Kapitel 156 ♥

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Jetzt schaute mich Mario genauso erwischt an, wie sein kleinerer Bruder vor wenigen Minuten. „Ich wollte es dir ja sagen" „Wann Mario?Wann? Wir sind ab morgen im Urlaub! Wie hast du dir das eigentlich vorgestellt? Wo sollen wir wohnen? Wo soll ich arbeiten?" „Meine Familie wohnt immerhin hier, wir können hier unterkommen bis wir was gefunden haben", entgegnete er und es kam mir vor, als würde er die Situation gerade nicht mal ansatzweise so ernst nehmen wie ich.„Mario hier geht es auch um MEINE Zukunft, um MEIN Leben." „Mir fällt das doch auch nicht leicht, aber mein Vater und ich sind einfach zu dem Entschluss gekommen, dass es für alle Beteiligten die beste Lösung ist" „Und du denkst nicht, dass er das nur sagt, damit er dich wieder näher bei sich hat? Denkst du die Fans haben dir verziehen? Hast du vergessen, wie sie dich damals beschimpft und beleidigt haben?", warf ich ihm an den Kopf. „Ich kann deren Reaktion im Nachhinein vollkommen nachvollziehen", antwortete er nur kurzgebunden. Ich schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Bist du wirklich so blöd oder stellst du dich nur so?" Jetzt stand auch Mario auf und sein Blick war eiskalt. „Natürlich gefällt dir das nicht. Du bist immerhin Bayernfan, aber du kannst machen was du willst. Der Wechsel steht fest und in einer halben Stunde steht das finale Telefonat mit Tuchel an, deswegen bitte: Geh doch mit meiner Mutter spazieren oder einkaufen oder helfe Felix bei den Hausaufgaben, aber nerv mich jetzt nicht!" Währenddessen schob er mich aus dem Zimmer um mir dann die Tür vor der Nase zuzuschlagen.Ich konnte es nicht fassen! Auf dem Weg zurück in die Küche, traf ich auf Jürgen, der mich nur etwas mitleidig anlächelte. „Alles geklärt?", fragte er und schlürfte von seiner Tasse Kaffee. Bevor ich mich noch unbeliebter bei meinem Schwiegervater machte, lief ich einfach wortlos an ihm vorbei, zurück in die Küche, wo Astrid gerade die Spülmaschine einräumte. Felix war nicht mehr da. „Ich glaube es einfach nicht!", schnaubte ich und ließ mich auf einem Stuhl nieder. Astrid unterbrach ihr Tun und setzte sich sofort mir gegenüber. „Er hätte es mir sagen sollen! Das ist so eine wichtige Entscheidung in unserem Leben. Wieso sagt er mir davon nichts? Er entscheidet komplett über meinen Kopf hinweg!!" Ich war völlig in Rage. „Tut mir Leid, dass du es auf diesem Weg herausfinden musstest. Wir dachten wirklich, Mario hätte da schon mit dir darüber gesprochen", entschuldigte sich Astrid. „Nein! Du bist der letzte Mensch der sich im Moment entschuldigen sollte. Es ist sogar gut, dass ihr es mir gesagt habt. Wer weiß, wann Mario es mir mal erzählt hätte? Bestimmt wäre ich einfach irgendwann in unser Haus gekommen und seine ganzen Sachen wären weggewesen!" „Er hätte es dir schon noch rechtzeitig gesagt, er wollte es vielleicht auch erstmal in sicheren Tüchern haben. Nicht, dass er dir heute Dortmund sagt und er morgen dann doch in München bleibt" Sie hatte ja Recht, aber ich war trotzdem der Meinung, dass Mario mit mir darüber sprechen hätte müssen. Und was hatte er mir unterstellt? Dass ich das nur nicht möchte, weil ich Bayernfan bin? So ein Unsinn. Ich liebe Mario und würde ihn bei jeder Situation unterstützen und das weiß er. Eigentlich...

Bis ich mich am Abend ins Bett, in Marios altem Kinderzimmer, kuschelte, hatte ich Mario nicht mehr gesehen. Ich scrollte gerade noch durch meine Facebook Timeline, da schlüpfte Mario ins Zimmer. Ich sperrte mein Handy, sodass das Zimmer wieder in kompletter Finsternis lag.Doch für Mario war es kein Problem, blind ins Bett zu finden, aber das hatte er damals, als er hier noch wohnte, bestimmt öfter gemacht und kannte jeden Winkel dieses Zimmers auswendig. Als er sich neben mich setzte, drehte ich mich demonstrativ in die andere Richtung.„Schatz...", setzte Mario an und ich spürte seine Hand an meiner Hüfte. Ich zeigte keine Reaktion. „Schatz es tut mir doch leid.Ich weiß, dass ich darüber mit dir sprechen hätte sollen" Jetzt drehte ich mich um, knipste davor noch das kleine Nachttischlämpchen an und setzte mich auf. „Und wieso hast du das denn nicht?",fragte ich trotzig. „Weil ich mir erst selbst sicher sein wollte",entgegnete er ruhig. „Aber anscheinend bist du dir ja mindestens schon seit 1 Woche sicher" „Es tut mir Leid, wirklich. Auch, dass ich dich vorhin so blöd angemacht hab. Das war wirklich nicht in Ordnung." Einige Sekunden sah ich ihn einfach nur an und versuchte seine Körpersprache zu lesen. Es tat ihm wirklich leid und ich glaubte ihm. Ich streichelte mit meiner Hand leicht über die Wange. „Und du willst wirklich zurück nach Dortmund?", wollte ich dann aber doch noch einmal wissen. „Ja", sagte er komplett ernst und entschlossen. Langsam nickte ich. „Gut, dann geht es für uns wohl wieder zurück nach Dortmund" Glücklich lächelte er mich an und fing dann an mich vorsichtig zu küssen. Meine Hände fuhren durch seine Haare, über seine muskulösen Schultern und Rücken. Sein Kuss wurde fordernder und seine eine Hand schob sich unter mein Top und streichelte sanft die Haut darunter. Sofort war mir klar, womit das enden wird, aber ich wollte es auch, ich wollte ihn. Meine Wut von vorhin verwandelte sich in heiße Lust und Leidenschaft. Unsere Zungen begonnen einen kleinen Kampf in unseren Mündern, zwischendrin war immer mal wieder ein wohliges Stöhnen zu vernehmen. Ich legte mich auf den Rücken und zog ihn mit meinen Händen an seinem Nacken zu mir nach unten, ohne den Kuss zu unterbrechen. Er lag jetzt komplett auf mir und ich spürte schon etwas hartes an meinem Oberschenkel. Das verleitete mich dazu, ihm sein Shirt über den Kopf zu ziehen und seine definierten Muskeln mit meinen Fingern zu erforschen. Das gleiche tat er dann auch mit mir, bis wir beide komplett unserer Kleidung erlegen waren. Ich stöhnte laut seinen Namen als ich ihn in mir spürte Unsere Bewegungen wurden eins, wir passten uns aneinander an und wie als wäre es abgesprochen, waren wir beide im selben Moment für einen Stellungswechsel und ich war auf ihm. In diesem Moment gab es nur mich und ihn, ich konzentrierte mich wie hypnotisiert auf meine Bewegungen und sein Gesicht und seine Hände die an meiner Hüfte lagen und den Rhytmus mitbestimmten. Plötzlich verstärkte Mario seinen Griff so stark, dass ich mich nur noch schwer vor und zurück bewegen konnte, weshalb ich aus meiner Traumwelt aufwachte und alles andere um mich herum wieder wahr nahm. Und zwar ein Klopfen an der Tür und wenig später die Worte: "Geht das auch ein bisschen leiser????"



Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt