glaubt mir kein Wort, sagt aber nichts weiter. Es tut höllisch weh, ihn zu sehen, denn am liebsten würde ich mich einfach nur in seine Arme werfen und weinen. Ich möchte ihm alles erzählen, ihm sagen, warum ich so gehandelt habe und ihn um Verzeihung bitten, aber die Drohung der beiden Schläger, wer auch immer sie auf mich angesetzt haben mag, war unmissverständlich. „Riku, setzt du dich dann auch bitte hin?", fragt Mikko mich. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht mitbekommen habe, dass sich alle einen Platz zum Sitzen gesucht haben, also gehe ich langsam und vorsichtig zu dem letzten freien Platz, der ausgerechnet direkt neben Samu auf dem kleinen Sofa ist. Ich setze mich hin, was nicht ohne Schmerzen funktioniert und stöhne kurz auf. „Rick", sagt Mikko jetzt genervt. „Oletko varma et kaikki on hyvin?" Ich nicke. „Joo", antworte ich kurz und er fährt fort. „Also. Sami, Osmo und ich haben gestern noch zusammen gesessen und langegeredet. Und irgendwie lässt uns alle drei der Gedanke nicht los, dass wir die Band wieder aufleben lassen wollen. Wir wollen ein Comeback von Sunrise Avenue, aber uns ist klar, dass das nur geht, wenn ihr drei, Riku, Raul und Samu, auch einverstanden sind. Wir glauben, nur die Originalbesetzung ist die einzigsinnvolle Lösung. Die Fans haben euch so geliebt in der Konstellation wie ihr zuletzt wart und wir sind sicher, dass sie euch auch genauso herzlich und liebevoll wieder empfangen würden, wenn denn alle wollen. Wir würden das sechste Album fertig stellen und könnten es innerhalb eines halben Jahres rausbringen und damit auf Tour gehen und ..." Weiter kommt er nicht, denn Samu ruft laut „Stop it" dazwischen. „Habt ihr mal eine Minute daran gedacht, wie das gehen soll, hm? Rick...und ich...das geht nicht...", sagt er aufgebracht und ich sehe, dass ihm jetzt Tränen über sein Gesicht laufen. Alle gucken ihn mit großen Augen an und ich gucke beschämt zu Boden. „Oon pahoillani", flüstere ich leise aber Samu hat es trotzdem gehört. Er steht jetzt direkt vor mir und ich stehe auch langsam auf, um ihm direkt in die Augen gucken zu können. „Ichglaube dir nicht", sagt er mit einer eiskalten Stimme und stürmt nach draußen zur Tür. Osmo rennt sofort hinter ihm her und Mikko auch. Raul kommt zu mir. „Hei Rick, das wird schon wieder. Wir kriegen das hin, glaub mir. Du kennst Samu, er ist einfach so impulsiv. Irgendwann wird er es verstehen." Wenn er wüsste. Ich versteh es ja nicht mal selbst. „Los komm, lass uns ne Runde jammen." Er geht nach hinten in den Aufnahmeraum, wo die ganzen Instrumente stehen und schnappt sich eine Gitarre. Sami setzt sich hinter sein Schlagzeug und ich hole meine Gitarre aus dem Koffer. Als ich sie mir umhänge, muss ich mir fast auf die Zunge beißen, um nicht laut vor Schmerzen loszuschreien. Ich kann sie kaum umhaben. Der Gurt drückt auf mein Hämatom an der Brust und die Gitarre selbst hängt genau über dem Beckenknochen, wo sich die Schnittwundebefindet. Umständlich versuche ich sie beim Spielen ein Stückchen vom Körperwegzuhalten, was natürlich dazu führt, dass ich mich dauernd verspiele. „Seht ihr, es hat überhaupt keinen Sinn", sagt Samu jetzt laut. Ich hab überhaupt nicht gemerkt, dass er wieder reingekommen ist. Auch Mikko und Osmo stehen da und schauen uns zu. „Wir haben halt lange nicht zusammen gespielt, Samu, das muss sich erst alles wieder finden", versucht Mikko ihn zu beschwichtigen. „Ach, vergesst es einfach", sagt Samu und will wutschnaubend weggehen, dabei passiert es. Er stößt gegen meine Gitarre, die wiederum genau gegen meinen Beckenknochen knallt. Ich kann es nicht verhindern. Ein lauter Schrei kommt über meine Lippen und ich sinke vor Schmerzen auf die Knie.