Kapitel 125 ♥

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Kennt ihr das wenn man die ganze Zeit lächelt weil man sein Glück nicht fassen kann? So geht es mir seitdem ich mit Mario zusammen gekommen bin so gut wie jeden Tag. Die ganze Fahrt vom Schwimmbad nach Hause war ich am Grinsen. Wie konnte ich denken dass Mario Jacky lieber mag? Wir fuhren Jacky auf direktem Weg nach Hause. Ich hatte keine Lust mehr mir meine Laune von ihr runter ziehen zu lassen. Zudem hatte sich Marco mal wieder angemeldet, wir wollten zu einem Spiel von Marios Bruder Felix fahren. Um 16:30 Uhr stand also unser bester Freund vor der Tür. Der U17 Verein vom FC Bayern gewann dank Felix an diesem Tag 3:0. Mario war stolz auf seinen kleinen Bruder, genauso wie auch ich oder Marco. Zur Feier des Tages gingen wir dann noch zusammen essen. „Wir sollten langsam gehen, es ist 22:00 Uhr, ich muss morgen in die Uni", merkte ich an, als sich Marco das nächste Bier bestellen wollte. „Oh haben wir hier eine kleine Streberin am Tisch sitzen?", neckte Marco mich und winkte die Bedienung zu uns rüber. Ich trat ihm unter dem Tisch gegens Schienbein. „Süß", kommentierte Marco und bestellte sich nun endlich sein Bier. „Montage müssen männlich sein, die kommen einfach immer viel zu früh", beschwerte ich mich und stand auf. „Ich weiß ja nicht was du so für Männer kennst", lachte Marco und sah Mario an, der ihm nur einen dummen Blick zuwarf. Ich nahm meine Jacke vom Stuhl und beugte mich zu Mario um ihn zu küssen. „Ich nehme mir ein Taxi. Schatz du trinkst nix sonst kommt ihr nicht mehr heim und Felix pass auf die beiden Chaoten auf", sagte ich. Felix hielt sich die Hand an die Stirn. „Ai ai Kaptein!", parlierte er. Mario stand auf und nahm meine Hand. „Bist du sicher? Wir bleiben bestimmt nur noch eine halbe Stunde" Ich sah zu Marco, der gerade dabei war die hübsche Bedienung, die ihm sein Bierchen  brachte, anzuflirten. „Ja ich bin mir sicher", lachte ich und gab ihm zur Bestätigung noch einen Kuss.Der nächste Tag war wirklichanstrengend. Okay, so ein Jura Studium ist allgemein kein Kinderspielchen. Um 7:00 Uhr musste ich in der Uni sein, arbeitete dann bis 8:30 an ein paar Übungen, hatte dann von 9:00 Uhr bis 10:30 Uhr Vorlesung, danach hatte ich zwei Stunden frei, diese nutze ich um meine Arbeit über ‚Allgemeines Schuldrecht und Recht der gesetzlichen Schuldverhältnisse'. Dann hatte ich wieder zwei jeweils 90 Minuten dauernde Vorträge und anschließend noch eine kurzes Gespräch mit einem Professor. Schlussendlich setzte ich um 17:15 Uhr meinen Schritt aus der Uni. Ich war müde und kaputt und wollte nur noch nach Hause, musste allerdings noch zur Post und zur Sparkasse und danach noch zu einer Freundin, die aufgrund von Muskelbündelriss im Krankenhaus lag. Als ich dann schlussendlich um 20:00 Uhr in unsere Wohnung kam, war alles dunkel, allerdings ertönten aus dem Schlafzimmer Stimmen und Gelächter. Mein erster Gedanke war Marco. Ich hatte die beiden ja seit gestern Abend nicht mehr gesehen, aber die Stimme die da, neben Marios Stimme, noch aus unserem Schlafzimmer ertönte war eindeutig einem weiblichen Geschlecht zuzuordnen. Und ich wusste auch ganz genau welchem genau. Wütend schmiss ich meine Schlüssel auf die Kommode und ging schnellen Schrittes ins Schlafzimmer. „Ah da kommt ja meine kleine zukünftige Anwältin", begrüßte mich Mario und räumte sein T-Shirt, das er eben sorgfältig zusammengelegt hatte, in den Schrank. Zudem war er Oberkörperfrei und Jacky, die auf unserem, ja auf UNSEREM Bett saß, dazu noch auf MEINER Seite, hatte einfach mal keine Hose mehr an und saß dort nur in Spitzentanga.

„Was soll das?", platzte es aus mir raus. Mario war anscheinend ganz verwundert über meine Tonlage. „Was soll was?", fragte er. „Tu doch nicht so scheinheilig!"

Marios Miene wurde nur noch fragwürdiger. „Ich komm nach 9 Stunden Uni völlig fertig nach Hause, höre herzlichstes Gelächter aus UNSEREM Schlafzimmer und dann stehst du hier Oberkörperfrei und die da sitzt halbnackt auf UNSEREM Bett und du hast nix besseres zu tun als mich zu fragen was ich hab???" Meine Stimme überschlug sich fast. Vielleicht reagierte ich über, vielleicht aber auch nicht. Meine Nerven waren einfach strapaziert. "Jetzt geht das schon wieder los", raunte Mario und verdrehte die Augen. Jacky hatte andere Probleme. "'Die da'? Ich hab einen Namen!" "Ach jetzt stellt die feine Dame auch noch Ansprüche wie ich sie doch bitte benennen soll?! Sag mal soll ich dir vielleicht noch einen Käsekuchen backen? Einen Kaffee aufsetzten?", fragte ich sie ironisch. Mario kam ein paar Schritte auf mich zu. "Sag mal spinnst du jetzt total?", zischte er mit zusammen gekniffenen Augen. Unwillkürlich kamen mir die Tränen. Mario reagierte und sein Blick wurde wieder sanfter, langsam bewegte er seine Hand zu meinem Arm. Wie gelähmt sahen wir uns in die Augen. Jackys Räuspern war mein Signal mich in Bewegung zu setzen. Ich machte auf dem Absatz kehrt, schnappte mir meine Schlüssel, die ich vor wenigen Minuten noch so auf die Kommode gedonnert hatte und knallte die Wohnungstür zu.

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt