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SAMU

Aufgeregt und nervös stehe ich vor Riku's Haustür. Ich habe keine Ahnung, was mich dort drinnen erwartet. Wir hatten ja nicht die Gelegenheit, vernünftig miteinander zu reden. Alles andere war erstmal wichtiger. Meine Hand zittert, als ich auf den Klingelknopf drücke. Schon bald kann ich sehen, dass das Licht im Hausflur angeht und Riku zur Tür kommt. Endlich öffnet sie sich und vor mir steht ein ebenso aufgewühlter Rick. Ich kann es ihm ansehen, weil ich ihn genauso gut kenne, wie er mich. „Hapa", sagter mit rauher Stimme und mir läuft ein Schauer über den Rücken bei seiner Tonlage. „Rick....ich.....hier", ich halte ihm die Flasche Rotwein hin, die ich mitgebracht habe. Ich wollte nicht mit leeren Händen kommen und der Wein war das einzige, was mir als unverfänglich erschien. Er kann die Flasche allein leeren, wenn er möchte oder mit mir zusammen, wobei ich mir natürlich wünsche, dass er sie mit mir zusammen trinken möchte. „Komm doch bitte rein", Riku lächelt mich warmherzig an mit diesem Lächeln, das ich so an ihm liebe und das die Polkappen zum Schmelzen bringen könnte. Er hält die Weinflasche in der Hand und betrachtet das Etikett. „Mein Lieblingswein", stellt er gleich auf den ersten Blick fest. „Ja. Ich dachte, also..." Puh, ich bin völlig durch den Wind und irgendwie habe ich das Gefühl, ihm mein Mitbringsel erklären zu müssen. „Danke, das ist wirklich lieb von dir", unterbricht er entschlossen mein Gestammel. „Ähm, ja, ich hab was zu Essen für uns gemacht, ich hoffe, du hast Hunger?!" sagt er unsicher. Wir gehen in die Küche und beim Anblick des liebevoll gedeckten Tisches verschlägt es mir die Sprache. Mein Mund wird trocken, ein Kloß bildet sich in meinem Hals und ich muss echt schlucken. Riku hat den Tisch richtig schön gedeckt, Es stehen Weingläser da, also scheint mein Geschenk nicht ganz so unpassend, Kerzen und es liegt eine einzelne Rose da auf dem Tisch. Puh....ich versuche die Tränen wegzublinzeln, die sich aus meinen Augenwinkeln stehlen wollen. „Setz dich doch bitte", fordert Riku mich auf und ich komme seiner Bitte nach. „Ähm, also ich hab...hab gekocht, also, versucht. Pasta Lachs Curry nach deinem Rezept." Ich muss schmunzeln und bin gespannt wie ein Flitzebogen. Er nimmt unsere beiden Teller vom Tisch und befüllt sie mit den Nudeln. Dann stellt er mir meinen Teller wieder hin und nimmt mit seinem Teller vor sich ebenfalls Platz. Sein Blick fällt unsicher auf die von mir mitgebrachte Weinflasche. „Darf ich?" fragt er mich. „Na klar, dafür ist sie ja da." Er holt das Kellnermesser aus der Schublade, dreht den Korkenzieher rein und will den Korken aus der Flasche ziehen. Dabei verzieht er schmerzvoll das Gesicht. „Rick, Vorsicht", sage ich vielleicht etwas zu unwirsch, denn er guckt mich ganz entsetzt an. „Tut mir leid", sage ich verlegen und fahre mir mit der Hand durch die Haare. „Hast du noch sehr viele Schmerzen?", erkundige ich mich dann besorgt. „Es geht schon, aber vielleicht könntest du...?" Er hält mir die Flasche mit dem Korkenzieher darin hin und ich nehme sie ihm ab. Mit ein bisschen Kraftaufwand gelingt es mir, sie zu öffnen und schenke uns beiden ein. Dann heben wir uns Gläser und stoßen miteinander an. „Kippis, Rick.", „Kippis Samu." 

Do we love it enough to come back home?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt