Do we love it enough to come back home?

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RIKU

Ehe ich mich versehe, stehe ich mit zitternden Knien und Schmerzen am ganzen Körper vor Samu's Haustür. Langsam hebe ich den Finger und drücke auf den Klingelknopf. Es dauert eine Ewigkeit, bis ich schließlich höre, wie jemand zur Haustür kommt und sie sich öffnet. Ich blicke in 2eisblaue, aber ziemlich rote und geschwollene Augen. „Riku", murmelt Samu mit dünner Stimme. Er muss nichts sagen, ich sehe sofort, dass er getrunken und geweint hat. Seine Haare stehen in wirklich sämtliche Himmelsrichtungen ab und er sieht aus, als ob er jeden Moment in sich zusammenfällt. „Samu", sage ich mit kratziger Stimme. „Kann ich reinkommen?" Er macht die Tür jetzt ganz auf und tritt ein Stück zur Seite, damit ich reinkommen kann. Ich mache mir nicht die Mühe, meine Jacke ganz auszuziehen, sondern ziehe nur den Reißverschluss auf. „Willst du sie nicht ausziehen?", fragt Samu mich. Ich schüttle mit dem Kopf. „Können wir kurz reden?", frage ich und ein Kloß bildet sich in meinem Hals, weil ich Angst habe vor dem, was jetzt kommt. Mein Herz schlägt wie wild in meiner Brust und ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Fast wird mir sogar schwindelig und die Schmerzen in meiner Brust werden immer schlimmer in diesem Moment. Ich stütze mich mit der Hand an der Wand ab, damit ich nicht umkippe. „Riku, was ist mit dir? Was geht hier ab? Ich versteh die Welt nicht mehr", gesteht er mir jetzt offen und mit erhobener Stimme. Samu kommt einen Schritt auf mich zu und will seine Hand an mein Gesicht legen, aber ich halte ihn auf Abstand. „Nicht, bitte." Ich atme zweimal tief durch und gucke dann direkt in seine Augen. „Ich muss dir was sagen, Samu." Seine Augen werden immer größer und eine Träne kullert aus seinem Augenwinkel über sein hübsches Gesicht. Ich muss dem Impuls widerstehen, sie ihm wegwischen zu wollen. Ich hole tief Luft, um Mut für die nun folgenden Worte zu finden und als sie meine Lippen verlassen, fühlt es sich so unwirklich an. „Es ist besser, wenn wir uns trennen", sage ich leise. „Waaaas?", entgegnet er mir ungläubig. Ich schlucke. „Ich mach Schluss, Samu. Es ist vorbei." Innerlich schreie ich, ich will ihn so sehr, doch ich muss das tun. Ich will nicht, dass ihm oder irgendwem sonst etwas meinetwegen passiert. „Warum, Rick?", schreit er verzweifelt. „Nenn mir auch nur einen guten Grund, ich verstehe es nämlich nicht." Auch mir laufen jetzt die Tränen unaufhörlich über mein Gesicht und tropfen auf meine Jacke, weil ich das alles hier eigentlich überhaupt nicht will. „Ich habe dein Gespräch mit Sanna angehört", gestehe ich ihm unter Tränen. „Und deshalb....? Nein, Rick, nein, das kann's nicht sein." „Doch, Samu, so ist es aber. Du willst Kinder, vielleicht nicht jetzt, aber irgendwann, und vielleicht ist unsere Liebe dann nicht mehr stark genug das auszuhalten. Dann machst du mir irgendwann Vorwürfe, dass ich dich daran gehindert habe, eine Familie zu gründen." Schwer atmend stehe ich vor ihm. „Das glaubst du doch selbst alles nicht, Rick. Guck dich doch mal an. Du weinst. Du zitterst am ganzen Körper. Ich glaube dir kein Wort." Pure Verzweiflung springt mir förmlich entgegen und ich empfinde dasselbe. Am liebsten würde ich ihn in den Arm nehmen. „Ich gehe jetzt Samu, bitte akzeptiere meine Entscheidung." Ich versuche hart zu bleiben, obwohl ich kurz davor bin einzuknicken. Mir tut alles weh, mein Herz, meine Seele, mein ganzer Körper ist ein einziger Schmerz. „Dann geh doch", schreit er jetzt. „Los, hau ab, verschwinde." „Samu, ich.." „Nein, Rick, verpiss dich. Geh." Er geht zur Haustür und hält sie weit auf. Ich ziehe den Reißverschluss meiner Jacke zu und gehe mit gesenktem Kopf nach draußen. Als ich an ihm vorbei gehe, sage ich leise „Es tut mir leid" und trete in die kalte Abendluft. Die Tür fällt mit einemlauten Knall hinter mir zu. „Ich liebe dich", murmele ich leise vor mich hin und stapfe dann zu meinem Auto. Als ich drin sitze, fällt mein Kopf auf das Lenkrad. „Neeeeiiiiiiin", schreie ich vor lauter Verzweiflung und Schmerz über meine verlorene Liebe.