Mikko kratzt sich am Kopf und trinkt einen großen Schluck. „Also, hör zu Samu“, beginnt er jetzt. „Ich habe einen Anwalt aufgetrieben, der auch bereit ist, jetzt noch zwischen den Jahren für uns zu arbeiten und sich deine ganze Geschichte anzuhören. Er kommt gleich hierher. Wir können dann alles im Büro besprechen, ja?“ Wow, das ging ja wirklich schnell und Mikko hat Wort gehalten. Aber darüber musste ich eigentlich noch nie den Kopf zerbrechen. Auf ihn ist und war immer Verlass. Mikko ist die Akribie und Verlässlichkeit in Person. Mit seinen ganzen Tattoos sieht er zwar aus wie ein wilder Rocker aber in seinem tiefen Inneren ist er ein kleiner Spießer. Das klingt jetzt zwar fies, ist aber eigentlich nicht so gemeint. In Wirklichkeit bin ich ihm mehr als dankbar, dass er mir trotz allem hilft und ich immer noch auf ihn zählen kann. „Danke Mikko“, sage ich erleichtert und Riku drückt meine Hand, so als ob er sagen wollte: „siehst du, es wird alles gut werden, ich habe es dir ja gesagt.“
„Kann Riku dabei sein, bei dem Gespräch meine ich?“ Ich möchte ihn unbedingt an meiner Seite haben. Seine Nähe gibt mir die nötige Kraft das durchzustehen und die nötige Ruhe, wenn ich kurz vor dem Ausbrechen bin, wenn es emotional wird. Mikko nickt. „Na klar, wenn du das möchtest.“ Ich nicke und Riku nimmt mich in den Arm. „Ich liebe dich Babe“, flüstert er mir leise ins Ohr und er weiß gar nicht, wie gut mir diese Worte jetzt tun.
Eine Weile unterhalten wir uns alle noch, dann kommt auf einmal ein gut gekleideter und ziemlich gut aussehender Mann herein. Das muss der Anwalt sein, er sieht auf jeden Fall so aus, als ob er einer wäre. Mikko geht gleich auf ihn zu und reicht ihm die Hand. „Tervetuloa, mä oon Mikko Saukkonen. Hauska tutustua“, begrüßt er ihn sehr förmlich. „Kiitos, mä oon Tuomas Järtinen“, antwortet der Anwalt. „Samu, kommst du?“, bittet mich Mikko und wir folgen ihm und dem Herrn Järtinen ins Büro. Wir schließen die Tür hinter uns. Mikko setzt sich hinter seinen Schreibtisch und wir anderen drei davor. „Also, wer von ihnen beiden ist Herr Haber?“ fragt er. Ich bin etwas irritiert, dass er mich nicht kennt, aber das soll ja vorkommen. Es war ja auch lange nichts mehr in der Presse von mir. Zum Glück, denke ich, obwohl ich mir sicher bin, dass sich das, dank Etel, sicherlich bald wieder ändern wird. Ich stelle mich höflich vor und dann holt Herr Järtinen seine Unterlagen heraus und ein Notizbuch zum Schreiben.
„Also, dann erzählen Sie mir mal, wie ihre aktuelle Situation ist, was war, was ist und was sie jetzt vorhaben, damit ich mir ein Bild machen kann.“
Ich seufze, weil ich jetzt zum ich weiß-nicht-mehr-wievielten-mal alles von vorn erzählen muss. Riku sieht es mir an und ich sehe ihm an, dass er ganz genau weiß, was in mir vorgeht. „Es ist wichtig, Samu“, sagt er mit sanfter Stimme und nimmt meine Hand. Herr Järtinen guckt etwas verwundert, ist aber so diskret und sagt nichts. Also beginne ich zu erzählen und erzählen, er macht sich professionell Notizen und lässt mich erst einmal reden, bis ich fertig bin mit meinem Bericht. Dann legt er den Stift auf seinem Notizbuch ab und guckt eine Weile nachdenklich. „Also Herr Haber, so einfach, wie ihre Frau sich das vorstellt, mit dem Vermögen teilen und einfach die Hälfte abbekommen ist das nicht. Es gibt ja immer noch Gesetze, zum Glück, muss man sagen. Sie haben keinen Ehevertrag gemacht, sagen Sie?“ Ich schüttle den Kopf. „Nun, dann wäre es wichtig, dass sie mir einmal für den nächsten Termin alle ihre Unterlagen mit ihren Vermögenswerten, ihren Firmenanteilen an CoMusic Management, und auch über ihre Immobilien mitbringen. Dann können wir feststellen, was an Gewinn während der Ehe erwirtschaftet wurde und was schon vorher da war. Bei der Zugewinngemeinschaft zählen lediglich die Vermögenswerte, die während der Zeit nach der Eheschließung erwirtschaftet wurden, alles, was ihnen davor allein gehört hat, gehört ihnen auch nachher immer noch allein.“ „Also auch mein Haus?“, platzt es aus mir heraus. „Wenn Sie das Haus allein vor der Ehe mit Frau Röhr gekauft haben dann ja.“ Erleichtert schaue ich zu Riku. „Siehst du“, sagt er nur und ich bin tatsächlich jetzt schon ein wenig erleichtert. Als Laie hat man einfach keine Ahnung von diesen Dingen. Vielleicht sieht ja doch alles nicht so schlimm aus, wie ich es die ganze Zeit befürchtet hatte und ich habe mich von Etel umsonst verrückt machen und unter Druck setzen lassen.
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Do we love it enough to come back home?
Fiksi PenggemarDiese Geschichte nimmt an den Wattys2021 teil in der Kategorie Fanfiction. Wer sie mag, lässt gern ein Sternchen da. Vielleicht hilft es ja. Vielen Dank im Voraus für Eure Unterstützung. :))) Eure Sunriserfinnlove _____ Dies ist eine SIKU Fanfiction...