Kapitel 17

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Namjoon

Jeans? Anzughose? Ich stehe ratlos vor meinem Kleiderschrank, entscheide mich dann jedoch einfach die alte Jogginghose und das verwaschene graue Shirt anzubehalten, das ich schon den ganzen Tag trage. Es ist besser gar nicht erst Signale zu senden, die missverstanden werden können.

Mit einer gewissen Vorfreude renne ich nochmal schnell ins Bad, nachdem das Sushi geliefert worden ist, und putze die Zähne. Sicher ist sicher. Gerade, als ich unser Essen auf einem Tablett drapiere, klingelt es und ich verheddre mich beinahe in meinen Beinen, als ich mit einem Lächeln auf den Lippen zu Jungkook an die Tür renne.

"Hey", begrüße ich ihn und hebe die Augenbrauen, während mir der Mund leicht aufklappt, "Deine Haare... sie sind anders."


Jungkook

Namjoon wirkt ein wenig zerstreut. Aber es sieht unheimlich süß aus, wie der große Alpha irgendwie verunsichert wirkt.
"Hey, ja sie wollten nicht, also hab ich sie zusammen gebunden. So schlimm?", frage ich, während ich noch immer vor der Tür stehe. Ich will nicht einfach an ihm vorbei in seine Wohnung gehen.


Namjoon

"Nein, du siehst gut aus", sage ich und gehe ein paar Schritte zurück, um ihm etwas mehr Freiraum zu geben, "Komm rein."

Ich gehe schnell vor und bleibe beim Modell stehen, während meine Ohren rot anlaufen. Was zur Hölle habe ich da für eine Abscheulichkeit erschaffen? Schuldbewusst sehen ich zu Jungkook, der entgeistert auf das Modell der Bibliothek schaut. "Ich wollte deine Arbeit nicht verunstalten", gebe ich leise zu und sehe seitlich zu an ihm hinunter. Wer hatte ihm erlaubt solche Shirts zu tragen?

"Auf dem Tisch ist Essen und Trinken", erkläre ich und zeige auf das kleine Buffet, das ich aufgebaut habe, "Ich setze mich solang da auf die Couch und sehe dir zu." Ich lächel leicht und widerstehe der Versuchung Jungkook durch die Haare zu streichen.


Jungkook

Entgeistert schaue ich auf das Modell. Ich dachte er hatte gestern nur einen Scherz gemacht, aber scheinbar hat er es wirklich nicht so mit Modellen.
Ich schenke ihm ein beruhigendes Lächeln.
"So schlimm ist es gar nicht", versuche ich den Mist schön zu reden, den er Modell schimpft.
"Aber bevor du ganz untätig rumsitzt, ich hab die Arbeit, die Hoseok mir gegeben hat, fertig gestellt. Ich bin nicht sicher, ob das wirklich alles so für mich gedacht war, aber ich habe trotzdem versucht es nach bestem Gewissen zu berechnen. Wenn du mal drüber schauen magst?" Mit diesen Worten drücke ich ihm meinen Rucksack in die Hand und gehe zu dem kleinen Tisch mit Essen.
Na dann hoffe ich jetzt einfach mal, dass roher Fisch nicht auf meinen Magen schlägt, denn brechen möchte ich ungern vor ihm.
Ich packe mir eines der Stäbchen Paare die daneben liegen und fische mir eine kleine Rolle mit Thunfisch von einem der Teller, tunke sie in Soja Soße und halte die Hand darunter, damit ich nicht alles vollsaue. Dann schiebe ich mir den Leckerbissen in den Mund. Da das heute das Erste ist, was meine Geschmacksknospen vorgesetzt bekommen, überrollen mich die verschiedenen Geschmäcker.
Ein leisen "Hmmmmm, das ist fantastisch" kann ich mir dennoch nicht verkneifen.
Ich lege die Stäbchen auf dafür vorgesehene Bänkchen und drehe mich zu Namjoon um.
"Bei wem hast du das bestellt? Das ist echt gut!", grinse ich ihn an und begebe mich zu dem Modell und fange an, sein Chaos, Stück für Stück wieder abzutragen.


Namjoon

"Oh, klar, ich schaue es mir an", sage ich und halte den Rucksack im Arm, während ich Jungkook dabei zusehe, wie er etwas von dem Sushi probiert. Ich lächel stolz, als er das Essen lobt. "Oh, von einem japanischen Laden hier ganz in der Nähe, nichts Großartiges", gebe ich zu und beginne die Sachen herauszuräumen. Der Rucksack riecht leicht nach Omega, doch das halte ich aus.

"Ist der Rucksack von deinem Freund?", frage ich beiläufig und gehe schon langsam die Ausarbeitungen von Jungkook durch. Richtig berechnet, guter Ansatz... Wie kann man so weit am Anfang der Karriere schon so gut sein? "Gibt es auch irgendetwas, was du nicht kannst?", scherze ich ich und sehe zu ihm, er ist schon ganz darin versunken, dass Massaker aus Holz und Kleber zu retten, "Ich glaube Hoseok hat dir einfach alles gegeben, was er eigentlich machen sollte. Er ist nicht gerade ein Arbeitstier."

My Alpha // BTS Fanfiction RPGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt