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RIKU

Mein ganzer Körper bebt und eine Flutwelle von Adrenalin schießt durch meinen Körper. Ich stehe hier wieder auf der Bühne, mit meiner Gitarre in der Hand neben dem Mann, den ich liebe. Zugegeben. Er muss mir noch das ein oder andere erklären, aber sobald er in meiner Nähe ist, ist endlich dieses Gefühl der Leere in meinem Herzen weg. Seine Stimme bei jedem einzelnen Song verschafft mir eine Gänsehaut nach der Nächsten und ich kann nicht sagen, was mich mehr berauscht. Der Mann, den ich liebe oder unsere Fans, die uns mit offenen Armen und Herzen ein wunderschönes Comeback beschert haben. Ich bin so erleichtert und ich kann es auch in Mikko's Augen sehen, wie glücklich er ist, dass sein Plan, nochmal mit uns durchzustarten, das sechste Album rauszubringen und wieder mit uns auf Tour zu gehen aufgegangen ist.

Ich kann die vielen Fragen in Samu's Augen deutlich sehen, während er wie ein Vollprofi die Show durchzieht. Ich gehe zu ihm und stelle mich ganz nah neben ihm, um ihm zu zeigen, dass ich da bin und ihn liebe. Im Publikum schallen uns immer wieder „Siku, Siku"-Rufe entgegen und ich muss lächeln. Wenn sie wüssten, wie Recht sie haben.

Nach fast 2 Stunden und 3 Zugaben haben wir es geschafft und verabschieden uns von ca.5000 glücklichen Fans. Ich komplett nass geschwitzt, wie die anderen 4 Jungs auch. Jukka sitzt bereits frisch geduscht im Backstagebereich und hat eine Flasche Bier in der Hand. Ich gehe zu ihm und schlage ein. „Nochmal danke, man." Er winkt ab. „Sehr gerne für dich. Aber ich glaube, du solltest dich erstmal um Hapa kümmern. Ich glaube, ihr habt Redebedarf." Ein Blick zur Seite verrät mir, dass Samu dort steht und immer noch ziemlich unsicher wirkt, wie er sich jetzt mir gegenüber verhalten soll. Ich gehe zu ihm und blicke in 2 glasklare, wunderschöne blaue Augen, in denen ich beinahe versinke. „Hei", sage ich sanft. „Wollen wir uns in einer Stunde bei mir treffen und reden?" Meine Worte zaubern Samu ein Lächeln auf sein hübsches Gesicht. „Ok, bei dir...in einer Stunde", sagt er abgehackt mit kratziger Stimme. „Ok", flüstere ich sanft und streichle ihm mit dem Handrücken über seine Wange. Ich sehe, wie sich seine Brust aufgeregt immer schneller hebt und senkt aufgrund meiner Berührung und meiner liebevollen Blicke. „Bis gleich", sage ich schnell, bevor ich ihn hier und jetzt abknutsche und mache mich auf den Weg nach Hause. Die Location ist zum Glück nur 20 Minuten weit entfernt. Als ich daheim bin, springe ich schnell unter die Dusche und mache es uns im Wohnzimmer gemütlich. Ich hole eine Flasche Wein, 2 Gläser, ein paar Kerzen und mache den Kamin an. Ich will, dass Samu sich wohl fühlt und dass wir ganz entspannt miteinander reden können. Mein Blick auf die Uhr verrät mir, dass er jeden Moment hier aufkreuzen müsste, als es auch schon an der Tür klingelt. Bevor ich sie öffne, werfe ich einen letzten prüfenden Blick in meinen Spiegel im Flur und wie immer, wenn ich ihn sehe, trifft mich der Schlag, wie schön er ist. „Rick", sagt er nur mit brüchiger Stimme, als ich ihm aufmache und ich kann mich nicht beherrschen. 1000 Dinge hatte ich mir überlegt, die ich ihm sagen wollte, aber jetzt ist mein Kopf leer und ich lasse mich nur noch von meinen Gefühlen leiten. Ich ziehe ihn ungestüm in meine Arme und vergrabe meinen Kopf an seiner Schulter. „Samuuu", nuschele ich und kann nicht verhindern, dass ich schluchzen muss. Endlich schlingt auch er seine starken Arme um mich und hält mich ganz fest. „Es tut mir so unendlich leid, Riku", flüstert er und vergräbt seine Hand in meinen Haaren. 

Do we love it enough to come back home?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt