Die Woche verging relativ schnell. Ich war jeden Tag bis spät in der Uni und abends machte ich mir es mit Mario schön wenn er da war. Leider hatte er am Samstag ein Spiel, weswegen die Verlobungsfeier auf 19:30 Uhr angesetzt wurde. Mario fielen förmlich die Augen aus als ich aus dem Badezimmer kam. „Wenn du so guckst, wenn ich zum Altar schreite, dann muss ich weinen", gestand ich. „Ich glaube das lässt sich nicht vermeiden" Er zog mich an der Hüfte zu sich ran und küsste mich innig, dann fuhren wir los. Das Nobel Restaurant bietet uns einen roten Teppich und einen netten Mann, der mir aus dem Auto half. Zusätzlich eine Übernachtungsmöglichkeit, denn es war nicht nur ein Restaurant, sondern auch ein Hotel, indem Mario, Marco, Marios Eltern, Felix und ich die Nacht verbringen werden, da ein gemeinsames Nobel Frühstück mit anschließendem Besuch im Tiergarten (Bitte fragt mich nicht wie Marco auf die Idee kam...vielleicht Sehnsucht nach den Affen?) auf dem Programm stand.
Die Location war krass. Der Tisch war gigantisch und ich hatte das Gefühl hier ist eine Gabel schon eine halbe Millionen Euro wert. Wir setzten uns und wenig später kamen Marios Eltern, Brüder und Großeltern. Kurz darauf folgten Leni, meine Oma, meine Tante und mein ehemaliger bester Freund und Mitbewohner Manu. Es war so unendlich schade, dass meine Eltern und Naomi nicht dabei sein konnten, aber sie konnten nicht schon wieder weg fliegen. Es war ja schon schön, dass sie auf der Karibik dabei waren und die Verlobungsfeier ist sowieso nur halb so wichtig wie der Tag aller Tage, der zudem noch weit in den Sternen steht.
Zwischen Vorspeise und Hauptgang war der optimale Zeitpunkt für die obligatorischen Liebeserklärungen. Eigentlich war das nicht eingeplant, aber gerade Marco bestand darauf, dass Mario und ich uns hier wiederholter Male die Liebe gestehen, wahrscheinlich aus Angst, dass wir uns nicht so sehr lieben würden, wenn wir das nicht täten. Für mich gehörten solche Reden auf die ursprüngliche Hochzeit, aber das wurde mir ausführlich ausgeredet. Urplötzlich wurde ich aufgeregt. Er hatte noch nicht mal ansatzweise angefangen mit seiner Rede und schon reichte meine Tante mir ein Taschentuch, da ich schon Rotz und Wasser heulte. Mario gab mir, unter einem so berührten „ohhhhh" unserer Liebsten, noch einen Kuss, der mich zum weiter heulen und Lächeln gleichzeitig brachte. Ich tupfte mir mit dem Taschentuch grob die Tränen weg, dann kramte Mario aus seiner Hosentasche einen Zettel.
„Ich liebe dich. Und damit meine ich nicht ich liebe dich so wie meinen Kaffee, den Fußball oder die Art wie ich 10 Minuten extra Schlaf liebe oder eine heiße Suppe an kalten Tagen. Ich liebe dich auf eine Art und Weise, wie ich nichts und niemanden zuvor geliebt habe. Ich liebe dich auf eine Art die mich verschlingt. Manchmal ist Liebe qualvoll, manchmal schmerzhaft, manchmal unberechenbar, aber manchmal ist Liebe bewundernswert, großartig und einfach wertvoll, aber nur, wenn man wie ich einen so wundervollen Menschen gefunden hat, wie dich. Ich will dich glücklich machen. Das ist das Wichtigste, was ich dir sagen will. Es mag kitschig oder klischeehaft klingen, aber du bist tatsächlich der größte und wichtigste Inhalt in meinem Leben. Ohne dich sähe alles anders aus, weniger hell, weniger bunt und weniger froh." Jetzt war ich wenigstens nicht mehr die einzige die heulte, Astrid hatte inzwischen auch schon einige Taschentücher verbraucht. Mario setzte sich wieder und gab mir somit mein Zeichen. Mein Blick schweifte seltsamerweise zu Marco, dem die Rührung förmlich ins Gesicht geschrieben war. Meine Rede wird wohl deutlich länger ausfallen als Marios, dennoch hatte ich sie im Kopf und nicht auf Papier. „Früher wurde ich gefragt, ob ich an Liebe auf den ersten Blick glaube. Jedes Mal habe ich gelacht und verneint. Liebe auf den ersten Blick? So ein Schwachsinn! Und dann erwischte es genau mich. Mit voller Wucht und ohne Vorwarnung, ganz unromantisch, durch den Fernseherbildschirm." Ich hörte Manu kichern, er war schließlich damals der gewesen, der mich dazu überredet hatte, das Bayern Spiel zu gucken. „Ich redete mir ein, nein, es kann nicht sein, dass ich mich in Mario Götze verliebt hatte. Es schien unmöglich, aber es war nunmal die pure Wahrheit. Ich möchte hier jetzt nicht ewig über unserer Geschichte reden, die hier im Raum sowieso schon jeder tausend Mal gehört hat. Viel mehr möchte ich in die Zukunft blicken, denn wenn ich in deine Augen sehe, sehe ich die Zukunft. Ich möchte dich als meinen Ehemann und als Vater meiner Kinder. Ich möchte mit dir nach Paris, London und Rom. Ich möchte mit dir einen Kaffee in New York trinken. Ich möchte mit dir durch die Berge fahren, singend, in deinem Auto. Ich möchte neben dir den Sonnenuntergang sehen. Ich möchte überall auf dieser Welt sein, mit dir an meiner Seite! Ich möchte um 3 Uhr Nachts in Unterwäsche auf der Küchenzeile sitzen und über das Universum reden. Man sagt, Disney World sei der glücklichste Ort auf der Erde, aber offensichtlich waren diese Leute noch nie in deinen Armen gelegen. Es gibt so viel was ich an dir liebe. Da wären dein Lachen, dass mich aufbaut und deine warmen Hände die mir Kraft geben. Deine Augen, in denen ich mich jedes Mal verliere, deine Gefühle für mich, die mich jedes Mal übermannen. Deine Lippen, wenn sie mich küssen und alles an dir. Du bist das Wichtigste auf der Welt für mich und das Beste, was mir je passiert ist!"
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Mario Götze - Meine große Liebe
FanfictionEmilie (20) ist eigentlich gar kein Fußball Fan, doch durch ihren besten Freund und Mitbewohner kommt sie auf den Geschmack. Einer fällt ihr immer sofort auf: Mario Götze. Dumm nur, dass der noch in einer Beziehung ist. Die Frage ist: Wie lange noc...