Teil 18

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Holy Shit...er hat nicht den leisesten Schimmer, was er mit dieser Berührung in mir auslöst. Für den Bruchteil einer Sekunde lasse ich mich in diese Situation fallen und genieße seine starken Arme um meinen Körper. Seine Haare kitzeln mich an der Nase und ich atme seinen männlich herben, aber unwiderstehlichen Geruch ein. Ich fühle seine Wärme durch die Kleidung hindurch und werde ziemlich nervös, denn in meiner Hose fängt etwas an, sich zu regen. Bevor er es merkt, gehe ich lieber einen Schritt zurück und löse die Nähe zu ihm auf. Zum Glück habe ich noch die dicke lange Winterjacke drüber, sodass man die kleine Beule in meiner Jeans nicht sehen kann. „Schon gut, Samu, ich freu mich auch. Kannst immer herkommen und bleiben, weißte ja", nuschel ich und verschwinde erstmal recht atemlos im Flur, um wieder klar im Kopf zu werden. Langsam ein und ausatmen und dann Jacke ausziehen. Ein kleiner Blick nach unten. Puh, alles wieder gut. Mit zitternden Händen richte ich mich, fahre mir einmal mit der Hand durch die unordentlichen Haare und gehe zurück in die Küche, wo Samu schon dabei ist, die Einkäufe in meinen Schränken zu verstauen. Ein schöner Anblick so von hinten und es fühlt sich fast ein bisschen so an, als würden wir zusammen wohnen. Ich genehmige mir einen Moment, um ihn zu beobachten und den Ausblick auf sein ziemlich knackiges Hinterteil zu genießen, dann gehe ich zu ihm und helfe ihm, den Rest der Einkäufe zu verstauen. Als wir fertig sind, hole ich schnell den Tannenbaumständer aus dem Keller. Zusammen tragen wir dann den Baum ins Haus und stellen ihn auf. „So, erstmal fertig. Schmücken und Lichterkette dranmachen kann ich später machen", stelle ich fest. Mein Magen knurrt. „Hast du Hunger?" fragt Samu mich mit großen Augen. „Hm, ziemlich. Wollen wir was kochen?" Ein Strahlen breitet sich auf seinem Gesicht aus. „Ja cool, was hältst du von meiner berühmten Lachs Curry Pasta?" Er steht da und freut sich wie ein kleiner Junge. Ich finde die Idee super, denn das kann Samu wirklich supergut kochen und es ist echt lecker. „Na dann los." Wir gehen wieder zurück in die Küche, holen alles aus den Schränken und ich mache uns dazu eine Flasche Wein auf, schenke uns zwei Gläser ein und wir stoßen an, bevor wir anfangen, zusammen zu kochen.

SAMU

Irgendwas ist anders, seit Riku zurück ist und ich frage mich schon die ganze Zeit, was es ist. Es ist nicht das erste Mal, dass wir zusammen kochen und so. Das haben wir schon gemacht, als alles noch in Ordnung war, wir noch eine Band waren und alle sich verstanden haben. Aber irgendwie fühl ich mich in seiner Nähe auf einmal so wohl, viel wohler als sonst. Geborgen irgendwie. Ein Gefühl von Wärme durchströmt mich, wie wir hier so nebeneinander her in der Küche werkeln, fast einträchtig und harmonisch. Riku hat immer dieses selige Dauerlächeln auf den Lippen, was ich an ihm so mag. Und seine Augen leuchten vor lauter Freude. Ich glaube, er ist einfach superhappy, dass er wieder zuhause ist. Vielleicht liegt es auch am Wein, den wir beide auf hungrigem Magen trinken, aber es ist einfach nur angenehm und ich bin innerlich so ruhig und entspannt, wie schon lange nicht mehr. Niemand, der mich dauernd anmeckert. Ich kann frei heraus sagen, was ich denke und fühle und einfach ich sein. Man kann sich nicht vorstellen, wie wichtig das sein für einen sein kann, wenn man es lange nicht mehr hatte. Ich kann mich bei ihm einfach fallen lassen und ich fühle mich in seiner Nähe einfach glücklich.Manchmal fährt er sich durch die Haare und steht einen Moment lang verträumt da, bevor er weiterarbeitet. Ich mag ihn beobachten und mir fällt auf, wie guter aussieht. Fast möchte ich ihn berühren, ihn in den Arm nehmen und....halt,Stopp...was geht denn mit mir ab? Ich glaube, mir steigt so langsam wirklich der Wein zu Kopf. Riku ist mein bester Freund und ich fange schon fast an, für ihn zu schwärmen. Ich schüttel unmerklich den Kopf und kippe die abgekochten Nudeln in das Sieb, das in der Spüle steht. Riku hat die Soße zubereitet und hält mir jetzt einen kleinen Löffel hin.„Probier mal, gut so?" Ich puste vorsichtig und lecke dann den Löffel ab.„Perfekt", lobe ich ihn und mein Blick fällt in seine blaugrauen Augen und ich drohe fast darin zu versinken. Was passiert hier mit mir? Ich bin doch schließlich verheiratet und außerdem sind weder Riku noch ich schwul. 

Do we love it enough to come back home?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt