Kapitel 71 ♥

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Wer konnte das gewesen sein? Denise wurde doch verhaftet, oder nicht? Aber wer würde es denn sonst machen? Lisa und Lisa Marie waren die einzigsten die mir in den Kopf kamen, aber die haben sich beim Frühstück so lieb entschuldigt, da sie auch nicht geblickt haben, dass Denise ein falsches Spielchen trieb. Ich legte das Bild auf den Tisch und setze mich aufs Sofa. Irgendwann wurde mir das ganze dann aber zu gruselig und ich schmiss das Foto einfach in den Mülleimer und legte mich dann schlafen.

Am nächsten Tag war es dann soweit. Das große Halbfinale der Weltmeisterschaft gegen den Gastgeber Brasilien stand an. Der Wahnsinn!

 Wir Spielerfrauen waren alle ebenfalls total aufgeregt, als wir uns mit den Trikots bewaffnet in den Bus setzten. Ich saß mit meinen Leuten, also Marco, Mandy, Lena und Cathy im hinteren Teil des Busses um ihnen die Geschichte mit dem Foto zu erzählen. Keiner von ihnen reagierte in irgendeiner Weise auffällig, aber es war sowieso klar, dass keiner von ihnen das gewesen sein kann. „Scheint ganz so als würde dir jemand das Glück mit Mario nicht gönnen“, murmelte Lena. „Ich dachte schon das mit Denise wäre krass aber DAS macht mir jetzt echt bisschen Angst“, gab ich zu. „Aber eure Liebe ist stark und hat schon so vieles überstanden, da wird es von eurem Stalker jetzt nicht kaputt gehen“, lächelte Mandy aufmunternd und schon waren wir am Sadion angekommen. Heute durften wir sogar vor dem Spiel noch zu unseren Männern. Es war so erleichternd als ich endlich in Marios Armen lag. „Viel Glück Schatz“, sagte ich noch zum Schluss und drückte ihm noch zehn Küsse auf bevor wir uns auf unserem Platz über der Ersatzbank setzten. Das Spiel lief ja mal mehr als nur perfekt, zur Halbzeit stande es schon 5:0 und wir kamen aus dem jubeln und feiern gar nicht mehr raus, währenddessen alle Brasilianer um uns herum schon die Hoffnung aufgegeben hatten und manche schon Tränen verdrückten. Am Schluss stand es dann 7:1. Ein überragender Einzug ins Finale würde ich das nennen. Dennoch schmerzte mein Herz ein wenig, als der kleine brasilianische Junge neben mir anfing zu weinen. Kurz entschlossen nahm ich ihn in den Arm, sein Vater war begeistert. Überglückling gratulierten wir der Mannschaft zum hohen Sieg, durften sogar die Nacht und die darauf folgenden Tage bei ihnen im Hotel übernachten. Marco bekam natürlich ein Einzelzimmer. Am Abend saßen wir alle versammelt noch in der Lounge und feierten den Sieg. Plötzlich sah ich wieder eine Gestalt, deren Schatten sich schnell hinter einer Ecke verzog. Ich griff sofort nach Marios Hand. „Was ist denn?“, fragte er verwirrt. Ich hatte ihm ja noch gar nicht von dem mysteriösen Zettel an meiner Tür erzählt. „Ich muss dir was erzählen“, flüsterte ich. Mario stand kurz entschlossen auf und zog mich an der Hand mit um die nächste Ecke. „Kondom nicht vergessen!“, rief Marco uns nach. „Schnauze Marco!“, riefen Mario und ich wie aus einem Mund und liefen einen langen Gang entlang, bis wir aus der Sichtweite der anderen waren. Mario war ganz besorgt, das sah man ihm eindeutig an. „Gestern Abend war ich noch einmal bei Marco im Zimmer um ihm von Favela zu erzählen, als ich sein Zimmer wieder verließ hing ein Zettel an meiner Tür“, erklärte ich. Mario konnte sich anscheinend schon denken was ich ihm da erzählen wollte. „Naja darauf war ein Bild von mir wie ich vor Marcos Tür stehe und dabei stand der Satz: >Das wird Mario aber nicht gerne sehen< Ich verstehe das nicht Mario, Denise wurde doch von der Polizei mitgenommen“, setzte ich fort. „Das müssen wir Löw sagen! Hier treibt sich schon wieder eine Stalkerin rum!“, meinte Mario ganz aufgebracht. „Ich hab Angst Mario..“, murmelte ich. Er zog mich in seinen Arm und drückte mich ganz fest. Mein Kopf lag an seiner Brust und ich hörte seinen Herz schlagen während er mir beruhigend über den Rücken streichelte. „Du brauchst keine Angst haben, ich bin da und ich schwöre dir, dass ich immer auf dich aufpassen werde“ Ich schloss meine Augen und versuchte mich zu entspannen, das klappte auch eigentlich ganz gut. Doch dann öffnete ich die Augen und mein Herz blieb fast stehen vor Schreck.

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt