Kapitel 52 ♥

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„Was willst du hier?“, fragte ich genervt. „Mit dir reden“, sagte er kleinlaut. „Es ist alles gesagt“, brummte ich ernst. „Bitte“, murmelte er und kam mir vor wie ein Schuljunge der seine Klasse nicht mehr findet. Seufzend ließ ich ihn also rein und setzte mich mit ihm an den Esstisch. „Also dann sag mal los“, meinte ich. „Es tut mir leid“, sagte er kleinlaut. „Was genau?“, forschte ich mit strengem Ton. Ich kam mir vor wie eine Lehrerin! „Das ich dich so bedrängt habe, das ist nicht meine Art, aber es ist so..du..ich..ähm..also“, stammelte er. Ich machte eine Handbewegung die zeigte er solle weiter reden. „Ich habe mich in dich verliebt“, gestand er und ich sah in seinen Augen, dass er es ernst meinte. „Mensch Fabian du weißt doch das..“ „..Ja ich weiß du und Mario seit glücklich miteinander“, murrte er. Ich musste schlucken. „Jetzt tut es MIR leid“, gab ich offen zu. „Ich bin einfach schon seit klein auf in allem schlechter als Mario. Er war schon immer der bessere Fußballer, er darf in der Nationalmannschaft und bei Bayern spielen, er bekam schon immer die besseren Frauen, er hat das perfekte Leben und ich? Ich wohne in einer Einzimmerwohnung, bin dazu unglücklich verliebt und spiele bei Unterhaching“, jammerte er. „Es gibt schlimmerers“, erwiderte ich. Er nickte nur. „Willst du heute Abend mit mit Mario und Marco vom Flughafen abholen?“, schlug ich vor, wusste aber selbst nicht ob ich ihn dabei haben wollte. „Das wäre cool“, meinte er dann.

Ich teilte mir sogar meine Nuggets mit ihm, irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen, obwohl ich ihm ja nichts getan hatte. Dennoch liegt es anscheinend in meinen Genen für jeden immer das beste zu wollen und ich konnte schon damals während der Schulzeit Jungs nur schwer Körbe geben. „Ich hole dich dann um viertel vor 8 ab okay?“, sagte ich noch zum Schluss. Er willigte ein und war dann weg. Seufzend machte ich mich ans Tisch abräumen und Wohnung saugen. Dadurch verging die Zeit so schnell, dass ich mich beim schminken und anziehen richtig beeilen musste. Zum Glück schaffte ich es noch rechtzeitig zu Fabian und mit ihm dann zum Flughafen. Die Freude in mir machte sich breit als ich die ersten Spieler schon kommen sah. Natürlich waren deren Frauen oder Freundinnen auch da und nahmen ihren Mann glücklich in die Arme. Dann sah ich endlich Mario und Marco. Sofort stürmte ich auf die beiden zu und fiel Mario um den Hals. Er schlang seine Arme um mich und erst jetzt fiel mir auf wie sehr ich ihn vermisst hatte. Als wir uns dann endlich voneinander lösen konnten, begrüßte ich natürlich auch Marco und die anderen Spieler. Da Mario und Marco Hunger hatten, machten wir noch einen Zwischenstop im McDonalds. Wir setzten uns an einen Tisch und die beiden Jungs fingen eifrig an zu erzählen. Wie die beiden sind, haben sie natürlich auch in Südtirol nur Scheiße gebaut haha. Als sie endlich zu Ende erzählt hatten, wollte Mario noch etwas los werden. „Ich finds übrigens total cool dass du mitgekommen bist“ Das war an Fabian. Er zwang sich zu einem Lächeln. Erst jetzt bemerkte Mario die großen Kratzer an seinen Armen und Händen, die er ja von mir hatte. „Was hast DU denn gemacht???“, fragte er erschrocken. Fabi warf mir einen warnenden Blick zu und ich gab ihm zu verstehen, dass ich die Klappe halte. „War ne Katze“, antwortete er also. „Katzen sind ganz böse Tiere“, mischte sich Marco dann ein. Wir sahen ihn alle nur dumm an, was ihn zum weiter reden anregte. „Die tun immer so auf lieb und nett und dann greifen sie dich an!“, erklärte er und machte dabei eine Haltung wie eine lauernde Katze. Ich musste lachen. „Das hab ich vermisst“ „Und das hier?“, fragte Mario und gab mir einen langen Kuss. „Das natürlich am meisten“, grinste ich.

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt