An Musik machen denkt heute niemand mehr, darum fahren wir nach dem Bier alle nach Hause. Ich weiß nicht, ob ich schlafen kann, wahrscheinlich zumindest nicht ohne irgendein Hilfsmittel. Immer wieder wandern meine Gedanken zu Rick. Ob er inzwischen aufgewacht ist? Ob er sich dann allein fühlt dort in dem Krankenzimmer? Er hat ja gar nicht mehr so richtig mitbekommen, was passiert ist. Bestimmt ist er völlig verwirrt, wenn er da so allein wieder zu Bewusstsein kommt. Ich hoffe so sehr, dass er wenigstens tagsüber wach wird, damit jemand schnell zu ihm kommen kann, wenn es soweit ist. Ich ziehe mich erstmal bis auf T-Shirt und Boxershorts aus und hänge mich noch ein bisschen vor den Fernseher. Ich versuche, mich mit Netflix abzulenken, aber so richtig kann ich mich nicht darauf konzentrieren. Gefrustet mache ich den Fernseher wieder aus und gehe ins Bett. Ich wälze mich ewig hin und her, bevor ich endlich einschlafe.
Weil ich erst so spät eingeschlafen bin, wache ich erst gegen Mittag auf und schrecke beim Blick auf meine Uhr sofort hoch. „Rick", ist mein allererster Gedanke. Ich rufe Mikko an, der zum Glück auch schnell ans Telefon geht. „Mikko? Gibt es Neuigkeiten von Riku?" „Moi Samu, nein, leider nicht. Er ist immer noch nicht wach." „Aber warum denn nicht? Der Arzt hat doch gesagt, dass es höchstens ein oder zwei Stunden dauert, bis er aufwacht und jetzt sind es schon 24 Stunden, da stimmt doch was nicht." „Ich fahre gleich zu ihm, soll ich dich abholen?" „Bitte komm schnell." „Ich bin in 20 Minuten da." „Schaffe ich, Mikko." Ich glaub, ich hab noch nie so schnell geduscht und mich angezogen. Ich bin gerade fertig, als Mikko vor der Haustür steht. „Moi Mikko", wir begrüßen uns mit einem freundschaftlichen Handschlag und fahren sofort los in Richtung Klinik.
Wir hetzen durch den Eingang auf die Station, wo Riku liegt. Der Arzt kommt gerade aus dem Krankenzimmer, als wir fast in ihn hineinrennen. „Nicht so stürmisch meine Herren." „Wie geht es ihm, ist er wach?", ist meine Frage. „Er scheint tatsächlich langsam wach zu werden. Sie können zu ihm, aber bitte überfordern sie ihn nicht gleich. Wir wissen nicht, ob er sich überhaupt erinnern kann, warum er hier ist." „Versprochen", sage ich schnell und der Arzt nickt. Mikko und ich öffnen die Tür und gehen leise und langsam, um Riku nicht zu erschrecken an sein Bett. Wir ziehen uns jeder einen Stuhl ran, so dass jeder auf einer Bettseite sitzt und ich nehme seine Hand. „Hey Rick." Scheinbar reagiert er endlich auf meine Ansprache, denn er versucht, langsam seinen Kopf in meine Richtung zu bewegen. „Langsam Rick", ermahne ich ihn. „Samu", sagt er leise und mit kratziger Stimme. Vor lauter Erleichterung, dass er endlich wach ist, muss ich schon wieder weinen. Ein Wunder, dass meine Tränendrüsen überhaupt noch in der Lage sind, Flüssigkeit zu produzieren nach den ganzen letzten Tagen. Soviel geweint habe ich wirklich selten. „Gott sei Dank bist du endlich wach", sagt Mikko jetzt von der anderen Seite. Riku öffnet jetzt ganz seine Augen und guckt erst Mikko und dann mich an. Ein Lächeln schleicht sich auf sein Gesicht. „Was ist passiert?", fragt er dann.
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Do we love it enough to come back home?
FanfictionDiese Geschichte nimmt an den Wattys2021 teil in der Kategorie Fanfiction. Wer sie mag, lässt gern ein Sternchen da. Vielleicht hilft es ja. Vielen Dank im Voraus für Eure Unterstützung. :))) Eure Sunriserfinnlove _____ Dies ist eine SIKU Fanfiction...