Kapitel 4

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Namjoon

Als ich am nächsten Abend Feierabend mache, ist es bereits dunkel und ich sehe sorgenvoll zu Jungkooks Tisch, bevor ich das Licht lösche. Zwar habe ich ihm einige Dinge zugeschickt, damit er sich mit dem Bau des Modells für unser Projekt beschäftigen kann, und er hatte sich auch bedankt, doch trotzdem mache ich mir Sorgen. In meinem Wagen lasse ich mich in den Sitz sinken und lege vorher das Jackett und die Krawatte ab. Mit einigen schnellen Bewegungen knöpfe ich mein nachtblaues Hemd ein Stück auf und fächere mir mit dem Stoff etwas Luft auf den Oberkörper.

Noch immer nagt die Sorge um Jungkook an mir und ich habe nicht nur einmal daran gedacht, spontan zu ihm zu fahren und nach ihm zu sehen. Ich wollte nur seine Stimme hören und glauben können, dass er okay ist. Kurzentschlossen starte ich mein Auto und fahre zu der Adresse, die in seinen Bewerbungsunterlagen stand. Ich nehme kaum wahr in welcher Gegend Jungkook wohnt, doch es ist nett hier, keine Hochhäuser, ein bisschen Grün.

Als mir eine kleine Dame mit Hündchen entgegenkommt, grüße ich höflich und halte schnell die Tür auf, um ins Treppenhaus zu gelangen. Es sind nicht viele Stockwerke, doch als ich vor Jungkooks Tür ankomme, hämmert das Herz in meiner Brust unaufhaltsam und schwer gegen meinen Brustkorb. Ich klingel, streiche mir einige Strähnen nach hinten und hoffe, dass ich für den langen Arbeitstag, der hinter mir liegt, noch relativ gut aussehe.

Während ich warte, dass Jungkook an die Tür kommt oder irgendeine Reaktion auf mein Klingeln kommt, atme ich tief ein. Ich muss schlucken und ein erregtes Ziehen geht durch meinen Körper. Omega. Oh Gott, ich bin hier für einen verdammten Krankenbesuch... Unfreiwillig lasse ich mich von meiner Nase leiten, bis ich fast an das Holz der Wohnungstür stoße. Ich höre ein gedämpftes Poltern und sofort versteifen sich meine Muskeln.

"Jungkook?", frage ich und merke wie meine Stimme härter wird, "Hast du Besuch da drin?"


Jungkook

Was zur Hölle macht denn bitte mein Boss hier? Wie ein gestörter krabble ich Richtung Wohnungstür. Na super, er wird riechen, das ein Omega in Heat in meiner Wohnung ist. Wie bekomme ich meinen Kopf denn bitte jetzt aus dieser Schlinge?

"Hyung?" spreche ich etwas atemlos, da die Heat mir diesmal doch ganz schön zusetzt und das ich ich jetzt seinen Alpha Geruch durch die Tür wahrnehmen kann, macht es noch schlimmer. Mein Schwanz pocht unangenehm in meiner Hose.

"Ähm, ja ein Freund ist hier, der hilft mir ein bisschen mit meiner Erkältung!" ich muss unterdrückt aufstöhnen, da eine Welle seines Geruches unter der Tür durch schwappt. "Aber ich kann dich nicht rein lassen. Er ist ein Omega und kommt grade in die Heat. Er vertraut mir! Es tut mir leid." Ich hoffe er kauft mir das ab.
Bitte Götter im Himmel! Wenn ich dieses Praktikum verkacke, dann wird sich das rumsprechen. Das kann ich mir nicht leisten.


Namjoon

Die Wut paart sich mit der Enttäuschung, die durch meinen Körper fließt und als ich Jungkooks Ausrede und sein Stöhnen höre, schlage ich frustriert gegen die Tür. Ich kann nichts dagegen tun, ich bin hart und verliere beinahe den Verstand, so betörend ist der Geruch des Omegas in Jungkooks Wohnung.

"Verarsch mich nicht, du kleiner Pisser", knurre ich und schließe die Augen, um nicht in dem Gemisch aus Wirrung und Frust die Tür einzutreten, "Du machst auf krank und fickst in der freien Zeit einen dreckigen Omega?" Ich beiße mir auf die Zunge, doch ich kann nicht anders. Es muss raus, bevor ich noch explodiere. "Tob dich aus, bekomm deine Hormone in den Griff und wenn du zurück ins Büro kommst, will ich keinen verdammten Omegageruch an dir riechen. Verstanden?" Das letzte Wort brülle ich ihm formlich entgegen und stolpere daraufhin leicht einige Schritte nach hinten. Ich muss hier weg und stürme beinahe die Treppen runter.

Es war dumm zu denken, dass seine Blicke und die kleinen unterwürfigen und süßen Momente eine Art von ihm waren Interesse an mir zu zeigen. Warum mache ich mir überhaupt etwas aus ihm? Als ich nach wegfahre, gibt es für mich kein Tempolimit, es ist mir einfach scheißegal. Mein Schwanz in meiner Hose pocht unangenehm und ich kann nicht anders, als einen Abstecher in einen ganz bestimmten Club zu machen. Da, wo alles nach Omega riecht und sich jeder bereitwillig ficken lässt, bis ich endlich wieder klar denken kann.

My Alpha // BTS Fanfiction RPGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt