Ich traute mich fast nicht Mario anzuschauen. Das war jetzt schon das zweite Mal, dass uns Marios Familie beim Sex gehört hat. „Ihr habt anscheinend sehr dünne Wände", lachte ich peinlich berührt und löste mich von Mario um mich neben ihn zu legen. Die Stimmung war jetzt sowieso schon im Arsch. Da Mario bemerkte, dass die ganze Situation mir äußerst unangenehm war, zog er mich zu sich in den Arm und es war mir egal, dass auf meinem Gesicht Schweißperlen standen und dass mein ganzer Körper glühte. Es dauerte mindestens eine 1 Stunde bis mein Herzschlag sich endlich wieder normalisiert hatte und ich einschlafen konnte.
Als mir die peinliche Situation am nächsten Morgen wieder einfiel, hätte ich mich am liebsten vergraben. Als Mario sah, dass ich wach war, lächelte er mich wissend an. „Ich möchte nie wieder aufstehen", jammerte ich und zog mir die Decke bis über den Kopf. Ich hörte Marios herzliches Lachen und schlug die Decke wieder zurück, um ihm einen bösen Blick zuzuwerfen. „Meine Eltern sind jetzt sowieso nicht zu Hause und Felix wird wahrscheinlich eh nur in seinem Zimmer gammeln, aber früher oder später werden wir ihnen so oder so unter die Augen treten müssen." „Dann lieber später", entgegnete ich, ließ mich dann aber doch zum Aufstehen überreden, weil ich sonst schlicht und ergreifend verhungert wäre.
Also entweder Marios Familie hatte es schon wieder vergessen oder es war ihnen ebenfalls so unangenehm, dass sie uns nicht darauf ansprachen. Mario war jedenfalls den kompletten Nachmittag damit beschäftigt, die letzten Dinge wegen seines Wechsels zu klären und ich war mit Astrid in der Stadt, die letzten Kleinigkeiten für den Urlaub besorgen. Nachdem auch Marios älterer Bruder Fabian noch zum Abendessen und Verabschieden vorbei gekommen war, fuhr uns Jürgen netterweise zum Flughafen.
Um 07:00 Uhr landeten wir dann in der dominikanischen Republik, genauer gesagt in Santo Domingo (Ja, ich weiß – In einem der letzten Kapitel hieß es noch, es ginge nach Südafrika in den Urlaub, aber da dort der Juli der kälteste Monat ist, habe ich mich doch umentschieden :D). Von dort brachte uns ein Taxi ins Hotel. Da es ja noch relativ früh war, legte ich mich erst einmal eine Runde schlafen.
*1 Woche später*
Die vergangene Woche war wirklich traumhaft schön und Mario und ich haben unsere Zweisamkeit in vollen Zügen genossen indem wir beide einfach von allen Social Media Seiten abgemeldet waren. Aber jetzt machte Jürgen schon seit 2 Tagen Stress, Mario solle doch endlich seinen Wechsel bestätigen, weil sonst die Gerüchte zu ausschweifend werden würden. Wir saßen jetzt also beim Mittagessen in unserem Hotel. Mein Teller war schon lange leer, während Mario sein Essen noch nicht mal angerührt hatte, weil er so damit beschäftigt war, einen Facebook Post zu verfassen. „Machst du daraus eine Doktorarbeit oder wieso dauert das so lange?", scherzte ich. Mario fand das anscheinend nicht ganz so amüsant. „Das ist wirklich nicht so leicht in dieser Situation die passenden Worte zu finden", entgegnete er ziemlich angepisst. Abwehrend hielt ich die Hände in die Luft. „Entschuldigung. Ich gehe an den Pool, mir ist heiß. Du kannst ja nach kommen wenn du die richtigen Worte gefunden hast" Mit den Worten ließ ich ihn dann einfach sitzen und ging auf unser Hotelzimmer um meine notwendigen Sachen zu holen und ging dann wie angekündigt an den Pool. Es war ziemlich viel los und ich hatte Glück noch eine Liege ergattern zu können. Aber wen wundert es? Es hatte immerhin 32 Grad!
Ich weiß nicht wie lange ich einfach nur dort lag und mich sonnte, aber irgendwann schmiss Mario seine Strandtasche auf die wohl eben gerade frei gewordene Liege neben mir. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und schirmte mit der Hand meine Augen ab, um ihn auch sehen zu können. Sofort erkannte ich, dass er immernoch genervt war, wenn nicht sogar noch genervter. „Nie kann man es ihnen recht machen", grummelte er und breitete sein Handtuch auf der Liege aus. „Was war denn jetzt wieder?", wollte ich wissen. Mario stieß nur ein paar grummelnde Laute von sich und schob seine Sonnenbrille vor die Augen. Ich richtete mich auf und setzte mich auf die Seite meiner Liege. „Mario es war doch vollkommen klar, dass die meisten Fans dich jetzt nicht mit Goldregen überhäufen werden! Sowohl die Bayern – als auch die Dortmundfans. Ist doch klar, dass da wieder welche meckern. Du kannst es in deinem Leben nie jedem recht machen. Das funktioniert nicht." „Ich dachte, es würde jetzt aufhören. Das ständige Diskutieren um meine Person, jetzt wo feststeht wo ich hinwechseln werde, aber nein. Das wird ja immer nur schlimmer", meinte er trotzig. „Du bist eine öffentliche Person, da ist das doch vollkommen klar!", erwiderte ich. Mario zuckte nur mit den Schultern und ich kam mir vor, als würde ich mit einem kleinen Jungen sprechen. Deswegen lehnte ich mich einfach wieder zurück, doch irgendwie ließ mich das ganze nicht los. Ich zückte also mein Handy um zu gucken was Mario gepostet hatte und um mir einen eigenen Eindruck zu verschaffen. Liebe BVB-Fans,
als ich 2013 vom BVB zum FC Bayern München gewechselt bin, war das eine bewusste Entscheidung, hinter der ich mich heute nicht verstecken möchte.
Jetzt, drei Jahre später und mit inzwischen 24 Jahren, blicke ich mit anderen Augen auf meinen damaligen Entschluss. Ich kann deshalb gut verstehen, dass Ihr meine Entscheidung nicht nachvollziehen konntet. Heute würde ich sie so auch nicht mehr treffen!
Wenn ich nun den sicher nicht leichten Weg zurück in meine Heimat Dortmund gehe, möchte ich versuchen, alle Menschen – gerade auch die, die mich nicht mit offenen Armen empfangen – durch Leistung zu überzeugen.
Es ist mein Ziel, wieder meinen besten Fußball zu spielen. Für uns alle, den Klub und die BVB-Fans.
Mario
Der einzige Gedanke, den ich nach diesen Zeilen hatte, war, ob ich mein Handy lieber in den Pool oder in Marios Gesicht werfen sollte.
Kurze Anmerkung meinerseits: Vielen Dank für die vielen lieben Kommentare die ich jedesmal zu meinen Geschichten bekomme! Ich freue mich wirklich über jedes einzelne Wort und versuche auch immer, euch allen zu antworten und mich zu bedanken :) Und meine Frage an euch: Was war euer erster Gedanke, nachdem ihr den Post von Mario gelesen habt? Schönen Tag euch noch ! :)
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Mario Götze - Meine große Liebe
FanfictionEmilie (20) ist eigentlich gar kein Fußball Fan, doch durch ihren besten Freund und Mitbewohner kommt sie auf den Geschmack. Einer fällt ihr immer sofort auf: Mario Götze. Dumm nur, dass der noch in einer Beziehung ist. Die Frage ist: Wie lange noc...