Eine halbe Stunde später liefert Sami mich bei mir zuhause ab. Seit wir abgefahren sind, hat mein Handy gefühlt die ganze Zeit durchvibriert. Ich habe es jetzt auf ton- und lautlos gestellt. Seitdem ist es still. Samu hat mind. 30 Mal versucht, mich anzurufen, hat mir in der Zeit 20 Nachrichten geschrieben, aber was will er mir erklären? Es tut einfach zu weh, wie er all das was, was ich geglaubt hatte mit ihm zu haben mit Füßen getreten hat. Hat mich, hat unsere Liebe mit Füßen getreten und sie verraten. Wir sind an der ersten Hürde, die wir zusammen nehmen mussten kläglich gescheitert, haben das Ding vor die Wand gefahren, ER hat das Ding vor die Wand gefahren. Ich schließe die Haustür hinter mir und rutsche von innen daran herunter. Schluchzend breche ich zusammen und vergrabe mein Gesicht zwischen meinen Knien. Meine Augen brennen schon vom vielen Weinen, doch die Tränen wollen einfach nicht versiegen. Es klingelt, ich zucke zusammen, mache aber nicht auf. Jetzt klopft jemand mit der Faust dagegen mit voller Wucht. „Riku, mach auf, ich muss mit dir reden, will es dir erklären, bitte." Es fühlt sich an wie ein Schlag in den Bauch, als Samu's Stimme zu mir durchdringt. „Ich liebe dich", schreit er. Ich glaube ihm kein Wort. Seine Worte perlen an mir ab wie Wassertropfen an einer Wachsjacke. „Verschwinde", schreie ich ihm jetzt durch die geschlossene Tür entgegen. „Ich will dich nie wieder sehen." „Rick bitte, ich musste das sagen. Was hätte ich denn tun sollen?" Ich kann nicht glauben, dass er das fragt. Was er hätte tun sollen? Zu uns und zu mir stehen. Unsere Liebe nicht verraten. Ich ignoriere ihn weiterhin und rappele mich hoch. Ich muss von dieser Haustür weg. Irgendwie schleppe ich mich runter in mein Studio, welches von innen schallgedämmt ist. Ich schließe die Tür und endlich ist Ruhe. Ich höre ihn nicht mehr. Höre nicht mehr seine Stimme, die sich wie ein heißes Eisen schmerzhaft in mein Herz bohrt und es in 1000 Stücke sprengt.
Ich kauere mich auf dem kleinen Sofa zusammen, welches dort steht und weine vor mich hin, bis ich irgendwann keine Tränen mehr habe und nur noch endlose Leere fühle. Ich angle mein Handy aus der Hosentasche. Etliche entgangene Anrufe von Samu sowie noch mehr What's App Nachrichten. Auch Mikko hat mich angerufen und mir geschrieben. Ich lese seine Nachrichten. Er erinnert mich an den Aufnahmetermin morgen im Studio. Ich muss noch einige Parts für das neue Album einspielen. Mist, das hätte ich fast vergessen. Ichseufze einmal tief und schreibe ihm dann zurück. „Ich werde da sein, wenn du dafür sorgst, dass Samu nicht da ist. Gib mir Bescheid." Ich lege das Handybeiseite und gucke auf die Uhr. Mittlerweile ist es später Nachmittag und ich öffne vorsichtig die Studiotür und lausche, ob ich noch von irgendwo her Geräusche höre. Doch es ist nichts zu hören. Absolute Stille. Ich wage mich wieder nach oben, denn ob ich Appetit habe oder nicht, mein Magen knurrt leider, denn ich habe den ganzen Tag noch nichts gegessen. Ich mache mir ein einfaches Butterbrot und hole mir eine Flasche Wein dazu. Nicht die Lösung, aber ich kann im Moment nicht anders. Damit setze ich mich ins Wohnzimmer und starre die Wand an, bis ich irgendwann ziemlich beduselt bin. Kein Wunder. Ich habe die Flasche Wein mit fast leerem Magen ausgetrunken, aber wenigstens kann ich mir jetzt keine klaren Gedanken mehr zu dem machen, was heute Morgenpassiert ist. Ich stelle den Fernseher an und lege mich auf das Sofa. Ziemlich fertig schlafe ich dort schließlich ein.
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Do we love it enough to come back home?
FanfictionDiese Geschichte nimmt an den Wattys2021 teil in der Kategorie Fanfiction. Wer sie mag, lässt gern ein Sternchen da. Vielleicht hilft es ja. Vielen Dank im Voraus für Eure Unterstützung. :))) Eure Sunriserfinnlove _____ Dies ist eine SIKU Fanfiction...