Kapitel 89 ♥

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„Ich bin nur müde, mir ist kalt und schwindelig“, log ich, trank schnell das Wasser aus und legte mich dann wieder zurück ins Bett. Natürlich nachdem ich diesen schrecklichen Sender ausgemacht habe. Mario blieb noch ein paar Sekunden völlig planlos in der Küchenzeile stehen, dann legte er sich zu mir. Einige Male setzte er zu einem Satz an, oder einer Frage, doch irgendwann sagte er dann nur: „Gute Nacht“, knipste das Licht aus und mir kullerten still und leise die Tränen aus den Augen. Am nächsten Morgen wurde ich durch den Geruch von Bacon geweckt. Mario stand in der Küche und machte nämlich für uns Frühstück. Das war schon wieder so süß von ihm, dass er mir wieder so leid tat wegen gestern. Als er bemerkte, dass ich wach war grinste er mich mit dem typischen Götze Lächeln an und in mir kribbelte es überall. „Morgen Babe“, sagte er und gab mir einen Kuss. Unsere Lippen lösten sich, dann küsste ich ihn wieder und zog ihn dann am T-shirt Kragen zu mir runter. Wir lächelten beide in den Kuss hinein. „Der Bacon..“, murmelte er, mehr oder weniger in meinen Mund. Ich ließ kurz ab von ihm, allerdings nur am Mund. Meine Hände waren noch an seinem Hals und er lehnte über mir. „Die kleine Prinzessin kann ja wieder lachen“, stellte er zufrieden fest. Ich nickte. „Willst du mich auch wieder los lassen oder willst du das unsere Suite verbrennt? Unser Bacon verbrennt gerade“, scherzte er. Wortlos zog ich ihn noch einmal ganz zu mir herunter und küsste ihn leidenschaftlich. Als ich ihn dann immer noch nicht los ließ setzte er sich auf mich und fing an mich zu kitzeln. Vor Lachen bekam ich kaum noch Luft. „Hier riechts schon so verbrannt!“, keuchte ich, damit er endlich von mir runter ging. Ruckartig sprang er auf und hechtete in die Küche. Tatsächlich hatte schon eine kleine Stelle in der Pfanne Feuer gefangen. Ich hatte schon Bauchschmerzen vor Lachen. Mario hat nämlich Angst vor Feuer und er stellte sich richtig dumm an diese kleine Flamme zu löschen. „Hör mal auf zu lachen und hilf mir!“, rief er und hantierte mit Pfanne, Lappen, Geschirrtuch und verbranntem Bacon. Ich lachte nur noch mehr. Mir kamen schon richtig die Tränen. Endlich hatte er es geschafft, hinterließ allerdings ein rießiges Chaos. „Das mit dem Kochen war eben noch nie so wirklich meins“, gestand er grinsend. „Das können wir ja noch üben“, schmunzelte ich. „Ich weiß da allerdings eine Sache in der ich richtig gut bin“, grinste er und kam wieder näher ans Bett. Ich grinste ebenfalls. „Achja und was wäre das?“ Er legte sich nun mit zu mir und beugte sich über mich. Mit seiner linken Hand stützte er sich rechts neben meinem Kopf ab, mit der anderen wanderte er langsam zwischen meine Beine ohne dabei unseren Augenkontakt zu unterbrechen. „Wer sagt dass du das gut kannst?“, fragte ich fordernd und zog die Augenbrauen hoch. „Ey ey ey ich hab immer noch Narben von deinen Kratzspuren am Rücken okay?“, argumentierte er. Da war es wieder. Das Wort 'Narben' war in meinem Unterbewusstsein nur mit negativen Ereignissen verbunden. Die Depression. Plötzlich kam alles von gestern Abend wieder hoch. Ruckartig setzte ich mich aufrecht hin, schüttelte Marios Hand energisch ab und stürmte ins Badezimmer. Ich verschloss die Tür und sank nieder. Nur wenige Sekunden später klopfte Mario an. „Schatz? Was ist los? Hab ich was falsches gesagt?“ Ja hast du. „Nein“, sagte ich. „Warum bist du dann auf einmal wieder so komisch?“, ertönte seine Stimme weiter. Es dauerte eine kurze Zeit bis meine Stimme wieder fester und stärker wurde. „Ich möchte nur kurz duschen“ Das machte ich dann auch und zwar ziemlich lange, da ich weitestgehend nur unter dem heißen Wasser stand und mit den Gedanken ganz wo anders war. Die eine Hälfte in mir sagte: „Du musst es Mario sagen. Er ist dein Freund und ihr liebt euch, du musst es ihm sagen!“ Die andere Stimme: „Sag es ihm nicht! Es würde alles kaputt machen, er würde dich darauf ansprechen und immer auf die Narben gucken!“ Irgendwann wurde es mir zu viel, schnell wickelte ich mir ein Handtuch um den Körper und um den Kopf. Ewig stand ich noch vor der Tür, was sollte ich Mario denn jetzt sagen? Er macht sich so Sorgen und er tut mir so leid.

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt