Kapitel 170 ♥

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-Emis Sicht-

Als ich nach 11 Stunden Schlaf wach wurde, fühlte ich mich noch toter und wusste zudem nichtmal wo ich war. Erst als ich meinen Blick langsam durch den Raum schweifen ließ und realisierte, dass ich im Krankenhaus lag, fiel mir alles schlagartig wieder ein. Es war also tatsächlich kein dummer Albtraum gewesen, sondern bittere Wahrheit. „Guten Morgen Schlafmütze", hörte ich dann plötzlich eine Stimme von links. Es war Lynn, die auf dem Bett neben mir saß. Ich setzte mich so hin, dass meine Bett vom Bett baumelten und ich mein Gesicht in meinen Händen vergrub. „Was ist da nur alles passiert?" Nach einigen Minuten des Schweigens, die ich damit verbracht hatte, halbwegs mit meinen Gedanken klarzukommen, hörte ich wieder Lynns Stimme. Sie saß mir genau gegenüber auf ihrem Bett. „Darf ich fragen, was in der Küche alles passiert ist? Ich möchte den Jungs ihre gerechtfertigte Strafe geben!" Der letzte Satz brachte mich zum Lächeln, auch wenn sie das komplett ernst gemeint hatte. „Du hattest absolut Recht mit deinen Worten über die Jungs, ich hätte wirklich auf dich hören sollen" Lynn nickte leicht und daraufhin erzählte ich ihr alles. Als ich fertig war, sprang sie von ihrem Bett auf. „Ich fasse es nicht! Was fällt denen ein, ein Mädchen so zu belästigen und zu missbrauchen!???? Ich schwöre dir ich bin auf 180! Wenn ich die in die Finger bekomme, dann nagel ich die beiden an ihren Eiern an die Wand!!!" Belustigt sah ich ihr dabei zu, wie sie aufgebracht durchs Zimmer marschierte und abwechselnd dem Fenster, der Tür und mir ihre Foltermethoden beschrieb. Plötzlich blieb sie stehen und starrte mich an, aber auch nur um wenige Sekunden später ihren Marsch durch das Krankenzimmer fortzusetzen. „Ach und von Herrn Götze möchte ich erst gar nicht anfangen! Wie er dich letzte Nacht dort auf der Polizeistation zur Sau gemacht hat!!! Un-fass-bar sag ich dir! Er wirft dir solche Sachen an den Kopf ohne erstmal deine Erklärung anzuhören!" „Ey! An die aufgebrauste Lady in Raum 200: Schalten Sie einen Gang runter!", imitierte ich die Stimme einer Durchsage. Mit Erfolg. Lynn ließ sich wieder seufzend auf ihr Bett fallen und hielt sich beschwingt eine Hand an die Stirn. „Ich glaube ich hab Fieber!" Dann ließ sie sich rücklings zurück auf die  Matratze fallen, nur um sich wenige Sekunden später wieder aufzurichten. „Wieso bist du so cool? Ich wäre an deiner Stelle..." „...Auf 180 und würdest allen Männern dieser Welt ihre Eingeweide rausreißen?", vollendete ich ihren Satz. Daraufhin setzte sie sich neben mich auf mein Bett. „Du bist so stark, Emilie", meinte sie. „Also entweder du bist immer noch dicht und bekifft oder du hast wirklich Fieber", stellte ich klar. Lynn sah für einen Moment so aus, als würde sie selbst ihr Gehirn untersuchen, bis sie dann zu dem Entschluss kam, dass alles drei wohl stimmte und sie sich besser nochmal eine Runde schlafen legt bevor unser Krankenhausaufenthalt schon wieder zu Ende ist und wir uns den Fragen der Polizei stellen müssen. Aber ich konnte ihre Verwunderung nachvollziehen, denn ich konnte mir selbst in keinster Weise erklären wieso ich so gut gelaunt war, ich schob es einfach auf die Tabletten, die mir vorhin gegeben wurden oder vielleicht hatten Drogen und Alkohol ja eine Spätwirkung auf mich und ich fühlte die „erfreulichen" Auswirkungen meines kleinen Experiments jetzt erst. Eins stand jedenfalls fest: Das werde ich niemals wieder tun.

Meine gute Laune hielt sich allerdings auch nur so lange, bis ich den Fernseher einschaltete um meine Langeweile zu vertreiben - mein Handy lag ja immer noch in 3 Teile zersplittert auf dem Fußboden in Lynns und Zacks Küche. Ein paar Knöpfe drücken und ich empfing alle deutschen Sender. Auf RTL lief gerade irgendein Starmagazin und mein Daumen wollte gerade erneut den Umschaltknopf betätigen, da sah ich etwas auf dem Bildschirm flackern, was alle meine Sehnen gefrieren ließ. Die Stimme der Moderatorin rauschte wie Feuer durch mein Körper und jedes Wort hinterließ Brandspuren auf meinem Herz und meiner Seele. „Ist Mario Götze ein Fremdgeher? Erst vor kurzem stand er mit seinem Wechsel zu Borussia Dortmund in den Schlagzeilen und jetzt das: Der 24-jährige wurde in einer Bar in Los Angeles beim Fremdknustchen mit einer Unbekannten erwischt. Was wohl seine Noch-Freundin Emilie Reck dazu sagen wird? Johanna Kirschbaum berichtet." Es wurden Bilder eingeblendet, sie waren aufgrund des schwachen Lichts und der Entfernung nicht sonderlich scharf, aber trotzdem erkannte man eindeutig Mario, wie er mit dem Rücken zur Kamera auf einem Barhocker sitzt und einer Blondine verdächtig nahe kommt. Ich spürte mein Blut durch meinen Kopf rauschen, ich musste ein feuerrotes Gesicht haben. Meine Hände ballten sich automatisch zu Fäusten und meine Augen brannten. „Das kann nicht sein f*cking ernst sein!!", meldete sich dann plötzlich wieder Lynn zu Wort, die anscheinend aufmerksam geworden war, als der Name meines Verlobten im Fernseher fiel. Mein Blick lag starr auf dem Bildschirm, wo inzwischen irgendein Bericht über Kylie Jenner lief. Lynn schlug ihre Decke so heftig zurück, dass der Wind der dadurch entstand meine Tränen endgültig aus den Augen trieb. Sie setzte sich neben mich und nahm meine Hand. „Das tut mir so leid, du hast das alles wirklich nicht verdient!" Ich war steif wie einStock, ich konnte mich in keinster Weise rühren oder zu Wort melden. Die Gedanken in meinem Kopf spielten verrückt, ich hatte tausend Fragen im Kopf, tausend Puzzleteile die nicht zusammen gehörten. Wieso hat er das getan..?

-Marios Sicht-

Es dauerte eine ganze Weile bis ich meine Augen komplett offen halten konnte. Als ich es dann endlich geschafft hatte erschrak ich. Panisch schaute ich mich um. Wo zur Hölle war ich? Mir kam alles komplett fremd vor. „Fuck...", murmelte ich, als ich die aufdringliche Blondine aus der Bar gestern neben mir liegen sah. Ich hatte doch nicht...? Hastig warf ich einen Blick unter die Decke. Ich trug nur meine Boxershorts. „Fuck fuck fuck...", murmelte ich wieder während ich krampfhaft versuchte mich an irgendetwas zu erinnern. Als mir das nicht gelang, schlug ich wütend auf die Bettdecke. Daraufhin gab die Blonde irgendwelche grunzenden Geräusche von sich. „Ey!", sagte ich laut und stupste sie am Oberarm. Sie verzog verschlafen ihr Gesicht, bevor sie sich einfach umdrehte und weiter schlief. Nee, so lief das nicht. Ich musste dringend herausfinden was letzte Nacht passiert war!


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I'M BACK! Und es tut mir wirklich leid, dass jetzt mal wieder etwas länger nichts kam.. Ich hatte einfach keine Ahnung wie ich weiter schreiben sollte, habe das Kapitel so oft wieder bearbeitet und umgeschrieben weil ich einfach nur unzufrieden mit dem Ergebnis war. Jetzt sollte es aber einigermaßen passen und ich hoffe, ich werde jetzt wieder öfter updaten können. Schönes Wochenende! :)



Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt