Kapitel 39 ♥

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So vergingen eigentlich die ganzen nächsten 2 Wochen. Mein Tagesablauf bestand eigentlich nur aus heulen, jammern, Filme schauen, schlafen und essen. Marco wollte mich natürlich jeden Tag ablenken, mit mir was unternehmen und mich aufbauen, aber ich hatte einfach keine Kraft, musste ununterbrochen an Mario denken und das nächste Problem stand uns schon kurz bevor: Das WM Trainingslager begann in 2 Wochen. Dann würde ich weder Mario, noch Marco max. 7 Wochen sehen und müsste in der Zeit wieder in meine alte WG. Das wäre zwar nicht sonderlich schlimm gewesen, aber ich wäre irgendwann versauert, denn Jacky und Manu hatten viel zu tun und deshalb auch kaum Zeit für mich. Marco war zwar auch sehr oft weg, aber er rief dann ständig an oder schrieb mir und brachte mir immer etwas mit was zur Folge hatte, dass es mir zwei Wochen nach der Trennung von Mario wieder zumindest ein kleines bisschen besser ging. Das wirkte sich anscheinend auch gut auf das Kind aus. Ich hatte keine weiteren Probleme, nur manchmal wurde mir schlecht oder ich spürte ein Ziehen im Bauch, aber das war echt auszuhalten. Marco war wirklich wie mein großer Bruder geworden. Gerade war ich dabei mir zum dritten Mal hintereinander 'Sex and the city' anzuschauen, da kam Marco nach einem langen Tag endlich wieder nach Hause. Ich wartete schon gespannt darauf, was er mir heute mitbrachte. Manchmal war es ein Döner, manchmal war es meine Lieblingsschokolade und manchmal war es einfach nur eine Rose, aber an diesem Tag war es ein zusammen gefalteter Zettel. Als er mir diesen in die Hand drückte sah ich ihn skeptisch an. „Aufmachen“, befahl er und guckte mir gespannt zu wie ich das Papierchen auseinander faltete. In krakeligen Buchstaben war darauf geschrieben: 'Komm morgen um 13:00 Uhr zum alten Flugplatz' stand da drauf. „Von wem ist das?“, fragte ich nach. Marco zuckte belustigt mit den Schultern. „Fahr morgen um 11 Uhr zum alten Flugplatz, dann bekommst dus raus“, meinte er nur. Ich knüllte den Zettel zusammen und warf ihn Marco an den Kopf. „Nö wenn du mir nicht sagst von wem der Zettel ist, dann geh ich auch nicht hin“, sagte ich trotzig. Marco ließ sich zu mir aufs Bett fallen und fing an mich zu kitzeln. Damit bekam er mich eigentlich immer rum und weil ich sowieso ein neugieriger Mensch bin, machte ich mich also am nächsten Tag auf den Weg zum Flugplatz. Dort angekommen war ich ganz alleine. Ich lief ein bisschen herum und verlor so allmälich die Geduld. Gerade wollte ich wieder heimfahren da spürte ich zwei Hände von hinten an meinen Schultern. Dem elektrischem Gefühl in meinem Körper zu folgen musste es Mario sein. Ich drehte mich um und er war es tatsächlich. Ich war so überrascht, dass ich ihm fast um den Hals gefallen wäre, stattdessen starrte ich ihn nur an. „Sorry für den kleinen Schock“, gestand er. „Was wollen wir hier?“, fragte ich ihn. „Komm einfach mit“, sagte er und ich folgte ihm schweigend. Wir liefen auf die große Wiese und ich sah mich verwirrt um. Weit und breit war nichts weiter zu sehen, als die alte Landebahn, der alte Turm und das alte Sportheim. Abrupt blieb er stehen und dann nahm er mich an den Händen und sah mir tief in die Augen. Der Hass, des sich vor zwei Wochen noch darin spiegelte, war jetzt komplett verschwunden.

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt