Kapitel 51 ♥

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Meine Befürchtungen wurden wahr als sich Fabian ins Badezimmer schälte. „Was willst du hier??“, fuhr ich ihn an. Er drehte den Schlüssel um und verstaute ihn sicher in seiner Hosentasche. „Nur ein bisschen spielen“, grinste er und kam auf mich zu. Ich war ihm vollkommen ausgeliefert, nur der Schaum konnte das wichtigste noch verdecken. „Fabian bitte mach keinen Scheiß jetzt“, warnte ich ihn. Er setzte sich an den Badewannenrand und rührte mit seinem Zeigefinger etwas im Wasser herum. „Ich sehe es dir an“, meinte er. „Was siehst du mir bitte an?“, fragte ich und zerrte seinen Finger aus dem Wasser. „Du willst mich doch auch“, antwortete er und mein Herz hämmerte mir gegen den Brustkorb. „Geh“, zischte ich, obwohl ich genau wusste, dass dieses Wort ihn herzlich wenig juckt. „Ich gehe nicht bevor ich das bekomme was ich will“, behauptete er. „Was willst du denn?“, fragte ich, konnte mir die Antwort allerdings schon denken. „Ich will DICH“, säuselte er und tauchte jetzt mit einer Hand unter Wasser. Ich wusste genau wo er hin wollte. Irgendwie brachte er das ganze allerdings nicht sonderlich bedrängend rüber sodass ich vor Panik am liebsten flüchten würde, irgendwie dachte ich er machte nur Spaß. Trotzdem ging das eindeutig zu weit. Ich konnte mich noch rechtzeitig wehren, indem ich einfach zu krallte. Seine Miene verzog sich kein bisschen, aber er zog jetzt die Hände wenigstens aus dem Wasser und trocknete sie an seiner Hose. „Kratzt du beim Sex auch so?“, lachte er und schaute auf seine Hände und Arme. „Kann dir egal sein“, zickte ich. „Jetzt hab dich doch nicht so! Ich bin der Bruder von Mario und seh ihm total ähnlich, wenn wir das Licht ausmachen könntest du denken ich bin er“, bittete er. Inzwischen war mein Herzschlag wieder normal, ich kannte doch Fabian, er würde mir nichts tun. „Wie bist du überhaupt hier reingekommen?“, wollte ich wissen. „Wir haben zu Hause einen Schlüssel für den Notfall“, erklärte er. „Könntest du jetzt bitte gehen und hier auch nicht mehr ohne meinen Willen aufkreuzen? Ich will nichts von dir!! Ich liebe Mario über alles!“, machte ich ihm deutlich. Er schien zu verstehen, denn er nickte. „Kannst du ihm bitte nichts davon erzählen?“ Jetzt tat er mir ja schon fast leid wie er da wie ein Häufchen Elend saß und nach Worten ringte. Er sah mich flehend an. „Boah na gut aber dann kommt so was aber auch wirklich nicht mehr vor okay?“, sagte ich streng. Er sah wieder zu Boden und nickte kaum erkennbar. „Gut und jetzt gib mir mal bitte das Handtuch da drüben“, befahl ich und deutete an die Wand. Brav stand er auf und hielt es mir hin. Als ich aus dem Wasser stieg weiteten sich seine Augen und er guckte mich an als hätte er noch nie im Leben eine nackte Frau gesehen. Ich wickelte mich schnell ins Handtuch und ließ das Wasser aus der Wanne. Fabian stand immernoch wie ein kleiner pubertierender Junge daneben und verfolgte jeden meiner Handgriffe. „Könntest du jetzt bitte gehen?“, fragte ich genervt und er ging tatsächlich. Ich folgte ihm noch bis zur Tür und vergewisserte mich, dass er wirklich weg fuhr bevor ich mich umzog.

In der Nacht hatte ich einen schrecklichen Albtraum. Ich träumte von einer Vergewaltigung. Nicht von irgendeiner, ICH wurde auf brutale Weise missbraucht. Dieser Traum ließ mich nass geschwitzt um 5:00 Uhr morgens aus dem Schlaf erwachen. Ich atmete ein paar Mal tief durch und legte mich dann wieder hin. Doch kaum hatte ich die Augen geschlossen, begann die Fortsetzung des Traumes und ließ mich sofort wieder hoch schrecken. An Schlaf war also definitiv nicht mehr zu denken. Ich tapste in die Küche und trank einen Schluck Wasser. Dann schaltete ich den Fernseher ein und sah in den Morgennachrichten einen Bericht über die Nationalmannschaft in Südtirol. Ich musste bis über beide Backen grinsen als ich Mario sah und die Wiedersehensfreude stieg sofort an. Am Mittag schob ich mir dann ein paar Chicken Nuggets in den Ofen, als es plötzlich wieder einmal an der Tür klingelte. Ich zuckte zusammen und war mir unsicher ob ich sie öffnen sollte. Ich entschied mich dagegen, doch als es nach dem 10. Mal immernoch klingelte, öffnete ich die Tür. Davor stand mal wieder Fabian.

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt