Kapitel 137 ♥

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*Emis Sicht*

Nachdem wir, auf meinen Wunsch hin, am Nachmittag erst ein wenig mit dem Boot gefahren sind und dann am Strand lagen, war es schon Abend. „Ich hab später noch eine kleine Überraschung für dich", verriet mir Marco. „Ach Marco, eigentlich reicht es mir schon", wimmelte ich ab. „Na! Keine Wiederrede!" Wir waren inzwischen wieder im Hotelzimmer und ich holte mir ein sommerliches Maxikleid aus dem Schrank um es anzuziehen. „Äh Emi willst du nicht vielleicht etwas anderes anziehen?", hörte ich Marco. „Hä warum das? Wenn du mir verraten würdest was wir machen, könnte ich mich ja auch dementsprechend kleiden!" Marco schien nachzudenken und bediente sich dann kurzerhand einfach selbst an meinem Schrank. Nach und nach schmiss er erst meine neue Lederhotpants hin, dann ein weißes kurzes Top mit Fransen, ein buntes Bikinioberteil und meine Sonnenbrille hin. Ich begutachtete die Sachen mit scharfem Auge. „Gar nicht mal so übel, Herr Reus", tadelte ich meinen besten Freund. „Ich bin vom zweiten Beruf Modeberater und jetzt anziehen, wir dürfen keine Zeit verlieren", hetzte er mich.

„Schreit nach einem Festival", stellte ich fest, als ich mich vor dem Spiegel hin und her drehte. „Naja es geht schon mal in die richtige Richtung", antwortete Marco. Nach einer weiteren Stunde, die für meine Haare und mein Make-Up drauf gingen, hatten wir, laut Marco, keine Zeit mehr Essen zu gehen, deswegen holte er uns von einem Imbiss schnell Pommes, die wir dann im Taxi aßen.

*Marcos Sicht*

Hatte Emi irgendeinen Verdacht geschöpft? Ich sah sie unauffällig von der Seite an, wie konzentriert sie war, dass kein Ketchup auf ihr Outfit tropft. Ich musste schmunzeln. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass wir zeitlich nicht so waren wie ich es geplant hatte. Das Taxi hielt an und ich bezahlte. Oh wenn Emi wüsste, was sie gleich erwarten wird. Sie war die Ruhe in Person. „Oh wow schau mal wie schön es hier ist!", schwärmte sie und wies mich auf die Landschaft hin. Wir waren etwas außerhalb der Stadt und es war überall Meer und viele Berge, aber nicht solche Berge wie bei Heidi und ihrem Ziegenpeter, sondern eher so kleine Hügel, auf denen man Essen gehen kann oder ähnliches und einfach die atemberaubende Aussicht genießen. Genau das hatte Emi auch vor, aber ich zog sie an der Hand weiter. Gerade jetzt, als die Sonne am Untergehen war, war es natürlich noch fünfmal schöner und ich wäre auch liebend gerne stehen geblieben und hätte es genossen, aber Mario verließ sich auf mich. „Wieso müssen alle meine Freunde eigentlich Fußballer sein! Ihr lauft so schnell, ich komm nicht hinterher", hörte ich Emi hinter mir. Ich drehte mich schnaufend um und nahm sie an der Hand. „Wir sind ja gleich da ... hoffe ich zumindest?" „Wie du hoffst?? Hast du überhaupt einen Plan wo wir hin müssen?" „Ähm.. eher weniger", gab ich lachend zu. „Hey hier scheint irgendwo ein Konzert zu sein!", stellt Emi fest. Sofort drehte ich mich zu ihr um und sperrte die Ohren und Augen weit auf. Tatsächlich! Von irgendwo hörte man stumpf das Geräusch einer Band. „Da müssen wir hin!", erklärte ich und lief weiter. „Oh man Marco das ist bestimmt noch hunderte Kilometer weit!", jammerte Emi, aber ich beachtete das nicht. Ich hatte eher Zweifel, dass wir es noch rechtzeitig schaffen.

*Emis Sicht*

Meine Füße brannten und mir war heiß. Ich hatte keine Lust mehr zu laufen, denn die Wege hier waren alles andere als eben. Aber meine Neugierde überwog natürlich. Endlich kamen wir an. Es stellte sich heraus, es war ein Open Air Konzert von Usher auf einem der Hügel. Meine Laune stieg sofort. 1. Liebe ich die Musik von Usher, 2. Bin ich auf Konzerten immer sofort gut gelaunt, 3. War die Atmosphäre einfach unbeschreiblich: Der Sonnenuntergang, die Aussicht, die warme Luft, die coolen Leute hier und hallo ich war auf der Karibik! Ich fiel Marco glücklich um den Hals und bedankte mich mehrmals, dann fing ich an zu Tanzen. Ich vergaß alles und war für den kurzen Moment frei. Von Lied zu Lied wurde ich entspannter und wollte einfach meinen Geburtstag feiern. Marco schien sich auch endlich mal zu lockern, er wirkte in den letzten Stunden ziemlich angespannt. Usher stimmte das nächste Lied an und schon nach den ersten Takten wusste ich welches es war und was es für mich für eine Bedeutung hatte. Es war „DJ got us fallin' in love again" und es war mein und Marios Song. Damals in der Disco. Nach der Fc Bayern Teampräsentation waren sie im P1 feiern. Ich, das schüchterne und zurückhaltende Mädchen, stand hinter der Bar und dann kam Mario und wickelte mich in ein Gespräch. Und dann der Moment auf der Tanzfläche der DJ legte genau das Lied auf und Mario küsste mich. Die ganzen Bilder rotierten vor meinem inneren Auge, meine Tanzbewegungen wurden langsamer. Ich bekam Gänsehaut von Kopf bis Fuß und mir wurde warm ums Herz, andererseits kamen mir die Tränen. Es herrschte ein so unglaubliches Gefühlschaos in mir und ich schwelgte so sehr in Erinnerungen, dass ich gar nicht bemerkte wie sich zum Ende des Liedes ein weiterer „Tänzer" mit auf die Bühne schlich...

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt