Kapitel 117 ♥

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Schnell entzog ich mich seinem Griff. „Nein??“, fragte ich entrüstet. „Du kannst mir das schon erzählen..“, redete Mario ruhig weiter auf mich ein. „Spinnst du jetzt?! Ich habe mich am Nachttisch GESTOßEN! AUSVERSEHEN!“, machte ich ihm klar. Da kam der Mann im Anzug wieder dazu und schaute blöd aus der Wäsche. Ich hatte keine Lust mehr, deswegen verließ ich schnellen Schrittes das Haus und brauste davon. Ich fuhr in meine alte WG. Nicht nur weil ich jetzt keine Lust hatte auf unsere Wohnung, sondern auch weil ich einfach meine alten Mitbewohner Jacky und Manuel vermisse. Leider war Jacky arbeiten, aber Manuel freute sich dafür umso mehr. Erst setzten wir uns auf die Couch und redeten, natürlich erzählte ich ihm von dem Vorfall mit dem Haus und dem Arm. Um mich aufzumuntern backten wir dann zusammen eine Pizza. Am Ende sah es so aus: Wir beide waren von oben bis unten voll mit Mehl, Salami und Käse, die Küche war ein einziger Saustall und die Pizza war verbrannt. Da wir jetzt keine Lust mehr hatten irgendetwas anderes zu machen (so wie die Küche aussah, wäre das auch gar nicht mehr möglich gewesen) holten wir uns einen Döner. Davor zogen wir uns aber natürlich um, so voller Lebensmittel kann man ja nicht auf die Straße gehen. Da Manu ein großer, sportlicher Typ ist, passten mir sogar seine Klamotten so einigermaßen. Zurück in der WG aßen wir dann unseren Döner. Dann kam auch Jacky von der Arbeit. Erst war sie geschockt über den Zustand ihrer Wohnung, dann freute sie sich aber über meine Anwesenheit. Gemeinsam räumten wir dann alles auf und weil wir danach alle richtig Lust auf Kinderfilme hatten, schauten wir Cinderella, Schneewittchen und die 7 Zwerge, Hanni und Nanni und anschließend noch Zweiohrküken. Es war mittlerweile schon richtig spät geworden! „Oh Mist, ich hab komplett die Zeit vergessen!“, stellte ich geschockt fest. „Unsinn. Es ist erst kurz nach 19 Uhr. Bleib wenigstens noch zum Abendessen“, überredete mich Manuel und da ich echt schon wieder Hunger hatte, sagte ich zu.

Als ich nach Hause kam saß Mario stinksauer auf dem Sofa. „Bevor du irgendetwas sagst, fragst oder dich beschwerst: Ich war den ganzen Tag bei Manu und Jacky“, machte ich ihm direkt klar, bevor er auch nur den Mund aufmachen konnte. Aber anscheinend hatte er das eh nicht vor. Er ignorierte mich vollkommen. „Gut, wenn du nicht mit mir reden möchtest..“, meckerte ich und verzog mich ins Badezimmer. Ich schminkte mich gerade ab, da klopfte es dreimal an der Badezimmertür. „Komm rein“, sagte ich und Mario kam herein getrottet. Sein Gesichtsausdruck war ernst und streng, seine Muskeln angespannt. Sofort ließ ich meine Abschminktücher fallen. „Was ist?“, fragte ich ihn, war aber erschrocken über meine schroffe Stimme. „Les das!“, befahl er mir und hielt mir sein Handy unter die Nase. Auf dem Display erschien ein Bericht. Oben stand dick und fett gedruckt die Schlagzeile ‚Schlägt Götze seine Freundin? DIESE Bilder schocken die Nation!‘ Ich schlug die Augen auf. Mario redete irgendetwas, aber ich konnte ihm nicht zuhören. Meine Augen waren einfach nur auf das Handydisplay gerichtet und ich las immer wieder die Schlagzeile. „Und es kommt noch schlimmer! Les mal den Bericht dazu!“, meinte Mario. Er war sauer, durcheinander, wütend. Ich tat was er sagte und mir wurde dabei ganz schlecht. >Das hätte ihm keiner zugetraut! Schlägt unser WM-Held seine schöne Freundin Emilie Reck (20)? Uns erreichten heute schreckliche Bilder auf denen die junge Halbspanierin mit schweren Verletzungen am Arm zu sehen ist! Blutergüsse prägen ihren rechten Unterarm. Ist Mario Götze wirklich zu so etwas in der Lage?< „Das.. Das kann nicht wahr sein!“, beschwerte ich mich und sah mir die Bilder genauer an. Es waren keine professionellen Fotos, nein, trotzdem sah man auf den Bildern eindeutig mich. Im Wohnzimmer von unserem neuen Haus. Auf dem anderen Bild sieht man Mario wie er mich grob am Arm hält. Das alles geschossen aus Richtung Garten. „Das war dieser ekliger Typ der uns das Haus wegnehmen möchte!!!“, rief ich empört. Mario schlug mit der Faust gegen den Türrahmen. „Scheiße man! Wie steh ich denn jetzt da?“ Ich schlug die Hände vors Gesicht und es herrschte erstmal Stille. Als Marios Handy klingelte schreckten wir auf. Zum Glück war es nur Marco.  „Was ist da bitte schon wieder los?“, hörte ich Marco durch das Handy sagen. Mario, der das Handy am Ohr hatte, setzte immer wieder zu einer Antwort an, aber es kam nie ein Wort aus seinem Mund. Deswegen nahm ich ihm das Handy jetzt aus der Hand. „Man Marco!! Das ist alles so unfair!“ „Ich weiß, Emi. Das ist normal in Marios Branche“, kam als Antwort aus dem anderen Ende der Leitung. „Normal?? Einfach irgendwelche Lügen in die Welt setzten, weißt du wie Mario jetzt da steht?!“ Meine Stimme überschlug sich, dabei war Marco ja gar nicht mal annähernd dran schuld.

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt