Kapitel 46 ♥

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Die nächsten Tage hingen wir dafür auch wirklich nur zusammen. Wir waren im Kino, lecker Essen, spazieren oder auch einfach nur zu Hause auf dem Sofa. Doch Tag für Tag wurde uns bewusster, dass er einen Teil der Schwangerschaft nicht mitbekommen wird. Ich war gerade am kochen, als er wieder einmal die Hände von hinten um meinen Bauch legte. Ich liebte es wenn er das tat! „Können wir mal reden?“, fragte er aber mit lieber Stimme. Ich drehte mich zu ihm um und bekam sofort einen Kuss. „Und zwar wegen dem Haus..“, fing er an und sah an die Wand hinter mir. Ich bekam ein schreckliches Gefühl wenn ich daran dachte wie er mich damals in dem Haus angeschrien hatte. „Wir könnten es noch haben, allerdings ist die Anfrage für das Haus sehr hoch und der Vermieter kann es nicht ewig für uns frei halten“, erklärte Mario. „Verständlich..es ist ein Traumhaus“, gestand ich. „Ja das ist es..was meinst du? Sollen wir zuschlagen oder hast du daran jetzt zu schlechte Erinnerungen?“, fragte er vorsichtig. Ich dachte einen Moment nach. Dachte an die großen hellen Räume, die gute Lage, der schöne Garten und die alte Kinderschaukel im Garten. In diesem Haus konnte ich mir eine Zukunft mit Mario vorstellen, deswegen nickte ich. Marios Gesichtsausdruck verwandelte sich von angespannt und unsicher zu erleichtert und glücklich. Und das war ich ja auch. „Ok gut dann rufe ich den Vermieter gleich mal an..aber Emi..wir müssen uns mit dem Umzug glaube ich noch ein wenig gedulden..zumindest bis nach der WM und nach dem Urlaub..dann ist alles viel entspannter“, erklärte er noch. „Wir haben Zeit“, lächelte ich, war mir aber irgendwie unsicher. Zu diesem Zeitpunkt würde ich schon hochschwanger sein und nur schwer belastbar.. Ich schüttelte diese Gedanken schnell ab und gab Mario einen Kuss bevor ich weiter kochte.

Am nächsten Morgen war Mario schon fleißig dabei zu packen und ich war den Tränen schon nahe..ich vermisste ihn ja jetzt schon! Dabei war er noch gar nicht weg. Er bemerkte meine Gedanken und zog mich in eine Umarmung. „Wenn ich nicht schwanger wäre..dann könnte ich mit und wir wären nicht getrennt“, murmelte ich an seine Brust. Er drückte mich sanft ein Stück weg. „Mach dir jetzt nur keine Vorwürfe! Ich freue mich auf das Kind!“, sagte er entschlossen und das war das erste Mal, dass ich diese Worte aus seinem Mund hörte und dies beruhigte mich ungemein. Aber es war wirklich so, wir hatten uns beide einigermaßen mit dem Gedanken angefreundet Eltern zu werden, doch bis auf Manu, Jacky und Marco wusste das noch niemand. „Morgen sind wir bei meinen Eltern eingeladen zu einem letzten Essen vor der WM und das ist der perfekte Zeitpunkt ihnen zu erzählen, dass sie Großeltern werden“, meinte Mario.

Ich hatte mich an diesem Tag entschlossen zum Frauenarzt zu gehen. Das hatte mehrere Gründe, aber hauptsächlich wollte ich mich einfach nocheinmal dort blicken lassen, nachdem ich letztes mal so dramatisch verschwunden war. Außerdem musste ich mich wegen gewissen Vorbereitungskursen etc informieren.

Die Sprechstundenhilfe schaffte es doch tatsächlich mir noch einen Termin zu geben für den Tag, also machte ich mich kurz vor 16:00 Uhr auf den Weg und diesmal kam Mario mit. Meine Frauenärztin war froh mich wieder zu sehen und war auch sichtlich angetan, dass sie die Freundin von Mario Götze behandeln durfte. Ich legte mich also wieder auf die Liege zum Ultraschall. Mario saß neben mir, hielt meine Hand und bestaunte alles mit großen Augen. „Was schaust du denn so?“, lachte ich, als die Ärztin mir gerade das Gel auf dem Bauch verrieb. „Nun ja..es ist mein erster Besuch beim Frauenarzt“, stammelte er, woraufhin die Ärztin und ich laut lachten. Doch plötzlich wurde ihr Blick ernst. Mein Lachen verstummte, ich traute mich gar nicht nachzufragen. „Gibt es Probleme?“, fragte Mario, der meine Hand nun deutlich fester drückte. Die Ärztin rieb sich die Augen, fuhr weiter über meinen Bauch und starrte konzentriert auf den Bildschirm. Diese Sekunden des Schweigens waren unerträglich, denn sowohl ich, als auch Mario, sahen der Ärztin ganz genau an, dass irgendetwas nicht stimmte.

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt